Die Minimalkostenkombination nimmt in jedem Produktionsbetrieb oder Dienstleistungsunternehmen eine entscheidende Rolle ein. Vorrangig geht es hierbei darum, zwei oder mehrere Produktionsfaktoren so zu kombinieren, dass das Unternehmen möglichst wenig Kosten investieren muss. Im Idealfall kann die Anzahl der produzierten Güter oder der erbrachten Dienstleistungen hierauf abgestimmt werden.
In diesem Abschnitt stellen wir dir die Minimalkostenkombination vor. Du erfährst, was sich dahinter verbirgt und welche Rolle der optimale Einsatz der Produktionsfaktoren hierbei spielt. Abschließend erklären wir dir, warum die Einhaltung des Wirtschaftlichkeitsprinzips für jedes Unternehmen eine wichtige Bedeutung hat. Um dein Wissen zur Minimalkostenkombination zu ergänzen, kannst du nach diesem Beitrag einige Übungsfragen beantworten.
- Englisch: minimum cost combination
- Synonym: optimale Faktorkombination
Was solltest du über die Minimalkostenkombination wissen?
Das Finden der Minimalkostenkombination ist ein besonderer Aspekt des Wirtschaftlichkeitsprinzips. Dieses ist für jedes Unternehmen verbindlich. Deshalb spielt die Minimalkostenkombination nicht nur in der Volkswirtschaftslehre eine wichtige Rolle. Sie ist in gleichem Maß von Bedeutung für die betriebsinternen Abläufe eines Unternehmens.
Die Minimalkostenkombination sieht vor, dass zwei oder mehrere Produktionsfaktoren – in der Regel sind dies die Produktionsfaktoren Boden, Arbeit oder Kapital, derart miteinander kombiniert werden, dass ein Unternehmen den höchsten Output erreicht oder die geringst möglichsten Kosten aufwendet.
Die Minimalkostenkombination stellt für das Unternehmen eine wesentliche Voraussetzung dar, wenn es seinen betrieblichen Erfolg steigern möchte.
Welche Produktionsfaktoren werden in der Volkswirtschaftslehre unterschieden?
Die Volkswirtschaftslehre kennt die drei folgenden Produktionsfaktoren:
- Boden
- Arbeit
- Kapital

Produktionsfaktor Boden
Der Produktionsfaktor Boden bezieht sich auf unbebaute und bebaute Grundstücke, Felder, Wälder, Bodenschätze und Gewässer. Kennzeichnend ist, dass dieser Produktionsfaktor weder vermehrt noch verändert werden kann. Für ein Unternehmen bedeutet dies, dass die Grundfläche an Boden vorgegeben ist. Abzugrenzen ist der Standortboden von dem Anbauboden oder dem Abbauboden. Dieser bezieht sich auf die Flächen, an dem natürliche Rohstoffe – wie z. B. Kohle oder Erdöl – abgebaut werden können.
Produktionsfaktor Arbeit
Der Produktionsfaktor Arbeit wird von den Arbeitnehmern ausgefüllt, die in einem Unternehmen beschäftigt sind. Kennzeichnend ist hier die Unterteilung in leitende Arbeit und in die ausführende Arbeit.
Die leitende Arbeit kann auch als dispositive Arbeit bezeichnet werden. Hier geht es darum, dass Führungskräfte und Vorgesetzte die Arbeiten ihrer Mitarbeiter leiten und lenken. Wird die leitende Arbeit bei der Minimalkostenkombination berücksichtigt, sollte sie in einem geringen Verhältnis zur ausführenden Arbeit stehen:
Im Gegensatz zur leitenden Arbeit gehören zur ausführenden Arbeit alle Tätigkeiten, die von nicht leitenden Angestellten ausgeführt werden. Die ausführende Arbeit erstreckt sich auf die Aufgaben einer Sekretärin ebenso wie auf das Verschrauben zweier Elemente in einer Autowerkstatt.
Produktionsfaktor Kapital
Der Produktionsfaktor Kapital erstreckt sich sowohl auf das Sachkapital als auch auf das Geldkapital eines Unternehmens.
Zum Sachkapital rechnen alle Sachwerte, die eingesetzt werden, um das betriebliche Ziel zu erreichen. Neben den Immobilien und einem Fuhrpark rechnen hierzu z. B. auch Werkzeuge oder Maschinen. Der Umfang des Sachkapitals lässt sich durch das eingesetzte Geldkapital erweitern. Dies wird zwingend notwendig, wenn das Unternehmen eine alte Maschine auswechseln muss oder eine Investition tätigt, die dem technischen Fortschritt gerecht wird. Verzichtet ein Unternehmen auf die entsprechende Finanzierung, wächst der Druck gegenüber den Mitbewerbern am Markt.
Das Geldkapital spielt insbesondere deshalb eine Rolle, weil es sich nicht ausschließlich aus den eigenen Mitteln des Unternehmens zusammensetzt. Denn das bilanzielle Kapital setzt sich aus dem Eigenkapital und dem Fremdkapital zusammen. Für ein Unternehmen ist es unumgänglich, Fremdkapital aufzunehmen. Mit dem Abschluss eines Kredit- oder Darlehensvertrages können die Anschaffungen realisiert werden, die für das Unternehmen zwingend notwendig sind.
Um die Fremdkapitalquote auf einem geringen Level zu halten, ist es wichtig, dass ein Unternehmen bei der Kreditaufnahme die Konditionen im Blick hat. Hierbei spielen die Höhe der Zinsen und die Laufzeit für die Rückzahlung eine entscheidende Rolle.
Welche Bedeutung hat das Wirtschaftlichkeitsprinzip für Unternehmen?
Wendet ein Unternehmen die Minimalkostenkombination an, folgt es den Grundlagen des Wirtschaftlichkeitsprinzips.
Das Wirtschaftlichkeitsprinzip – auch als ökonomisches Prinzip bekannt – fordert, dass knappe Ressourcen nur effizient eingesetzt werden. Dies bezieht sich insbesondere auf die Faktoren, die nicht im Überfluss verfügbar sind. Voraussetzung für das Funktionieren des Wirtschaftlichkeitsprinzips ist, dass alle Unternehmen hiernach handeln.
Weil das Wirtschaftlichkeitsprinzip in einem engen Verhältnis mit dem Produktionsfaktor Boden steht, ist es auch für die Anwendung der Minimalkostenkombination von Bedeutung. Richtet ein Betrieb seine Produktion danach aus, verwendet es die Rohstoffe nur insoweit, wie diese dringend benötigt werden. Hiermit erzielt man nicht nur einen besseren Unternehmenserfolg. Man schont auch das Klima.
Übungsfragen
#1. Wo spielt die Minimalkostenkombination keine Rolle?
#2. In welchem Bereich besteht kein Interesse zur Ermittlung der Minimalkostenkombination?
#3. Was stellt – zumindest aus volkswirtschaftlicher Sicht – keinen Produktionsfaktor dar?
#4. Was ist kein Beispiel für die ausführende Arbeit?
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