Die Laffer-Kurve zeigt die Beziehung der Steuersätze zu den erhobenen Steuereinnahmen an. Sie wurde von dem US-amerikanischen Wirtschaftsökonom Arthur B. Laffer entwickelt. Er wollte hiermit den Beweis antreten, dass die Erhöhung des Steuersatzes ab einem bestimmten Punkt mit niedrigeren Steuereinnahmen für den Staat verbunden ist. Laffers Kurve hat bis heute Bestand.
In diesem Abschnitt behandeln wir die Laffer-Kurve. Du erfährst, was sich dahinter verbirgt, wie Laffer seine Idee damals präsentierte. Wir zeigen dir die Wirkungsweisen, die Laffer für seine Kurven unterstellte und dessen Funktionsweise. Wir informieren dich über die Bereiche, für die die Laffer-Kurve interessant ist, und zeugen dir abschließend an einem Beispiel den Praxisbezug. Um deinen Wissensstand zur Laffer-Kurve auf den aktuellen Stand zu bringen, beantwortest du nach diesem Beitrag einige Übungsfragen.
Englisch: Laffer curve
Was solltest du über die Laffer-Kurve wissen?
Bereits im Jahr 1974 wurde die Laffer-Kurve von dem US-amerikanischen Ökonom Arthur B. Laffer entwickelt. Sie gibt Auskunft über den Zusammenhang des Steuersatzes mit den Steuereinnahmen. Dir als Betrachter der Kurve soll gezeigt werden, dass unabhängig von dem angewendeten Steuersatz ein maximales Steueraufkommen existiert. Nach Laffer gehen die Steuereinnahmen zurück, wenn der Steuersatz eine bestimmte Höhe errichtet hat. Dieser Punkt kann jedoch auch nicht mit der Hilfe der Laffer-Kurve gefunden werden. Dies bemängeln die Kritiker.
Wie präsentierte Laffer seine Theorie von den sinkenden Steuereinnahmen?
Als Arthur B. Laffer seine Kurve entwickelte, regierte Gerald Ford im Weißen Haus. Bis zu diesem Zeitpunkt ging man davon aus, dass eine Erhöhung der Steuersätze immer einen Zuwachs der Steuereinnahmen nach sich zog. Dies änderte sich, als Laffer seine Theorie gegenüber dem damaligen US-Präsidenten vorstellte.
Laffer bekräftigte seine Theorie damit, dass ein Unternehmen weniger zu Investitionen bereit wäre, wenn man gleichzeitig mit dem Geld auch die Steuerlast tragen müsste. Stattdessen würden die Betriebsinhaber nach Wegen suchen, um ihr Kapital vor dem Zugriff des Staates zu schützen. Hierzu gehört auch der Transfer des Geldes ins Ausland oder die Verlagerung der gesamten Unternehmenstätigkeit in ein anderes Land.
Bei den Arbeitnehmern ergibt sich laut Laffer ein ähnlicher Effekt. Je mehr der Staat den Arbeitslohn besteuern würde, desto weniger wären sie bereit, zu arbeiten. Dies würde einen Steuerausfall unweigerlich nach sich ziehen.
Laffer ging davon aus, dass die erhöhten Steuersätze im Ergebnis dazu führten, dass die Volkswirtschaft Schaden nimmt, weil Arbeits- und Investitionsanreize fehlen würden.
Gegenüber Ford konnte Laffer seine Idee noch nicht umsetzen. Doch als Ronald Reagan das Präsidentenamt in den Vereinigten Staaten von Amerika übernahm, änderte sich dies. Seine Wirtschaftspolitik führte zu den größten Steuersenkungen in der amerikanischen Geschichte. Das Interessante: Die Steuereinnahmen wurden von den Steuersenkungen in der Weise beeinflusst, dass sie weiter anstiegen. Im Jahr 1980 beliefen sich die Steuereinnahmen der USA auf Bundesebene auf ein Gesamtvolumen von 517 Milliarden US-Dollar. Im Jahr 1988 waren sie mit 909 Milliarden US-Dollar beinahe doppelt so hoch.
Arithmetisch und wirtschaftlich: die beiden Wirkungsweisen der Laffer-Kurve
Der Entwickler der Laffer-Kurve, Arthur B. Laffer, unterstellte, dass seine Laffer-Kurve die beiden folgenden Wirkungsweise hat:
- Arithmetisch
- Wirtschaftlich
Arithmetisch
Laffer erkannte schnell, dass die arithmetische Wirkung seiner Idee unmittelbar war. Denn jeder Dollar an Steuererhöhung führte dazu, dass sich die Steuereinnahmen im gleichen Verhältnis verringerten. Diese stimulierende Wirkung ging auf sämtliche Staatsausgaben über. Laffer war deshalb davon überzeugt, dass der Staat auch sich selbst schadete, wenn man eine Steuererhöhung durchsetzen wollte.
Wirtschaftlich
Die wirtschaftliche Seite der Laffer-Kurve hatte einen längerfristigen Effekt, der zugleich wie ein Multiplikator wirkte. Denn mit einer Steuersenkung haben die privaten Haushalte mehr Geld, das sie investieren können. Eine erhöhte Nachfrage führt zu einer größeren Unternehmenstätigkeit. Hierfür bräuchten die Betriebe neue Mitarbeiter. Dies würde wiederum dazu führen, dass das Lohnsteuereinkommen des Staates steigt. Mit diesem Ergebnis wirkt sich eine Steuersenkung positiver für einen Staat aus als eine Steuererhöhung.
