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Weisungssysteme

Enthält: Beispiele · Definition · Grafiken · Übungsfragen

Mit einem Weisungssystem stellt ein Unternehmen den Aufbau seiner innerbetrieblichen Organisation dar. Welches Leitungssystem ein Unternehmen umsetzt, entscheidet das Management. Mit der Festlegung eines Einliniensystems oder eines Mehrliniensystems wird z. B. deutlich, inwieweit Unternehmensaufgaben delegiert werden sollen oder nicht.

In diesem Abschnitt behandeln wir die Weisungssysteme. Du erfährst, was sich dahinter verbirgt und welche Vor- und Nachteile mit den einzelnen Leitungssystemen verbunden sind. Damit du deinen Wissensstand zu den Weisungssystemen untermauerst, kannst du nach dem Text einige Übungsfragen beantworten.

Synonym: Leitungssysteme

Inhalt dieser Lektion

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  • Was solltest du über Weisungssysteme wissen?
  • Welche Weisungssysteme lassen sich bei der Aufbauorganisation unterscheiden?
    • Einliniensystem
    • Mehrliniensystem
    • Matrix-Organisation
    • Stablinien-Organisation
    • Center-Konzept
  • Übungsfragen
  • Ergebnisse

Was solltest du über Weisungssysteme wissen?

Weisungssysteme werden in Unternehmen installiert, um die Organisation der Unternehmensstruktur abzubilden. Die Weisungssysteme kennzeichnen sich als fester Bestandteil der gesamten Aufbauorganisation eines Unternehmens. Dies bedeutet, dass alle Unternehmensteile integriert sind und entsprechend den unternehmensinternen Anforderungen organisiert wird.

Beispiel
In einem Unternehmen wurde die Mehrlinienorganisation als Liniensystem integriert. Dies bedeutet nicht nur, dass einem Vorgesetzten mehrere Mitarbeiter unterstehen. Kennzeichnend für die Mehrlinienorganisation ist, dass ein Mitarbeiter gleichzeitig die Weisungen verschiedener Vorgesetzter befolgen muss. So muss er z. B. beim Wareneinkauf darauf achten, dass die Waren qualitativ hochwertig und günstig sind. In diesem Fall befolgt er die Anweisungen der Einkaufsabteilung und des internen Controllings.

Die Aufbauorganisation grenzt sich von der Ablauforganisation ab. Bei der Ablauforganisation geht es darum, die innerbetrieblichen Produktions- und Leistungsprozesse darzustellen.

Welche Weisungssysteme lassen sich bei der Aufbauorganisation unterscheiden?

Man unterscheidet in diese Weisungssysteme:

  • Einliniensystem
  • Mehrliniensystem
  • Matrix-Organisation
  • Stablinien-Organisation
  • Center-Konzept

Einliniensystem

Das Einliniensystem stellt die betriebliche Aufbauorganisation in seiner Grundform dar. Kennzeichnend ist, dass jeder Mitarbeiter nur von einem Vorgesetzten seine Weisungen erhält.

Einliniensysteme werden häufiger in neu gegründeten Start-ups oder in kleineren Unternehmen installiert. Sie finden sich aber auch in der öffentlichen Verwaltung oder z. B. bei der Bundeswehr.

In einem Einliniensystem hat jeder Mitarbeiter nur einen Vorgesetzten.

Dies ist mit den folgenden Vor- und Nachteilen verbunden:

Vorteile:

  • Die Struktur des Unternehmens ist einfach und übersichtlich.
  • Innerhalb des Unternehmens sind die Zuständigkeiten eindeutig geregelt.
  • Die Kommunikations- und Weisungswege sind fest definiert.
  • Die Kompetenzbereiche der Mitarbeiter grenzen sich voneinander ab.
Nachteile:

  • Die Zwischeninstanzen werden zu stark belastet.
  • Die Kommunikationswege sind zu lang. Hierdurch leidet der Informationsfluss.
  • In einem Einliniensystem kann eine flexible Arbeitsweise nur schwer durchgesetzt werden.
  • Die Führungskräfte verschiedener Unternehmensbereiche geraten häufiger in Konflikt.

