Die Fayolsche Brücke ist ein Mittel, das zur internen Kommunikation in einem Unternehmen eingesetzt wird. Hiernach soll der Dienstweg zwischen zwei Vorgesetzten grundsätzlich eingehalten werden. Erfordert die Sachlage aber ein anderes Vorgehen, kann in dringenden Fällen eine horizontale Abstimmung zwischen zwei Vorgesetzten auf derselben Ebene stattfinden. Dies trägt dazu bei, dass die Kommunikation in einem Unternehmen beschleunigt und vereinfacht wird.
In diesem Text stellen wir dir die Fayolsche Brücke vor. Du erfährst, woher die Fayol-Brücke stammt und für welche Organisationsform sie gedacht ist. Wir erklären dir, welche Kennzeichen die Fayolsche Brücke als Organisationsmittel aufweist und welche Querinformationen du mit der Anwendung der Fayolschen Brücke erhältst. Abschließend erfährst du, welcher Zusammenhang zwischen der Führungsmethode Management by Exception und der Fayol-Brücke besteht. Damit du deine Kenntnisse zur Fayolschen Brücke erweitern kannst, beantwortest du nach diesem Beitrag einige Übungsfragen.
Synonyme: Fayol-Brücke | Passerelle
Was solltest du über die Fayolsche Brücke wissen?
Die Fayolsche Brücke ist eine Kommunikationsmethode, die nach seinem Erfinder Henri Fayol benannt wurde. Fayol (1841 bis 1925) war ein französischer Bauingenieur, der die Managementlehre begründet hat.
Zu den Managementmethoden zählen beispielsweise das Management by Delegation und das Management by Exception. Das Management by Delegation bezeichnet einen Führungsstil, der sich durch die Übertragung von Aufgaben kennzeichnet. Das Management by Exception kommt dagegen nur in einem Ausnahmefall zur Anwendung. Es setzt das eigenverantwortliche Arbeiten eines Mitarbeiters voraus. Ebendies benötigt Henri Fayol, wenn er seine Kommunikationsmethode unterbringen möchte.
Die Fayolsche Brücke setzt voraus, dass zwei Vorgesetzte auf derselben Unternehmensebene agieren und mit denselben Rechten und Pflichten ausgestattet sind. Ist dies der Fall, können die beiden Vorgesetzten eigenverantwortlich miteinander kommunizieren. Ein Einschreiten der übergeordneten Managementabteilung soll hiermit obsolet gemacht werden.
Funktioniert das Kommunikationssystem von Fayol, findet die Kommunikation auf einem kürzeren Dienstweg statt. Dies ist nicht nur mit dem Vorteil verbunden, dass eine Information zu 100 % korrekt ankommt. Das Unternehmen profitiert auch davon, dass ein Mitarbeiter seine Arbeit schneller erledigen kann.
Für welche Organisationsform ist die Fayolsche Brücke gedacht?
In einem Unternehmen können beispielsweise die folgenden Organisationsformen installiert sein:
Einliniensystem
In dem Einliniensystem ist ein absolut hierarchisches Führungssystem installiert. Eine untergeordnete Stelle erhält seine Weisungen direkt von der übergeordneten Stelle. Weitere Befugnisse werden in dem Einliniensystem ausgeschlossen.
Mehrliniensystem
Das Mehrliniensystem kennzeichnet sich dadurch, dass jeder Mitarbeiter mehrere Vorgesetzte haben kann. Auch in dieser Organisationsform ist die Fayol-Brücke nicht unbekannt.
Matrixorganisation
Die Matrixorganisation ist die Weiterentwicklung des Mehrliniensystems. Hier werden aus den untergeordneten Stellen Teams gebildet, die eine Einheit bilden. Jedes Team ist mehreren Vorgesetzten unterstellt und muss deren Weisungen folgen.
Eignung der Fayolschen Brücke
Das Kommunikationsmittel der Fayolschen Brücke ist für alle Organisationsformen geeignet. In einem Einliniensystem stellt es schnell und unbürokratisch eine zuverlässige Verbindung zwischen den einzelnen Stellen her. In einem Mehrliniensystem und in einer Matrixorganisation sorgt es dafür, dass der Vorgesetzte dem Mitarbeiter einer anderen Abteilung einen Auftrag erteilen kann.
