Der Stichprobenumfang gibt an, wie groß eine Stichprobe sein muss, damit ausreichend sichere Ergebnisse und Aussagen im Hinblick auf die Grundgesamtheit der untersuchten Datenreihe getroffen werden können.
Du wirst in diesem Kapitel lernen, welche Bedeutung der Stichprobenumfang hat und was man genau darunter versteht. Wir zeigen dir wie der Stichprobenumfang berechnet wird und stellen dir einige Übungsaufgaben am Ende dieses Kapitels zur Verfügung, mit denen du dein Wissen testen kannst.
Englisch: sample size
Welche Bedeutung hat der Stichprobenumfang?
Werden Datenreihen in Form von Stichproben untersucht, so sollen dadurch Aussagen und Ergebnisse gewonnen werden, die sich auf die Gesamtheit der Datenreihe übertragen lassen. Um diese zu erhalten, muss die untersuchte Stichprobe ausreichend groß sein. Der Stichprobenumfang gibt genau diese Größe an. Zu wissen, wie groß eine zu untersuchende Stichprobe sein muss ist eine wesentliche Grundlage, um Aussagen in der Statistik treffen zu können.
Was versteht man unter dem Stichprobenumfang?
Der Stichprobenumfang gibt die mindestens erforderliche mengenmäßige Größe einer Stichprobe an, um anhand dieser Aussagen bezüglich der Gesamtheit der untersuchten Werte treffen zu können.
Sofern eine Normalverteilung vorliegt, hängt der Stichprobenumfang von drei wesentlichen Faktoren ab:
- der Standardabweichung
- dem angestrebten Konfidenzniveau
- der zugelassenen Fehlergrenze
Berechnung des Stichprobenumfangs
Für die Berechnung des Stichprobenumfangs sind folgende Schritte notwendig:
- Festlegung der absoluten Genauigkeit
Die geforderte absolute Genauigkeit (e) muss festgelegt werden. Darunter versteht man die maximal zulässige Abweichung des durch die Stichprobe ermittelten Wertes gegenüber dem Wert der Grundgesamtheit - Schätzung der Standardabweichung
Die Standardabweichung (s) gibt die Streuung der betrachteten Einzelwerte an um den Mittelwert an. Berechnet werden kann diese erst nach Durchführung der Stichprobe, weshalb sie zur Berechnung des Stichprobenumfangs geschätzt werden muss. Das kann mit folgender Faustformel geschehen: - Festlegen der Aussagenwahrscheinlichkeit (Konfidenzniveau)
Die gewünschte Aussagenwahrscheinlichkeit wird festgelegt und der zugehörige z-Wert ermittelt. - Berechnung des Stichprobenumfangs
Sind alle erforderlichen Werte ermittelt, so kann der Stichprobenumfang (n)berechnet werden, welcher aus der Grundgesamtheit (N) gewählt werden sollte. Dazu werden die zuvor ermittelten Werte in die entsprechende Formel eingesetzt:- bei einer endlichen Grundgesamtheit:
- bei einer unendlichen Grundgesamtheit:
- bei einer endlichen Grundgesamtheit:
Statistisch gesehen muss der Stichprobenumfang mindestens n betragen. In der Praxis sollte in vielen Werten ein etwas höherer Wert genommen werden. So können weitere Faktoren berücksichtigt werden, beispielsweise fehlerhaft ausgefüllte Fragebogen bei Befragungen.
Um den nötigen Umfang der Stichprobe zu ermitteln wird folgendermaßen vorgegangen:
- Festlegung der absoluten Genauigkeit
Da die relative Genauigkeit erel 5 Prozent betragen soll, kann die absolute Genauigkeit wie folgt ermittelt werden: - Schätzung der Standardabweichung
Die Standardabweichung der Bearbeitungszeit wird auf 10 Minuten geschätzt - Festlegen der Aussagenwahrscheinlichkeit (Konfidenzniveau)
Die gewünschte Aussagenwahrscheinlichkeit soll 95 Prozent betragen. Der dazugehörige z-Wert ist: - Berechnung des Stichprobenumfangs
Der Stichprobenumfang kann nun mit der entsprechenden Formel berechnet werden:
Rein statistisch müsste der Stichprobenumfang also mindestens 31 (wird immer aufgerundet) betragen, um ein aussagekräftiges Ergebnis im Hinblick auf die mittlere Bearbeitungszeit zu erhalten.
Übungsfragen
#1. Was versteht man unter einer dem Stichprobenumfang?
#2. Der Stichprobenumfang ist maßgeblich abhängig von:
#3. “Da die Standardabweichung vor der Durchführung der Stichprobe noch nicht bekannt ist, muss sie zunächst geschätzt werden.” - Diese Aussage ist:
#4. “Der Stichprobenumfang variiert stark in Abhängigkeit von der gewünschten Genauigkeit der Ergebnisse.” - Diese Aussage ist:
#5. “Der benötigte Z-Wert zur Berechnung des Stichprobenumfangs muss zunächst immer wieder aufs Neue aufwendig berechnet werden.” - diese Aussage ist:
Ergebnisse
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