Mehrliniensystem

Mehrliniensystem bedeutet, dass die Auftragserteilung getrennt nach Funktionen erfolgt. Jeder Vorgesetzte ist mit einem speziellen Fachwissen ausgestattet. Dieses Fachwissen stellt er auch den Mitarbeitern anderer Abteilungen zur Verfügung. Das bedeutet auch, dass der Vorgesetzte seine Aufgaben auf die Mitarbeiter anderer Abteilungen delegieren kann.

Weisungssysteme: Beispiel Mehrliniensystem
Weisungssysteme: Beispiel Mehrliniensystem

Ein Vorteil des Mehrliniensystems besteht in einer besseren Entlastung der Führungskräfte. Auf diese Weise lassen sich fachliche Probleme leichter lösen. Kurze Kommunikationswege führen dazu, dass die Arbeit schneller ausgeführt wird. Den Vorgesetzten werden bessere Kontrollmöglichkeiten an die Hand gegeben. Dafür steigt auf der anderen Seite das Konfliktpotenzial, welches durch die Kompetenzüberschreitung einzelner Instanzen entsteht. Dies führt dazu, dass Zuständigkeiten und Verantwortlichkeiten nicht eindeutig abgegrenzt werden können. Überdies lassen sich einzelne Fehler nicht mehr leicht zuordnen.

Matrix-Organisation

Die Matrix-Organisation ist eine mehrdimensionale Organisationsstruktur. Hier ist entscheidend, dass die Organisationsstrukturen durch Schnittstellen miteinander verknüpft sind.

Als Vorteil der Matrix-Organisation ist eine übersichtliche Führungsstruktur zu erkennen. Die Kommunikationswege werden nicht durch verschiedene Hierarchieebenen verlängert. Somit ist es auch möglich, komplexere Arbeitsabläufe zielorientiert zu organisieren. Die Mitarbeiter des Unternehmens profitieren davon, dass ihnen zu jeder Zeit ein fester Ansprechpartner zur Verfügung steht.

Nachteilig ist es, dass die Entscheidungsprozesse nicht transparent genug dargestellt werden können und immer die Gefahr von Kompetenzkonflikten gebannt werden muss. Ebenso wie bei einem Mehrliniensystem können einzelne Fehler nur schwer zugeordnet werden. Dies macht es schwierig, den Erfolg oder Misserfolg eines einzelnen Mitarbeiters zuzurechnen.

Stablinien-Organisation

Die Stablinien-Organisation baut auf der Grundform des Einliniensystems auf. Hier werden die Führungskräfte von Stabstellen unterstützt. Diese Stabsstellen können selbst keine Entscheidungen herbeiführen. Sie sind lediglich mit einer beratenden Funktion ausgestattet. Um die Informationen für die Entscheidungsfindung herbeizuführen, ist es erforderlich, dass die Mitarbeiter, die die Stabsstellen ausführen, über ein breites Expertenwissen verfügen.

Die Entlastung der Entscheidungsträger bildet den Hauptvorteil der Stablinien-Organisation. Diesem Vorteil stehen aber diverse Nachteile gegenüber. Hierzu zählt nicht nur die mangelnde Transparenz der Entscheidungsprozesse. Auf die Gefahr von Entscheidungsmanipulationen nimmt zu. Das Risiko ist besonders akut, wenn eine Stabsstelle seine eigenen Interessen durchsetzen möchte.

Center-Konzept

Ein Center-Konzept ist eine Organisationsform, bei der die Führungskräfte eigenverantwortlich entscheiden, wie sie die Ziele des Unternehmens umsetzen. Die Verantwortung der Führungskräfte unterteilt sich in eine Umsatz-, Kosten- und Ergebnisverantwortung. Dies bedeutet, dass die Führungskräfte nicht nur Maßnahmen für eine Umsatzsteigerung entwickeln müssen. Sie sind auch für einen bewussten Umgang mit den finanziellen Mitteln verantwortlich, die dem Unternehmen zur Verfügung stehen.

Um ein Center-Konzept erfolgreich in einem Unternehmen zu etablieren, müssen die organisatorischen Voraussetzungen erfüllt sein. Daneben ist es aber nicht weniger wichtig, dass ein leistungsfähiges Rechnungswesen abgebildet werden kann. Denn um den Erfolg des Center-Konzepts zu messen, muss eine eindeutige Center-Erfolgsrechnung aufgestellt werden können.

