Der Begriff “Pareto-effizient” beschreibt einen bestimmten Zustand, der in der volkswirtschaftlichen Mikroökonomie von Bedeutung ist. Dieser Zustand bezieht sich auf die Umverteilung von Ressourcen. Nach der Pareto-Effizienz kann hierbei kein Mensch besser gestellt werden, ohne die Schlechterstellung eines anderen Individuums hinnehmen zu müssen. Erstrebenswert ist es daher, das Pareto-Optimum zu erreichen. Dieses Pareto-Optimum kann mit einem nicht pareto-effizienten Zustand gleichgesetzt werden.
In diesem Beitrag zeigen wir dir, was pareto-effizient bedeutet. Du erfährst, welche Bedeutung die Pareto-Effizienz in der VWL und in der BWL hat. Außerdem erklären wir dir, was sich hinter einem Pareto-Optimum verbirgt und wie eine Verbesserung der Pareto-Effizienz hergestellt werden kann. Anschließend informieren wir dich über das Pareto-Prinzip. Der Beitrag endet mit einem praktischen Beispiel zur Pareto-Effizienz. Um dein Wissen zum Thema “pareto-effizient” zu festigen, kannst du nach diesem Beitrag einige Übungsfragen beantworten.
Synonym: Pareto Effizienz
Pareto-effizient: Was du hierzu wissen solltest
Das Pareto-Optimum – ein nicht pareto-effizienter Zustand – geht auf den italienischen Ökonomen Vilfredo Federico Pareto zurück. Die Pareto-Effizienz unterstützt z. B. den Manager eines Unternehmens, der für die Fortführung seines Betriebs wichtige Entscheidungen treffen muss.
Neben seiner Bedeutung in der Volkswirtschaftslehre profitiert auch die Betriebswirtschaftslehre von der Entdeckung, die der Italiener Vilfredo Federico gemacht hat. In der Volkswirtschaftslehre wird die Pareto-Effizienz zur Analyse von bestimmten Allokationssituationen eingesetzt. Die Betriebswirtschaftslehre nutzt sie zur Optimierung der Produktion oder, um eine Kosten-Nutzen-Analyse durchzuführen.
Eine wichtige Auswirkung der Pareto-Effizienz ist die 80:20-Regel. Diese wird auch als Pareto-Prinzip bezeichnet.
Die Pareto-Effizienz in VWL und BWL
Die Pareto-Effizienz ist in der Volkswirtschaftslehre nicht weniger bedeutend als in der Betriebswirtschaftslehre.

Pareto-Effizienz in der VWL
Aus volkswirtschaftlicher Sicht wird es zunehmend bedeutsamer, die beschränkten Ressourcen potenziellen Verwendern zuzuordnen. Diese als Allokation bekannte Forderung kann mithilfe der Pareto-Effizienz optimiert werden.
Hierdurch lassen sich die folgenden volkswirtschaftlichen Maßnahmen effizienter beurteilen:
- Die Effizienz von Marktgleichgewichten kann treffsicherer beurteilt werden.
- Für das Verhältnis von Angebot und Nachfrage lässt sich schneller ein Optimum finden.
- Für das Entstehen von Marktversagen und deren Auswirkung auf die Volkswirtschaft eines Landes steht ein zusätzliches Analysemittel zur Verfügung.
Pareto-Effizienz in der BWL
Betriebswirtschaftlich kommt es darauf an, einen Produktionsprozess möglichst kostengünstig zu gestalten. Um dieses Ziel nie aus dem Blick zu verlieren, treffen die Manager wichtige Entscheidungen. Hierbei lassen sie sich von den Vorteilen einer Beurteilung der Pareto-Effizienz unterstützen.
Dies wirkt sich z. B. bei den folgenden Maßnahmen zielführend aus:
- Ein Produktionsprozess lässt sich dadurch optimieren, dass die Ressourcen effizienter verteilt werden. Dies zeigt sich z. B., wenn aufgrund der Pareto-Effizienz die Ressourcenallokation geändert wird.
- Für das Aufstellen einer Kosten-Nutzen-Analyse stellt ein Unternehmen unterschiedliche Varianten gegenüber. Wichtig ist, dass sich mit einer der Alternativen ein optimales Ergebnis erzielen lässt. Dies ist der Fall, wenn sie für einen Vorteil bringt, der auf der anderen Seite nicht mit einem Nachteil verbunden ist. In diesem Fall verhält sich die Option nicht pareto-effizient.
Würde das Unternehmen sich für die Variante B entscheiden, müsste die Geschäftsführung einen Kredit aufnehmen. Die zu zahlenden Zinsen und die langjährige finanzielle Belastung für die Rückzahlung stellen einen Nachteil dar.
Die Variante A ist nicht pareto-effizient, weil ein Vorteil genutzt werden kann, ohne dass an anderer Stelle ein Nachteil hingenommen werden muss.
Pareto-Optimum: Warum ist ein nicht pareto-effizienter Zustand erstrebenswert?
Das Ziel von Vilfredo Federico Pareto bestand darin, einem Individuum einen Vorteil zu verschaffen, ohne dass eine andere Seite gleichzeitig einen Nachteil erleidet. Dieses Ziel definierte er als Pareto-Optimum.
