Das Rationalprinzip verfolgt das Ziel, die Prozesse und Abläufe in einem Unternehmen wirtschaftlicher zu gestalten. Es kommt insbesondere dann zur Anwendung, wenn die benötigten Ressourcen nur in einem begrenzten Umfang zur Verfügung stehen. Hier ist es notwendig, dass wegen der Knappheit der Güter rational gehandelt wird.
In dieser Lektion bringen wir dir das Rationalprinzip näher. Wir informieren dich über die grundlegenden Aspekte des Rationalprinzips und welche Grundannahmen für eine zielführende Anwendung getroffen werden müssen. Nachdem du weisst, welches Ziel ein Unternehmen mit dem Rationalprinzip verfolgt, stellen wir dir zwei denkbare Szenarien für dessen Anwendung vor. Hierauf aufbauend können sich drei unterschiedliche Szenarien für das Rationalprinzip ergeben. Dennoch muss das Rationalprinzip auch einige Kritikpunkte gegen sich gelten lassen. Damit du dein Wissen zum Rationalprinzip untermauern kannst, beantwortest du nach diesem Abschnitt einige Übungsfragen.
- Englisch: ration principle
- Synonym: Ökonomisches Prinzip
Was solltest du über das Rationalprinzip wissen?
Das Rationalprinzip spielt sowohl für einen Privathaushalt als auch für jedes Unternehmen eine wichtige Rolle. Denn in beiden Bereichen kommt es auf den bewussten Umgang mit knappen Ressourcen an.
Einem Privathaushalt steht Monat für Monat ein bestimmtes Einkommen zur Verfügung. Dieses Einkommen wird zur Bedürfnisbefriedigung eingesetzt. Die Konsumenten kaufen Lebensmittel und planen den Erwerb eines Autos oder einer Immobilie. Dies funktioniert allerdings nur so lange, wie die finanziellen Mittel ausreichen. Hier kommt das Rationalprinzip zu seinem Auftritt. Hiernach wird das Geld gemäß dem Nutzen ausgegeben, den ein Haushalt mit dem Kauf erhält. Mit steigendem Einkommen verliert das Rationalprinzip für einen Privathaushalt seine Bedeutung. Mit einer regelmäßigen Anwendung kann ein Privathaushalt seine Kaufkraft ermitteln.
Bei einem Unternehmen kommt das Rationalprinzip zur Anwendung, wenn das wirtschaftliche Handeln gefördert werden soll. In Abhängigkeit von den finanziellen Mitteln entscheidet ein Unternehmen, ob es das Geld in eine günstigere Maschine investiert oder sich für den Kauf einer teureren Anlage entscheidet. Hier kommen das Sparsamkeitsprinzip und das Ergiebigkeitsprinzip noch besser zur Geltung. Aus dem Ergebnis resultiert das Angebot der Unternehmen, mit dem man auf dem Markt auftritt.
Die Grundannahmen des Rationalprinzips
Das Rationalprinzip geht von den folgenden Grundannahmen aus:
- Bei wirtschaftlichen Entscheidungen steht der erzielbare Nutzen im Vordergrund. Hieran orientiert man sich bei der Planung der finanziellen Mittel.
- Für Konsumenten und Unternehmen steht bei Anwendung des Rationalprinzips ausschließlich der eigene Nutzen im Fokus. Die Bedürfnisse anderer werden hier nicht berücksichtigt.
Welches Ziel verfolgt ein Unternehmen mit dem Rationalprinzip?
Wendet ein Unternehmen das Rationalprinzip an, geht es ausschließlich darum, das wirtschaftliche Handeln innerhalb des Betriebes zu fördern.
Innerhalb der Betriebswirtschaftslehre ist das Wirtschaftlichkeitsprinzip eine wichtige Kennzahl. Mit der Ermittlung der Wirtschaftlichkeit erhält das Unternehmen eine Information darüber, wie effizient der Betrieb bei der Herstellung des Produkts oder der Erbringung einer Dienstleistung vorgeht.
Für die Berechnung der Wirtschaftlichkeit setzt das Unternehmen die aufgebrachten Kosten in Beziehung zu den erzielten Erlösen. Übersteigen die Erlöse die Kosten, erzielt das Unternehmen einen Gewinn. Hier kommt die Anwendung des Rationalprinzips nur zur Anwendung, um den Gewinn zu maximieren. Dies bedeutet, dass das Unternehmen gegebenenfalls auch darauf verzichten kann.