Wie funktioniert die Laffer-Kurve?
Dass sich bei einem Steuersatz von Null Steuereinnahmen von Null ergeben, ist nicht verwunderlich. Laffer erkannte aber, dass das Extrem auf der anderen Seite (Steuersatz 100 %) zu demselben Ergebnis führte, weil dann niemand mehr bereit wäre zu arbeiten.
Hebt man den Steuersatz von Null an, steigen auch die Steuereinnahmen kontinuierlich an. Doch ab – auch nach der Laffer-Kurve unbekannten Steuersatz, drehten sich die Vorzeichen wieder um. Ab diesem Punkt würde jede weitere Steuererhöhung zu einem Rückgang der Steuereinnahmen führen.
Das Problem bei der Laffer-Kurve besteht darin, dass nicht der Punkt genau ermittelt werden kann, ab dem ein höherer Steuersatz zu einem niedrigeren Steuerertrag führen würde. Mit der Laffer-Kurve lässt sich auch nicht darstellen, ob der Scheitelpunkt für die abnehmenden Steuereinnahmen nach links oder nach rechts abfällt. Nach den Kritikern kann das Modell von Arthur B. Laffer nur dazu genutzt werden, um den Zusammenhang zwischen dem Steuersatz und den Steuereinnahmen herzustellen.
Wie erklärt die Laffer-Kurve den Zusammenhang zwischen dem Steuersatz und den sinkenden Steuereinnahmen?
Mit der Laffer-Kurve kann dargestellt werden, dass sich sowohl ab einem Steuersatz von 0 % als auch mit einem Steuersatz von 100 % Steuereinnahmen von null Euro ergeben.
Bei einem Steuersatz von 100 % wäre niemand mehr bereit zu arbeiten. Deshalb würde auch kein Einkommen erzielt werden, auf das der Staat die Steuern erheben könnte. Deshalb ist es nach Laffers Theorie besser, einen Steuersatz festzulegen, der zwischen 0 % und 100 % liegt. Die Ermittlung des genauen Punktes kann die Laffer-Kurve nicht liefern.
Welche Bedeutung hat die Laffer-Kurve für andere Bereiche?
Neben der Bedeutung für den Steuersatz ist die Laffer-Kurve auch für die folgenden steuerlichen Bereiche relevant:
- Steuervermeidung und Steuerhinterziehung
- Wettbewerbsfähigkeit von Steuersätzen
- Entlastung von Steuerzahlern
Steuervermeidung und Steuerhinterziehung
Setzt ein Staat die Steuern zu hoch, besteht das Ziel der Bürger darin, die Steuerlast zu vermeiden oder diese in Grenzen zu halten. Für einige ist das Mittel der Steuerhinterziehung der richtige Weg, um dem Staat seine Grenzen aufzuweisen. In jedem Fall würde sich hierdurch das Gesamtvolumen des Steueraufkommens verringern. Die Laffer-Kurve weist deshalb darauf hin, dass nur Steuersenkungen dazu führen können, dass Steuern vermieden und hinterzogen werden. Stattdessen würde eine Steuersenkung dazu führen, dass das Steueraufkommen nachhaltig steigt.
Wettbewerbsfähigkeit von Steuersätzen
Die Festsetzung der Steuersätze wirkt sich unmittelbar auf die Unternehmenstätigkeit eines Betriebsinhabers aus. Muss er höhere Steuern zahlen, hält er sein Geld zusammen. Er ist nicht bereit, sein Geld zu investieren und hiermit einen weiteren steuerpflichtigen Vorgang (Umsatzsteuer) auszulösen. Nachhaltig würde sich dies negativ auf eine gesamte Volkswirtschaft auswirken, da private Geldgeber ihre Investitionstätigkeit in das Ausland verlagern würden. Laffer war davon überzeugt, dass dies nicht im Sinne der Regierung sein könne. Deshalb unterstreicht er, dass auch ein Zusammenhang zwischen der Festsetzung der Steuersätze und der Wettbewerbsfähigkeit eines Landes besteht.
Entlastung von Steuerzahlern
Hohe Steuersätze führen zu einer Mehrbelastung der Bürger. Überdies steht ihnen kein Einkommen mehr zur Verfügung, um in Konsum- oder Gebrauchsgüter zu investieren. Auch hier zeigt sich, dass sich negative Auswirkungen auf die Volkswirtschaft ergeben, weil Unternehmen dazu gezwungen sind, einen Teil der Beschäftigten zu entlassen. Anders wäre es, wenn die Steuerzahler entlastet werden würde. Dies wollte Laffer mit seiner Kurve beweisen.
Laffer-Kurve im Beispiel
Übungsfragen
#1. In welchem Rechtsfeld spielt die Laffer-Kurve eine Rolle?
#2. Was besagt die Laffer-Kurve grundsätzlich?
#3. Welche Ansicht vertrat Arthur B. Laffer im Hinblick auf die Wirkungsweise der Laffer-Kurve?
#4. Für welchen Bereich ist die Laffer-Kurve ohne Bedeutung?
Ergebnisse
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