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Komparativer Kostenvorteil

Enthält: Beispiele · Definition · Grafiken · Übungsfragen

Der komparative Kostenvorteil ist eine volkswirtschaftliche Theorie. Sie wurde von dem britischen Wirtschaftswissenschaftler David Ricardo entwickelt. Er stellte darauf ab, dass bei den wirtschaftlichen Beziehungen zwischen zwei Ländern beide profitieren, wenn sie sich auf einen bestimmten Produktionsbereich spezialisieren. Voraussetzung ist, dass bei dem Bezug der Materialien ein geringerer Aufwand anfällt.

In diesem Abschnitt behandeln wir den komparativen Vorteil. Du erfährst, was sich dahinter verbirgt und welche Hemmnisse Ricardo in seiner Theorie nicht bedacht hat. Nachdem wir dir erklärt haben, warum der komparative Kostenvorteil in der Kritik steht, stellen wir anhand eines Beispiels den Praxisbezug her. Abschließend vermitteln wir dir, was sich hinter dem absoluten Kostenvorteil verbirgt. Um deinen Wissensstand zum komparativen Vorteil zu untermauern, kannst du nach diesem Beitrag einige Übungsfragen beantworten.

  • Alternativ: komparativer Kostenvorteil
  • Gegensatz: absoluter Kostenvorteil

Inhalt dieser Lektion

Toggle
  • Was sind Kosten?
  • Was solltest du über den komparativen Kostenvorteil wissen?
  • Welche Hemmnisse stehen dem komparativen Kostenvorteil entgegen?
  • Warum steht der komparative Kostenvorteil in der Kritik?
  • Beispiel zum komparativen Kostenvorteil
  • Was verbirgt sich hinter dem absoluten Kostenvorteil?
  • Übungsfragen
  • Ergebnisse

Was sind Kosten?

Der Begriff “Kosten” kann im wirtschaftlichen Bereich mehrfach verwendet werden. Aus betriebswirtschaftlicher Sicht stellen die Kosten einen Aufwand dar, der innerbetrieblich in Grenzen gehalten werden muss. Im externen Rechnungswesen mindern die Kosten den Gewinn eines Unternehmens, den es am Ende des Geschäftsjahres versteuern muss.

Im volkswirtschaftlichen Sinn sind die Kosten als bewerteter Güteverzehr für die Produktion zu verstehen. Hierzu ist es notwendig, dass die volkswirtschaftlichen Produktionsfaktoren in Geld bewertet werden können. Bei dieser Bewertung werden Marktpreise und Opportunitätskosten berücksichtigt. Diese Opportunitätskosten ergeben sich bei dem Vergleich zweier Handlungsmöglichkeiten. Wählt das Unternehmen z. B. eine günstigere Investitionsalternative, kann es Kosten einsparen. Eben hierauf stellt der komparative Kostenvorteil von Davis Ricardo ab. Ein Land erzielt diesen, wenn es seine Produkte zu einem billigeren Preis produzieren kann als ein anderes.

Was solltest du über den komparativen Kostenvorteil wissen?

Der komparative Kostenvorteil ist eine Weiterentwicklung des absoluten Kostenvorteils. Dieser stellt darauf ab, dass zwei Länder, die in einer wirtschaftlichen Beziehung zueinander stehen, von ihren jeweiligen Produktionen profitieren können. Dies

Ziel des komparativen Kostenvorteils ist es, den Wohlstand aller beteiligten Länder zu erhöhen. Dies funktioniert dadurch, dass sich die einzelnen Länder auf die Produktion bestimmter Güter spezialisieren. Hierdurch muss weniger Geld für den Kauf der Materialien aufgewendet werden.

Beispiel
Zwei Länder stehen in einer wirtschaftlichen Beziehung zueinander. Das Land A kann pro Stunde zwölf Einheiten einer Software für ein Warenwirtschaftssystem produzieren. Das Land B liefert mit seiner Produktion die notwendige Hardware. In einer Stunde können fünf Einheiten Rohstoffe hergestellt werden. Würden sich beide Länder auf ihre Bereiche spezialisieren, profitieren sie beide von dem komparativen Kostenvorteil. Land A bringt mehr Software ein und Land B steigert den Anteil der Hardware.

Welche Hemmnisse stehen dem komparativen Kostenvorteil entgegen?

Die Handelshemmnisse, die zwischen zwei Ländern bestehen, können sich auch negativ auf den komparativen Kostenvorteil auswirken. Im Extremfall führen diese Handelshemmnisse dazu, dass die internationalen Beziehungen abgebrochen werden. Stattdessen verzichten die Länder auf den komparativen Kostenvorteil und stellen die Produkte in Eigenregie her.

Zu diesen Handelshemmnissen gehören z. B.:

  • Beschränkungen beim Export der Güter in ein anderes Land
  • Subventionen, die nur einem im Inland gelegenen Produktionsbetrieb zugutekommen
  • Feststellung von Mindestpreisen
  • Strafzölle, die ein exportierendes Unternehmen entrichten muss

Warum steht der komparative Kostenvorteil in der Kritik?

Der komparative Kostenvorteil steht außerdem in der Kritik, weil Wirtschaftswissenschaftler und Ökonomen in aller Welt unterschiedliche Positionen vertreten.

Diese zeigen sich z. B. wie folgt:

  • Die Ressourcen, die ein Unternehmen für die Produktion verwendet, können nicht ohne Einschränkungen zwischen den einzelnen Produktionssektoren verschoben werden.
  • Bei der Verlagerung von Kapital muss ein Unternehmen zusätzliche Kosten aufwenden. Dies macht den komparativen Vorteil zunichte.
  • In der Praxis entsprechen die Exporte zwischen zwei Ländern den Importen. Diese Vorgabe setzt der komparative Kostenvorteil voraus.
  • Die Messung der Produktionskosten kann nicht in jedem Fall quantitativ festgestellt werden.