Welche Kennzeichen weist die Fayol-Brücke als Organisationsmittel auf?
Die Fayolsche Brücke gehört zu den Organisationsmitteln, die ein Unternehmen einsetzt, um die innerbetrieblichen Abläufe zu optimieren. Kennzeichnend ist, dass dies Kommunikationsmittel von Vorgesetzten eingesetzt werden, um den Dienstweg zwischen zwei verschiedenen Abteilungen abzukürzen. Zu den Mitteln, die auch im Rahmen der Fayolschen Brücke eingesetzt werden können, gehören Sachmittel und Gestaltungsmittel.
Als Sachmittel kommen beispielsweise die folgenden Mittel in Betracht:
- Büromaschinen
- Technische Anlagen
- Werkzeuge
Ein Vorgesetzter, der die Gestaltungsmittel einsetzt, um dem Mitarbeiter einer anderen Abteilung eine Anweisung zu geben, verwendet eines oder mehrere der folgenden Gestaltungsmittel:
- Arbeitsanweisungen
- Aktenvermerke
- Checklisten
Welche Querinformationen erhältst du mit Anwendung der Fayolschen Brücke?
Nutzt du in deinem Unternehmen die Fayolsche Brücke, enthalten die Querinformationen sowohl organisatorische als auch wirtschaftliche Aspekte, die du für deinen Betrieb nutzen kannst.
Die organisatorischen Aspekte beziehen sich auf die Unternehmensorganisation, die du für dein Unternehmen gewählt hast. Die Fayolsche Brücke kann nur von Vorgesetzten der gleichen Stufen angewendet werden. Dies sind beispielsweise der Leiter der Werkstatt und der Leiter des Vertriebs. Auf diese Weise verhinderst du, dass rangniedrigere Mitarbeiter Zugang zu Informationen erhalten, zu denen sie nicht berechtigt sind.
Die wirtschaftlichen Aspekte der Querinformationen, die du mit der Einführung der Fayol-Brücke erhältst, verhindern, dass Informationsverluste auftreten. Denn dadurch, dass die Information direkt bei dem ankommt, an den sie gerichtet ist, wird die Botschaft zu 100 % übertragen. Informationsverluste können Fehlentscheidungen zur Folge haben. Dies wird mit der Fayolschen Brücke verhindert.
In welchem Zusammenhang steht das Management by Exception mit der Fayolschen Brücke?
Fayol hat erkannt, welche Vorteile die Fayol-Brücke für eine seiner Managementlehren hat. Bei dem Management by Exception setzt er das Kommunikationsmittel zur Verkürzung des Dienstweges ein. Dies führt dazu, dass untergeordnete Vorgesetzte in einer Linienorganisation eigenverantwortlich miteinander kommunizieren und Entscheidungen treffen können.
Das Management by Exception grenzt sich von anderen Managementlehren ab, weil eine Führungskraft hiervon nur Gebrauch macht, wenn es die Sachlage erfordert. Im Klartext bedeutet dies, dass eine Führungskraft nur eingreift, wenn sich ein bestimmter Führungsbedarf in dem Unternehmen ergibt.
Bezogen auf die Fayol-Brücke kommt das Management by Exception zur Anwendung, wenn der Vorgesetzte einer Abteilung dem Mitarbeiter einer anderen Abteilung – gegenüber dem er nicht weisungsbefugt ist – einen Auftrag erteilt. Hier nutzt der Vorgesetzte den verkürzten Dienstweg zu dem Vorgesetzten des Mitarbeiters, um diesen mit der entsprechenden Information zu versorgen.
Der Zusammenhang zur Fayolschen Brücke wird deutlich, wenn die Mitarbeiter ohne Einschreiten des Inhabers miteinander kommunizieren und selbst entscheiden, welche Werbemaßnahmen sie einführen und wie hoch das Budget ist, das sie für die Finanzierung der Maßnahmen benötigen.
Übungsfragen
#1. Wo spielt die Fayolsche Brücke eine Rolle?
#2. Mit welcher Führungsmethode steht die Fayolsche Brücke in einem engen Zusammenhang?
#3. Welche Aussage zur Fayol-Brücke ist korrekt?
#4. Wofür war Henri Fayol bekannt?
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