Die Mitarbeiterbeteiligung ist ein Prozess, der bei der Personalführung eine ebenso entscheidende Rolle spielt, wie für das Management. Hier wird entschieden, dass die Belegschaft oder einzelne Mitarbeiter an dem Erfolg oder dem Kapital des Unternehmens beteiligt werden sollen. Dies ist sowohl mit Vorteilen als auch mit Nachteilen für beide Seiten verbunden.
In diesem Text zeigen wir dir, was sich hinter der Mitarbeiterbeteiligung verbirgt. Du erfährst, welche Formen der Mitarbeiterbeteiligung es gibt und worin sich diese unterscheiden. Abschließend erklären wir dir, was bei einer Beteiligung der Mitarbeiter von dem Unternehmen und den Arbeitnehmern zu beachten ist. Um dich weiter in das Thema Mitarbeiterbeteiligungen einzuarbeiten, beantwortest du nach diesem Beitrag einige Übungsfragen.
- Englisch: employee participation
- Synonym: Beteiligung der Mitarbeiter am Erfolg oder Kapital des Unternehmens
Was solltest du über Mitarbeiterbeteiligungen wissen?
Jedes Unternehmen ist auf seine Mitarbeiter angewiesen. Um die Arbeit der Kollegen wertzuschätzen, können die Arbeitnehmer an dem Erfolg oder an dem Kapital des Unternehmens beteiligt werden. Alternativ ist es möglich, die Mitarbeiter an den Vermögenswerten des Unternehmens teilhaben zu lassen. Eine Beteiligung der Mitarbeiter an den Einlagen der Gesellschafter ist bei einer Mitarbeiterbeteiligung nicht vorgesehen.
Ein Unternehmen profitiert von diesem Schritt, weil qualifizierte Mitarbeiter an das Unternehmen gebunden werden. Weil sie selbst an dem Unternehmenserfolg beteiligt sind, sind sie zusätzlich motiviert.
Das Unternehmen nutzt die Mitarbeiterbeteiligung zur Steigerung von Produktivität und Liquidität. Durch die finanziellen Investitionen der eigenen Mitarbeiter sieht ein Unternehmen sich nicht dazu gezwungen, Fremdkapital aufzunehmen. Dieses wirkt sich wiederum positiv auf das Unternehmensergebnis aus, weil sich der Aufwand an Fremdkapitalzinsen reduziert.
Eine Firmenbeteiligung bringt aber auch negative Aspekte mit sich. Diese beziehen sich für die Mitarbeiter auf ihr Verlustrisiko. Denn im Falle eines wirtschaftlichen Verlustes ist auch ihre Einlage unter Umständen verloren.
Welche Formen der Mitarbeiterbeteiligung gibt es?
Für die Form einer Mitarbeiterbeteiligung kommt es darauf an, ob das Unternehmen an der Börse notiert ist oder nicht.
Abhängig hiervon sind die folgenden vier Alternativen einer Mitarbeiterbeteiligung denkbar:
- Genussrechte
- Mitarbeiterdarlehen
- Belegschaftsaktie
- GmbH-Anteile
Genussrechte
Die Ausgabe von Genussrechten ist nicht von der Rechtsform eines Unternehmens abhängig. Hierbei handelt es sich ausschließlich um Rechte, die sich auf das Vermögen des Unternehmens beziehen. Genussrechte werden als Genussscheine ausgegeben. Auf diese Weise ist es auch einem kleineren oder mittleren Unternehmen möglich, die Mitarbeiter am betrieblichen Erfolg teilhaben zu lassen.
Mitarbeiterdarlehen
Wird eine Beteiligung der Mitarbeiter durch ein Mitarbeiterdarlehen gewährt, erhält das Unternehmen von einem Mitarbeiter ein Darlehen. Handelt es sich hierbei um einen angestellten Geschäftsführer, der zugleich auch Gesellschafter des Unternehmens ist, werden an den vereinbarten Darlehensvertrag höhere Anforderungen gestellt. Im Besonderen kommt es darauf an, dass die Zinsvereinbarung einem Fremdvergleich standhält.
Belegschaftsaktie
Belegschaftsaktien stellen bei allen Unternehmen eine sinnvolle Art der Mitarbeiterbeteiligung dar, wenn sie an der Börse notiert sind. Hierbei können die Mitarbeiter eine bestimmte Anzahl von Aktien erwerben. Kennzeichnend ist, dass die Ausgabe der Aktien zu einem verbilligten Preis und zu einem bestimmten Zeitpunkt erfolgt.
GmbH-Anteile
Gibt ein Unternehmen in der Rechtsform einer GmbH Anteile am Stammkapital an die Gesellschafter aus, werden diese zu stimmberechtigten Partnern. Damit diese Form der Mitarbeiterbeteiligung funktioniert, muss der Übertragungsvertrag von einem Notar beurkundet werden.
Was ist bei einer Mitarbeiterbeteiligung zu beachten?
Bei der Beteiligung der Mitarbeiter an dem Erfolg des Unternehmens achtet die Managementebene darauf, dass das Modell zu dem Unternehmen passt.
Hierbei werden insbesondere die folgenden Punkte relevant:
- Der Kreis der beteiligten Personen
- Die Form der Kapitalbeteiligung
- Die Rechte und Risiken der Mitarbeiter
Kreis der beteiligten Personen
Die Beteiligung am Vermögen oder Gewinn des Unternehmens kann der gesamten Belegschaft angeboten werden. Ebenso ist es möglich, dass nur einzelne Personen oder eine Personengruppe hiervon profitieren kann. Wichtig ist, dass der Kreis der beteiligten Personen eindeutig definiert wird.
Form der Kapitalbeteiligung
Die Form der Kapitalbeteiligung entscheidet darüber, welche Kapitalanteile eines Unternehmens berücksichtigt werden. Gibt das Unternehmen GmbH-Anteile aus, werden die Mitarbeiter automatisch am Stammkapital beteiligt. Bei einem Mitarbeiterdarlehen stellt ein Gesellschafter Geld zur Verfügung. Dieses wird bilanzrechtlich wie Fremdkapital behandelt.
Rechte und Risiken der Mitarbeiter
Jede Mitarbeiterbeteiligung ist sowohl für das Unternehmen als auch für die beteiligten Mitarbeiter mit Rechten und Pflichten verbunden. Das Unternehmen hat z. B. das Recht, eine Einlage einzufordern. Abhängig von der Gestaltung der Mitarbeiterbeteiligung kann ein Arbeitnehmer sein Stimmrecht einfordern. Eine Beteiligung am Ergebnis bedeutet für ihn aber auch, dass er die Folgen eines Verlustes mitzutragen hat.
Übungsfragen
Ergebnisse
#1. Für welchen Unternehmensbereich ist die Mitarbeiterbeteiligung weniger von Bedeutung?
#2. Worauf bezieht sich die Mitarbeiterbeteiligung nicht?
#3. Welches Unternehmen kann für die Beteiligung der Mitarbeiter keine Genussrechte ausgeben?
#4. Bei welcher Form der Mitarbeiterbeteiligung muss der Eindruck einer verdeckten Gewinnausschüttung verhindert werden?
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