Beispiel zum komparativen Kostenvorteil

Beispiel
Um ihren Absatz zu vergrößern, stehen zwei Unternehmen in einer wirtschaftlichen Beziehung zueinander. Das Land A baut ausschließlich Spargel an. In dem Land B hat der Anbau von Erdbeeren Priorität.

Das Land A kann an einem Tag 1.000 Einheiten Spargel herstellen. In dem Land B können an demselben Tag 2.000 Einheiten Erdbeeren hergestellt werden. Dies wirkt sich für beide Länder vorteilhaft aus, wenn sich jedes Land auf seine Produktion spezialisiert. Beide Länder profitieren, weil sie weniger Ressourcen benötigen oder das Material zu einem günstigeren Preis erwerben als das jeweils andere Land.

Was verbirgt sich hinter dem absoluten Kostenvorteil?

Der absolute Kostenvorteil grenzt sich von dem komparativen Kostenvorteil ab. Hierbei kann ein Land, das in einer internationalen Handelsbeziehung zu einem anderen Land steht, von finanziellen Vorteilen profitieren. Wer bei dem Bezug der Waren keinen Kostenvorteil geltend machen kann, verzichtet darauf, die Produkte im eigenen Land zu erzeugen. Stattdessen wird der Fremdbezug aus einem anderen Land gewählt.

Ebenso wie beim komparativen Kostenvorteil stehen auch hier Handelshemmnisse oder Produktionsvorteile dem absoluten Kostenvorteil entgegen. Dies führt dazu, dass das theoretische Modell von Adam Smith nicht ohne Weiteres auf die Praxis übertragbar ist.

Übungsfragen

 

#1. Wo zieht ein Land Nutzen von dem komparativen Vorteil?

#2. In welchem wirtschaftlichen Bereich spielt der komparative Kostenvorteil eine Rolle?

#3. Was ist kein Kritikpunkt an dem komparativen Kostenvorteil?

#4. Wer hat den komparativen Kostenvorteil entwickelt?

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Häufig gestellte Fragen zum komparativen Kostenvorteil

Die komparativen Kosten beziehen sich auf die betrieblichen Kosten, die bei der Herstellung zweier Güter anfallen. Dies gilt auch für den internationalen Vergleich.
Adam Smith (1723 bis 1790), der heute als Vordenker der modernen Marktwirtschaft gilt, war davon überzeugt, dass der Außenhandelsgewinn der Welt dann am größten ist, wenn sich ein Land auf die Produktion der Güter konzentriert, die es zu dem billigsten Preis herstellen kann. Diese These ist heute mit dem absoluten Kostenvorteil verbunden.

Aufbauend auf der Theorie von Adam Smith entwickelte der britische Wirtschaftswissenschaftler David Ricardo den komparativen Kostenvorteil, der ebenfalls bei den wirtschaftlichen Beziehungen zweier Länder genutzt werden kann.

Der von Ricardo entwickelte komparative Kostenvorteil zielt auf den Handel zweier Länder ab. Dieser erweist sich am ehesten für beide als vorteilhaft, wenn bei dem Verkauf der Güter unterschiedliche Preise veranschlagt werden.

Im Gegensatz zum absoluten Kostenvorteil stellte Ricardo in seinen Überlegungen darauf ab, dass ein Land sämtliche Produkte mit einem absoluten Kostenvorteil herstellen kann. Dies bezieht sich auch auf die Dienstleistungen, die in dieser Volkswirtschaft erbracht werden. Nach Ricardos Auffassung kann aber auch das andere Land von diesem Umstand profitieren, weil die Unterschiede in der Qualität der Produkte einen höheren Preis rechtfertigen. Auf diese Weise profitieren alle beteiligten Länder von einem komparativen Kostenvorteil.

Der komparative Kostenvorteil stammt von dem britischen Wirtschaftswissenschaftler, David Ricardo. Er baute die These vom absoluten Kostenvorteil weiter aus, indem er auch für das Land einen Kostenvorteil sah, das seine Produkte im internationalen Vergleich nur zu einem höheren Preis anbieten kann. Dies hatte Adam Smith – der Erfinder des absoluten Kostenvorteils – in seiner ersten These noch nicht berücksichtigt.

Den Kostenvorteil, den ein Land bei einer wirtschaftlichen Beziehung zu einem anderen Land geltend machen kann, lässt sich in zwei Arten unterschieden. Dies sind der absolute und der komparative Kostenvorteil.

Bei dem absoluten Kostenvorteil nutzt ein Land seine Möglichkeiten, Produkte und Dienstleistungen zu einem billigeren Preis herzustellen als der Vertragspartner. Dies setzt z. B. voraus, dass das Lands weniger Ressourcen verwendet oder bei dem Einkauf der Materialien von günstigeren Bezugskosten profitieren kann.

Den komparativen Kostenvorteil kann auch das Land nutzen, das mehr Ressourcen aufwenden muss. Hier ergibt sich der positive Nutzen dadurch, dass das Land die Produkte in einer besseren Qualität herstellt.

Ein Land profitiert von dem komparativen Kostenvorteil, wenn es seine Möglichkeiten, die eingesetzten Materialien zu einem billigeren Preis zu beschaffen. In diesem Fall können Produkte und Dienstleistungen mit einem geringeren Kostenaufwand produziert werden.

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