Die Bezeichnung Kapovaz steht als Synonym für die kapazitätsorientierte Arbeitszeit. Hierbei handelt es sich um ein Modell, das bei dem Abruf auf Arbeit zur Anwendung kommt. Kennzeichnend ist, dass bei den Mitarbeitern ein besonderes hohes Maß an Flexibilität vorausgesetzt wird. Die praktische Durchführung erfolgt durch die Festlegung der täglichen, wöchentlichen oder monatlichen Mindestarbeitsstunden. In diesem Rahmen haben die Mitarbeiter die Möglichkeit, ihre Arbeitszeit flexibel abzurufen.
In diesem Artikel erfährst du, was sich hinter dem Begriff Kapovaz verbirgt. Wir zeigen dir, was der Abruf auf Arbeit generell bedeutet und welche Grundlagen der Gesetzgeber zur Stützung dieser betriebsinternen Maßnahme eingeführt hat. Nachdem du weißt, wie die Entlohnung bei dem Abruf auf Arbeit erfolgt, zeigen wir dir abschließend auf, mit welchen Vor- und Nachteilen Kapovaz und die anderen Arten der Abrufarbeit verbunden ist. Damit du deinen Wissensstand zu dem Begriff Kapovaz aktualisierst, kannst du nach diesem Beitrag einige Übungsfragen beantworten.
Synonyme: Kapazitätsorientiertes variables Arbeiten | Abrufarbeit | Arbeit auf Abruf
Was solltest du über das kapazitätsorientiert variable Arbeiten wissen?
Das kapazitätsorientiert variable Arbeiten stellt eine besondere Form der Teilzeitarbeit dar. Im Gegensatz zur Vollarbeitszeit – die in vielen Betrieben bei 40 Stunden liegt – leisten die Arbeiter eine geringere Wochenstundenarbeit ab. Von den anderen Formen der Teilzeitarbeit grenzen sich das kapazitätsorientiert variable Arbeiten und die anderen Alternativen zum Abruf auf Arbeit ab. Denn hier wird die Arbeit entsprechend dem Arbeitsanfall in einem Unternehmen geplant.
Mit Kapovaz möchte ein Unternehmen verhindern, dass die Mitarbeiter entlassen werden müssen. Die Geschäftsführung profitiert davon, dass die Mitarbeiter dem Betrieb bei Bedarf zur Verfügung stehen. Ein Mitarbeiter sieht seinen Vorteil darin, dass er von dem Unternehmen regelmäßig bezahlt wird. Insofern kann er mit einem regelmäßig zur Verfügung stehenden Lohn planen.

Arbeit auf Abruf: Was bedeutet das generell?
Die Arbeit auf Abruf – auch als Abrufarbeit bekannt – ist ein bestimmtes Modell, das bei der Arbeitszeitgestaltung angewendet wird. Es handelt sich hierbei um eine flexible Regelung, die sowohl in einem Arbeitsverhältnis als auch in einem Angestelltenverhältnis zur Anwendung kommen kann.
In der Regel wird die Arbeitszeit in einem Arbeitsvertrag schriftlich festgehalten. Hier ist z. B. geregelt, dass der Arbeitnehmer seine Tätigkeit in der Zeit von 9:00 Uhr bis 17:00 Uhr erledigen muss. Bei der Abrufarbeit gibt es eine derartige Regelung nicht. Hier treffen der Arbeitgeber und der Arbeitnehmer eine feste Regelung im Hinblick auf die Wochen- oder Monatsarbeitsstunden. Wie sich diese Stunden auf den vereinbarten Zeitraum verteilen, kann flexibel geregelt werden. Hierbei entscheidet der Arbeitgeber, wann er den Mitarbeiter braucht, um einen übermäßigen Arbeitsanfall termingerecht zu kompensieren.
Voraussetzung ist, dass ein Arbeitnehmer der Abrufarbeit zustimmt. Ein Arbeitgeber kann diese Entscheidung nicht über seinen Kopf vereinbaren.
Mit welchen rechtlichen Grundlagen wird die Arbeit auf Abruf gestützt?
Möchte ein Unternehmer Kapovaz oder eine andere Regelung der Abrufarbeit in seinem Unternehmen einsetzen, müssen sowohl der Arbeitgeber als auch der Arbeitnehmer die gesetzliche Vorschrift des § 12 des Gesetzes über Teilzeitarbeit und befristete Arbeitsverträge – TzBfG – in seinem Fokus haben. Für einen Arbeitnehmer bedeutet dies, dass er einen Auftrag nur in Einverständnis mit seinem Chef annehmen oder ablehnen kann. Im Übrigen ist er an die Weisungen seines Vorgesetzten verbunden.
Außerdem kommt § 87 des Betriebsverfassungsgesetzes – BetrVG – zur Anwendung, wenn in dem Unternehmen ein Betriebsrat gebildet wurde. Damit die Arbeitnehmer sich durch ein entsprechendes Rechtsinstitut vertreten lassen können, müssen mindestens fünf ständig beschäftigte Mitarbeiter in einem Unternehmen vorhanden sein. Gibt es einen Betriebsrat, kann der Arbeitgeber ihm bei dem Abruf auf Arbeit das Mitspracherecht nicht verweigern.
Wie erfolgt die Entlohnung bei der Arbeit auf Abruf?
Bei der Abrufarbeit erfolgt die Entlohnung der Mitarbeiter auf der Basis der geleisteten Wochen- oder Monatsstunden. Diese kann in einem Arbeitsvertrag schriftlich vereinbart werden. Der Arbeitgeber entscheidet so dann, wann er den Mitarbeiter in seinem Unternehmen einsetzt. Er wird dies vorrangig dann tun, wenn der Arbeitsanfall entsprechend groß ist.
Wurde in dem Vertrag keine feste Arbeitszeit vereinbart, kommt die gesetzliche Regelung zur Anwendung. Hiernach wird die Tätigkeit des Arbeitnehmers mit mindestens 20 Wochenarbeitsstunden vergütet.
Kapovaz: Vor- und Nachteile
Das kapazitätsorientierte Arbeiten und die anderen Arten der Arbeit auf Abruf sind mit den folgenden Vor- und Nachteilen verbunden:
- Ein Unternehmen profitiert von Kapovaz, weil durch die Maßnahmen Kosten eingespart werden können.
- Der Personaleinsatz kann flexibler gestaltet werden.
- Für den Arbeitnehmer ist das kapazitätsorientierte variable Arbeiten mit dem positiven Effekt verbunden, dass der Mitarbeiter seinen Arbeitsplatz behält.
- Kapovaz kann dazu führen, dass die Arbeitnehmer später eine Festanstellung bekommen.
- Die Arbeitnehmer profitieren scheinbar von einem flexiblen Arbeitseinsatz. Dieser wird dadurch relativiert, dass sie weniger Geld erhalten.
- Kapovaz ist für die Mitarbeiter des Unternehmens mit einem unsicheren finanziellen Faktor verbunden. Größere Anschaffungen können nicht geplant werden.
- Führt ein Unternehmen die Maßnahmen zum Abruf auf Arbeit ein, muss einkalkuliert werden, dass die Mitarbeiter von sich aus kündigen.
Übungsfragen
#1. Für wen bietet das kapazitätsorientiert variable Arbeiten mehr Vorteile?
#2. In welchem Bereich wird die Abrufarbeit eingesetzt?
#3. Was ist kein Vorteil des kapazitätsorientierten variablen Arbeitens?
#4. Was ist für die Abrufarbeit unabdingbar?
Ergebnisse
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