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Gleitender Durchschnitt

Enthält: Beispiele · Definition · Grafiken · Übungsfragen

Der gleitende Durchschnitt ist eine mathematische Methode, mit der du Zeit- oder Datenreihen glätten kannst. Im Ergebnis ermittelst du aus den Mittelwerten einer Datenreihe eine neue Datenmenge. Dieses Vorgehen macht den gleitenden Durchschnitt nicht nur für statistische Zwecke interessant. Der Moving Average wird bei der Finanz- und Wertpapieranalyse ebenso genutzt wie im Steuerrecht.

In diesem Abschnitt zeigen wir dir, was sich hinter dem gleitenden Durchschnitt verbirgt. Du erfährst, was der gleitende Durchschnitt ist und welche drei Varianten sich unterscheiden lassen. Hier zeigen wir dir, wie du den gleitenden Durchschnitt berechnen kannst und wie die mathematische Methode in der Finanz- und Wertpapieranalyse genutzt wird. Zum Abschluss zeigen wir dir, welche Bedeutung der gleitende Durchschnitt für das Steuerrecht hat. Um dein Wissen zum gleitenden Durchschnitt zu vertiefen, kannst du nach diesem Beitrag einige Übungsfragen beantworten.

  • Synonym: Gleitender Mittelwert
  • Englisch: Moving Average

Inhalt dieser Lektion

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  • Was solltest du über die Berechnung des gleitenden Durchschnitts in der Wirtschaft wissen?
  • Welche drei Varianten des gleitenden Durchschnitts lassen sich unterscheiden?
    • Moving Average Simple (SMA)
    • Exponential Moving Average (EMA)
    • Weighted Moving Average (WMA)
  • Berechnung des gleitenden Durchschnitts
  • Der gleitende Durchschnitt bei der Finanz- und Wertpapieranalyse
  • Das gleitende Durchschnittsverfahren im Steuerrecht
  • Übungsfragen
  • Ergebnisse

Was solltest du über die Berechnung des gleitenden Durchschnitts in der Wirtschaft wissen?

Der gleitende Durchschnitt unterstützt mathematische Berechnungen in vielen Bereichen. So ist es für ein Unternehmen z. B. möglich, aus den zwölf Monatsumsätzen eines Geschäftsjahres die Durchschnittswerte für ein Quartal oder eine andere bestimmte Anzahl von Monaten zu ermitteln. Hierbei wird deutlich, ob sich ein Auf- oder Abwärtstrend erkennen lässt.

Darüber hinaus kommt der Ermittlung des gleitenden Durchschnitts bei der Bewertung von Zu- und Abgängen eine besondere Bedeutung zu. Hierbei kommt es darauf an, für das Ende eines Geschäftsjahres einen Lagerbestand zu ermitteln, der mit dem Durchschnittspreis aller Zu- und Abgänge bewertet wird.

Bei der Analyse des Finanzmarktes wird der gleitende Durchschnitt für die Entwicklung von Trends genutzt. Aus diesem Grund stellt die mathematische Methode ein wichtiges Hilfsmittel für die technische Analyse dar.

Welche drei Varianten des gleitenden Durchschnitts lassen sich unterscheiden?

Bei der Ermittlung des gleitenden Durchschnitts lassen sich die folgenden drei Varianten voneinander abgrenzen:

  • Moving Average Simple (SMA)
  • Exponential Moving Average (EMA)
  • Weighted Moving Average (WMA)
gleitender Durchschnitt
gleitender Durchschnitt

Moving Average Simple (SMA)

Ein einfacher gleitender Durchschnitt wird berechnet, indem du die jüngsten Kurse an einer Börde zu einem Ergebnis aufaddierst. Die Summe teilst du durch die Anzahl der Tage, an denen in dem Berechnungszeitraum (z. B. ein Monat oder ein Quartal) an dieser Börse gehandelt wurde. Damit ist der SMA mit einem technischen Indikator vergleichbar, der anzeigt, ob der Preis für einen Vermögenswert anhält oder ein Auf- oder Abwärtstrend zu erkennen ist.