Für den italienischen Ökonomen war die Erreichung eines nicht pareto-effizienten (oder pareto-optimalen) Zustands wichtig, weil nur so die gesamte Wohlfahrt einer Volkswirtschaft gewährleistet werden kann. Hierzu ist es notwendig, die Ressourcen eines Individuums zu erhöhen, ohne dass im selben Moment ein anderes Individuum aufgrund dieser Maßnahme einen Nachteil hinnehmen muss. Daraus folgt, dass die Ressourcen des anderen Individuums nicht verringert werden dürfen.
Die Vorgabe Paretos ist an die folgenden Bedingungen geknüpft:
- Die Totalbedingungen setzen voraus, dass ein Marktgeschehen durch neue Produkte beeinflusst wird. Hierdurch würde sich die Wohlfahrt der Anbieter erhöhen. Dies funktioniert allerdings nur auf Kosten der Nachfrager. Denn die Konsumenten müssten einen höheren Preis zahlen. Voraussetzung für das Pareto-Optimum ist es deshalb, dass der technische Fortschritt schon stattgefunden hat, bevor das Analysemittel von Pareto eingesetzt wird.
- Eine Beachtung der Stabilitätsbedingungen fordert, dass die zu verteilenden Ressourcen vollkommen teilbar sind. Anderenfalls könnten sie nicht mit Unterstützung der Pareto-Effizienz auf mehrere Individuen verteilt werden.
- Zu den weiteren Voraussetzungen für das Erreichen des Pareto-Optimums gehört, dass jedes Unternehmen dazu in der Lage ist, das Produktionsoptimum zu erzielen. Dieses scheitert z. B. daran, dass vorhandene Kapazitäten nicht optimal genutzt werden können.
Wie kann sich eine Pareto-Verbesserung ergeben?
Um das Pareto-Optimum zu erreichen, ist eine Verbesserung der Pareto-Effizienz der erste Weg. Diese Verbesserung lässt sich z. B. dadurch erreichen, dass hinsichtlich der verteilten Ressourcen eine Transaktion stattfindet. Dies setzt voraus, dass die Individuen bereit sind, ihre Güter miteinander zu tauschen.
Aufgrund des Tausches kann die Ressourcenverteilung neu beurteilt werden. Soll sich tatsächlich eine Pareto-Verbesserung ergeben, muss das Folgende unabdingbar festgestellt werden: Der Nutzenzuwachs eines Individuums kompensiert den Verlust des anderen Individuums. Auf diese Weise profitiert die Gesamtwohlfahrt einer Volkswirtschaft von der Pareto-Verbesserung.
Was steckt hinter dem Pareto-Prinzip?
Pareto vertrat die Annahme, dass viele Ergebnisse sich auf ihre Ursachen zurückführen lassen. Hieraus entwickelte er die 80:20-Regel. Diese besagt, dass 80 % eines erreichbaren Ergebnisses auf 20 % des Aufwands zurückzuführen ist. Anders ausgedrückt haben 20 % der Ursachen eine Wirkung, die sich zu 80 % auf das Ergebnis auswirkt.
Wenn du die 80:20-Regel anwendest, erkennst du, dass eine strukturierte Festlegung einzelner Prioritäten dazu führen kann, dass sich eine Aufgabe schneller erledigen lässt. Dies führt in einem Produktionsunternehmen dazu, dass ein gut vorbereiteter Produktionsprozess schneller mit dem vorgegebenen Output erreicht werden kann.
Zu den Vorteilen des Pareto-Prinzips gehört, dass sich ein optimales Zeitmanagement ebenso gut installieren lässt wie die Festsetzung von Prioritäten für ein Projektteam. Durch das Verfolgen einer bestimmten Strategie können täglich alle wichtigen Unternehmensziele erreicht werden.
Nachteilig wirkt es sich dagegen aus, dass die Teammitglieder sich zur sehr auf ihre Tätigkeiten fokussieren, dass andere Aufgaben aus dem Blickfeld geraten. Außerdem unterliegt es einer Fehlinterpretation. Hiernach treffen viele Anwender die Annahme, dass sich mit 20 % des Aufwands 80 % eines Ziels erreichen lassen. So hat Vilfried Federico Pareto die 80:20-Regel nicht definiert.
Pareto-Effizienz an einem Beispiel
Für die Vergabe einer Bonuszahlung stellt ein Unternehmen 10.000 Euro bereit. Entsprechend ihrer Leistungen, soll dieser Bonus auf drei Mitarbeiter verteilt werden. Der erste Mitarbeiter erhält eine Bonuszahlung von 5.000 Euro. Seinem Kollegen wird eine Extrazahlung von 3.000 Euro ausbezahlt. Der letzte Mitarbeiter erhält 2.000 Euro.
Die Aufteilung des Unternehmens ist pareto-effizient. Es ist nicht möglich, dem einen Mitarbeiter einen höheren Bonus zu zahlen, ohne dass hierdurch einer oder beide andere Kollegen benachteiligt werden. Dies ändert sich auch nicht, wenn das Unternehmen sich für eine andere Aufteilung der Bonuszahlung entscheidet.
Übungsfragen
#1. Wo spielt die Pareto-Effizienz eine Rolle?
#2. Welche betriebswirtschaftlich genutzte Regel wird als Pareto-Prinzip bezeichnet?
#3. Wer ist der Entdecker des Pareto-Optimums?
#4. Was ist kein Nachteil des Pareto-Prinzips?
Ergebnisse
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