Halten sich Erlöse und Kosten im Gleichgewicht, erzielt das Unternehmen keinen Gewinn. Hier empfiehlt es sich, z. B. bei einer Investition das Rationalprinzip anzuwenden. Mit einer Reduzierung der Kosten kommt das Unternehmen in die Gewinnzone.
Wendet das Unternehmen höhere Kosten auf, kann es mit der Anwendung des Rationalprinzips verhindern, dass es in die Verlustzone gerät.
Zwei Szenarien des Rationalprinzips
Mit der Anwendung des Rationalprinzips soll das wirtschaftliche Handeln in einem Unternehmen gefördert werden.
Für die Erreichung des Ziels sind die beiden folgenden Szenarien denkbar:
- Output-Maximierung
- Mittel-Minimierung
Output-Maximierung
Bei der Output-Maximierung gibt das Unternehmen vor, dass es mit einem vorgegebenen Einsatz an Rohstoffen und Materialien den höchstmöglichen Output erzielt.
Mittel-Minimierung
Die Mittel-Minimierung funktioniert in umgekehrter Weise. Hier kommt es darauf an, einen vorgegebenen Output mit einem Minimum an Mitteln zu erreichen.
Drei Ausprägungen des Rationalprinzips
Aufgrund der zwei Szenarien, die das Rationalprinzip vorgibt, wird es in einem Unternehmen in den folgenden Ausprägungen angewendet:
Maximalprinzip
Das Maximalprinzip – auch als Ergiebigkeitsprinzip bekannt – fixiert den Input. Der Output ist dagegen variabel. Dies bedeutet, das Unternehmen wendet einen bestimmten Betrag auf, um ein Produkt herzustellen oder eine Dienstleistung anbieten zu können. Zur Ermittlung des Inputs werden alle relevanten Faktoren herangezogen. Das Maximalprinzip stellt nicht nur auf die Reduktion der Kosten bei der Beschaffung der Mittel ab. Auch der Personaleinsatz wird bewusst geplant.
Kommen die vorhandenen Mittel zum Einsatz, soll ein höchstmöglicher Produktionsausstoß erreicht werden.
Minimalprinzip
Bei dem Minimalprinzip – du kennst es auch als Sparsamkeitsprinzip – befindet sich die feste Größe auf der Seite des Outputs. Hier geht es darum, dass das Unternehmen möglichst wenig Kosten investiert, um einen vorgegebenen Unternehmenserfolg zu erzielen.
Extremumprinzip
Das Extremumprinzip – auch als Optimumprinzip bekannt, – verbindet die Ziele des Maximalprinzips mit denen, die das Minimalprinzip verfolgt. Das Unternehmen möchte als Ergebnis das Optimum erzielen. Dies bedeutet, dass ein hoher Ertrag mit dem geringsten Aufwand an Mitteln erreicht werden soll.
Welche Kritikpunkte muss das Rationalprinzip gegen sich gelten lassen?
Das Rationalprinzip ist mit negativen Effekten verbunden, weil die Kritiker davon ausgehen, dass nicht jedes Wirtschaftssubjekt wirtschaftlich und rational handelt. So spielen bei der Befriedigung eigener Bedürfnisse auch die Vorlieben für ein bestimmtes Produkt eine Rolle. Kann der Konsument es sich im Augenblick nicht leisten, legt er sich das Geld für eine spätere Anschaffung zurück.
Auch in einem Unternehmen stößt das ökonomische Prinzip an seine Grenzen, weil nicht jedes Unternehmen rational handelt. Eine Investition wird nicht immer nach den verfügbaren Mitteln beurteilt. Hier steht die Amortisationszeit im Vordergrund. Notfalls wird die Anschaffung einer Maschine oder der Kauf eines betriebsnotwendigen Grundstücks durch die Aufnahme eines Kredits fremdfinanziert.
Übungsfragen
#1. Für wen hat das Rationalprinzip eine eher geringere Bedeutung?
#2. Welches Synonym kann für das Rationalprinzip verwendet werden?
#3. Warum kommt das Rationalprinzip in einem Unternehmen zum Einsatz?
#4. In welchem Fall kann das Unternehmen gegebenenfalls auf die Anwendung des Rationalprinzips verzichten?
Ergebnisse
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