Exponential Moving Average (EMA)

Ein SMA kann zu einem Exponential Moving Average (EMA) erweitert werden. Hier werden die zu untersuchenden Daten noch sensibler betrachtet. Denn bei dem EMA geht es darum, jede einzelne Veränderung eines Wertes in die Berechnung des gleitenden Durchschnitts einzubeziehen.

Weighted Moving Average (WMA)

Für den Kauf und Verkauf von Aktien auf einem Finanzmarkt benötigt ein Anleger stabile Informationen. Diese erhält er mit dem Weighted Moving Average (WMA). Durch die Ermittlung des Indikators, weiß er, in welche Richtung sich die Kurse der Aktien in Zukunft voraussichtlich bewegen. Gehen die Kurse nach oben, plant er einen Verkauf. Ist die Kursentwicklung dagegen rückläufig, kommt auch der Kauf neuer Aktienpakete in Betracht.

Berechnung des gleitenden Durchschnitts

Die Berechnung des gleitenden Durchschnitts erfordert keinen großen Aufwand. Hierzu addierst du die Werte einer Daten- oder Zahlenreihe auf. Das Ergebnis teilst du durch die Tage, an denen du die Daten festgestellt hast. Wichtig ist, dass du vor der Analyse einen Berechnungszeitraum festlegst. Dieser Berechnungszeitraum kann z. B. ein Monat, ein Quartal oder Jahr betragen.

Beispiel
Ein Unternehmer möchte den Durchschnitt seiner Umsätze für die ersten vier Monate eines Jahres ermitteln.

Die Umsätze des ersten Quartals betrugen:

  • Januar: 20.000 Euro
  • Februar: 18.000 Euro
  • März: 25.000 Euro

Der Mittelwert für die Umsätze des ersten Quartals ermitteln sich wie folgt:

    \[ \frac{(20.000~Euro + 18.000~Euro + 25.000~Euro)}{3~Monate} = 21.000~Euro \]

Der Wert von 21.000 Euro stellt das arithmetische Mittel für das erste Quartal dar. Im April ermittelte der Unternehmer einen Umsatz von 24.000 Euro. Um den gleitenden Durchschnitt zu ermitteln, geht er wie folgt vor:

    \[ \frac{(18.000~Euro + 25.000~Euro + 24.000~Euro)}{3~Monate} = 22.333~Euro \]

Aus der Analyse der beiden Vergleichszeiträume erkennt der Unternehmer einen Aufwärtstrend für seinen Umsatz.

Der gleitende Durchschnitt bei der Finanz- und Wertpapieranalyse

In der Finanz- und Wertpapieranalyse wird die technische Analyse angewendet, um eine Trendentwicklung der Aktienkurse auszumachen. Dieses Vorgehen wird mit der Berechnung des gleitenden Durchschnitts unterstützt. Dabei wendet der Analyst den SMA an, um z. B. die Kurse für die nächsten 200 Tage (200-Tage-Linie) zu berechnen. Das Ergebnis hilft ihm bei seinen Handelsentscheidungen. Denn jetzt weiß er, ob er seine Aktien in Zukunft verkaufen soll oder nicht.

Das gleitende Durchschnittsverfahren im Steuerrecht

Im Steuerrecht bildet das gleitende Verfahren eine Methode, die bei der Bewertung von Vermögensgegenständen angewendet wird. Sie stellt bei der Bewertung von Vorräten eine Rechnung dar, die permanent durchgeführt wird. Hierbei wird bei jedem Zugang im Lager ein neuer Durchschnittswert für den gesamten Lagerbestand ermittelt. Dieser Wert entspricht dem Durchschnittspreis, der auch für den nächsten Abgang aus dem Lager maßgeblich ist.

Der Durchschnittswert, der am Ende eines Geschäftsjahres bewertet wird, gilt gleichzeitig als der Endbestand, der in der Bilanz des Unternehmens erfasst werden muss. Da bei der Bilanzierung die Grundsätze einer ordnungsgemäßen Buchhaltung zu beachten sind, kommt es darauf an, den gleiten Durchschnitt möglichst genau zu ermitteln.

Übungsfragen

 

#1. Was wird mit dem gleitenden Durchschnitt ermittelt?