Übungsfragen

 

#1. Was ist für Weisungssysteme kennzeichnend?

#2. Was wird mit einem Weisungssystem dargestellt?

#3. Wo ist die Installation eines Einliniensystems nicht denkbar?

#4. Wo spielt die Auftragserteilung getrennt nach Funktionen eine Rolle?

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Häufig gestellte Fragen zu Weisungssystemen

Das Weisungssystem wird bei der internen Aufbauorganisation eines Unternehmens eingesetzt. Hiermit werden die unterschiedlichen Leistungsbeziehungen der Personen dargestellt, die in einem Unternehmen tätig sind. Ein Weisungssystem reicht von der obersten Managementebene bis zur Stufe der Mitarbeiter, die mit der geringsten Verantwortung ausgestattet sind.

Je höher ein Mitarbeiter innerhalb eines betriebsinternen Weisungssystems integriert ist, desto mehr Verantwortung übernimmt er. Neben einem überdurchschnittlichen Lohn bedeutet das Innehaben der Stelle aber auch, dass mehr Aufgaben übernommen werden müssen.

Als Weisungssysteme haben sich das Einliniensystem und das Mehrliniensystem etabliert. Doch nicht jedes Weisungssystem ist für jede Unternehmensstruktur geeignet.

Ein Einliniensystem findet man z. B. in neu gegründeten Startups oder kleineren und mittleren Unternehmen. Dies liegt darin, dass die Aufgabenverteilung nicht zu komplex ist. Die Zuständigkeiten können ebenso eindeutig geklärt werden, wie Kommunikations- und Weisungswege. Ein Nachteil besteht darin, dass Zwischeninstanzen unnötig belastet werden.

Sollen die Aufgaben des Managements auf mehrere Entscheidungsträger verteilt werden, wählt ein Unternehmen das Mehrliniensystem. Dies ist insbesondere mit dem Vorteil verbunden, dass mehrere Vorgesetzte ihr Fachwissen an mehrere Mitarbeiter weitergeben können.

Das Stabliniensystem ist in der Unternehmensorganisation auch als Stablinien-Organisation bekannt. Es fußt auf den Grundzügen des Einliniensystems. Dieses wurde um die Stabstellen ergänzt.

Die Stabstellen nehmen den Vorgesetzten nicht nur die Arbeit ab. Sie verfügen in der Regel über eine hohe Fachkompetenz, die sie für eine bessere Qualität der Unternehmensentscheidungen einsetzen. Die Führungskräfte richten ihren Fokus auf andere wichtige Entscheidungen. Dennoch können Konflikte entstehen. Werden diese nicht rechtzeitig eliminiert, verliert das Stabliniensystem innerhalb eines Unternehmens seine Wirkung.

Ja, das Center-Konzept gehört auch zu den Weisungssystemen, die zur Mitarbeiterführung in einem Unternehmen eingesetzt werden. In der Regel wird es als weitere Ebene direkt unterhalb des Managements installiert, wenn das Unternehmen mehrere Produkte herstellt oder unterschiedliche Dienstleistungen anbietet.

Ein Center-Konzept ist auf Profit ausgerichtet. Der Unternehmensaufbau orientiert sich an der Anzahl der Produkte. Für jedes Produkt ist ein Manager eigenverantwortlich. Dies bedeutet auch, dass er diverse Aufgaben an untergebene Mitarbeiter delegieren kann.

Ein Einliniensystem ist z. B. in vier Hierarchieebenen aufgeteilt. Auf der obersten Stufe agiert die Unternehmensleitung. Darunter werden die unterschiedlichen Bereiche eines Unternehmens installiert. Diese setzen sich z. B. aus dem Einkauf, der Fertigung, der Produktion und der Personalplanung zusammen.

Auf der dritten Hierarchieebene erfolgt eine weitere Unterteilung. Hier übernimmt ein Verantwortlicher die Rohfertigung, während sein Kollege für die Endmontage verantwortlich ist. Auf der untersten Stufe sind die Mitarbeiter tätig, die die Weisungen der Vorgesetzten entgegennehmen und ausführen.

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