#2. Wo spielt der gleitende Durchschnitt eine Rolle?

#3. Was ist keine Variante des gleitenden Durchschnitts?

#4. Wofür dient der gleitende Durchschnitt als Indikator bei der Verwendung an einer Börse?

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Ergebnisse

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Häufig gestellte Fragen zum Gleitenden Durchschnitt

Der gleitende Durchschnitt wird verwendet, um aus den Mittelwerten einer bestehenden Datenreihe eine neue Datenmenge zu entwickeln. Dies wird in der Statistik genutzt, um eine Zeitreihenanalyse vorzunehmen.

Die Börse verwendet das mathematische Mittel im Rahmen der technischen Analyse. Hier gilt es, frühzeitig die Trends bei dem Auf und Ab der Aktienkurse zu erkennen. Die Informationen helfen den Brokern beim Trading auf einem Finanzplatz.

Letztlich kommt der gleitende Durchschnitt auch bei Bewertungen im Bilanz- und Steuerrecht zur Anwendung. Hiermit werden z. B. die Durchschnittswerte der Zu- und Abgänge eines Lagerbestandes ermittelt.

Die Berechnung des gleitenden Durchschnitts wird in der Statistik, an der Börse und bei der bilanzrechtlichen Bewertung von Vermögensgegenständen benötigt.

Bei der Erstellung von Statistiken analysierst du mit der Unterstützung des gleitenden Durchschnitts eine Zeitreihe. Diese stellt eine Reihenfolge von statistischen Maßzahlen dar. Kennzeichnend ist, dass diese Reihenfolge zeitlich geordnet ist.

Bei der Wertpapieranalyse hilft der gleitende Durchschnitt dir, eine Chartanalyse oder eine technische Analyse durchzuführen. Diese Verfahren werden von den Akteuren auf den Finanzplätzen benötigt, um genau Informationen über die Kursverläufe der Aktien zu bekommen.

Bei der bilanzrechtlichen Bewertung wird der gleitende Durchschnitt eingesetzt, um die Durchschnittspreise zu ermitteln, die bei bestimmten Vermögensgegenständen in der Bilanz erfasst werden.

SMA steht für den Moving Average Simple. Dies ist die einfachste Variante des gleitenden Durchschnitts. Diese Methode findest du häufig an einer Börse vor. Bei dem SMA ermittelst du zunächst die Summe der Kurse für einen bestimmten Berechnungszeitraum. Das Ergebnis wird durch die Anzahl der Handelstage in dem Berechnungszeitraum geteilt. In der Regel legt der Broker seinen Fokus hier auf die Schlusskurse der einzelnen Handelstage.

Mit dem Ergebnis erhält der Broker Informationen über den Trend der Verlauf der Aktienkurse, die er für zukünftige Berechnungszeiträume nutzen kann.

Außer dem SMA wird bei der Ermittlung des gleitenden Durchschnitts der EMA oder der WMA herangezogen.

Der EMA (Exponential Moving Average) ist vergleichbar mit dem SMA. Auch hierbei geht es darum, die Richtung des Aktientrends für einen bestimmten Zeitraum zu ermitteln. Im Unterschied zum SMA spielt die Aktualität der Daten bei dem EMA jedoch eine größere Rolle.

WMA steht für Weighted Moving Average. Im Unterschied zu den beiden anderen Varianten des Moving Average wird der gleitende Durchschnitt hier gewichtet. Die Konzentration liegt hierbei auf den Daten, die in der jüngeren Zeit erhoben wurden. Die Daten aus der länger zurückliegenden Vergangenheit sind für den Analysten dagegen weniger interessant.

Bei der Ermittlung des arithmetischen Mittels ist es entscheidend, dass alle vorhandenen Daten in die Analyse einer Zeit- oder Datenreihe einbezogen werden. Hierbei kommt es bei der Berechnung des gleitenden Durchschnitts nicht primär an. Hier reicht es aus, aus den Daten eine Auswahl zu treffen. Aus dieser Auswahl wird dann der gleitende Durchschnitt für statistische Zwecke, das Steuerrecht oder die Finanzanalyse ermittelt.

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