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Kollegialprinzip

Enthält: Beispiele · Definition · Grafiken · Übungsfragen

Das Kollegialprinzip ist eine Form der Entscheidungsfindung und Vertretung dieser nach außen. Es findet vor allem in obersten Entscheidungsgremien von Unternehmen und Organisationen Anwendung und besagt, dass gemeinsame Entscheidungen nach außen immer als gemeinsame Willensäußerung vertreten werden.

Dieser Abschnitt zeigt dir, was das Kollegialprinzip ist, welche Unterschiede es gibt und wo das Kollegialprinzip Anwendung findet. Zum Abschluss kannst du dein neues Wissen in unseren Übungsaufgaben unter Beweis stellen.

Inhalt dieser Lektion

  • Wann spielt das Kollegialprinzip eine Rolle?
  • Warum ist das Kollegialprinzip wichtig?
  • Welche Probleme kann das Kollegialprinzip mit sich bringen?
  • Übungsaufgaben

Wann spielt das Kollegialprinzip eine Rolle?

Das Kollegialprinzip spielt bei der Findung von Entscheidungen, meist in den oberen Instanzen eines Unternehmens oder einer Organisation, eine Rolle.

Dabei unterscheidet man drei unterschiedliche Arten innerhalb des Kollegialprinzips:

Arten des Kollegialprinzips
Arten des Kollegialprinzips

Nicht nur bei der Findung von Entscheidungen, auch bei deren Vertretung nach außen, findet das Kollegialprinzip Anwendung. Hierbei bedeutet es, dass auch diejenigen, die in der internen Abstimmung über die Entscheidung gegen den letztlich gefällten Beschluss gestimmt haben, diesen als gemeinsamen Willen nach außen hin vertreten.

Das Kollegialprinzip wird beispielsweise auch innerhalb der Regierung der Bundesrepublik Deutschland angewendet.

Beispiel
Das Management eines Unternehmens muss über Standortschließungen entscheiden. Das Entscheidungsgremium besteht aus den Managern des Verkaufs, der Personalabteilung und der Finanzabteilung. Während Verkaufs- und Finanzmanager für die Schließung der Standorte stimmen, ist der Manager der Personalabteilung dagegen. Aufgrund des Mehrheitsbeschlusses werden die Standorte geschlossen. Nach außen hin vertritt auch der Personalmanager diesen Entschluss als gemeinsamen Willen des Entscheidungsgremiums.

Warum ist das Kollegialprinzip wichtig?

Die Arbeit nach dem Kollegialprinzip ist aus zweierlei Gründen wichtig:

  • Die Entscheidungsfindung innerhalb des Unternehmens wird erleichtert, da es klare Regeln gibt, nach denen Entscheidungen getroffen werden.
  • Das Entscheidungsgremium tritt nach außen hin als eine Einheit auf. Interne Meinungsunterschiede werden nicht nach außen getragen. So sorgt das Unternehmen oder die Organisation nach außen für ein einheitliches Bild und vermeidet Unruhe innerhalb des Unternehmens.
Beispiel
In oberem Beispiel äußert sich der Manager der Personalabteilung auf der Pressekonferenz zur den entschiedenen Standortschließungen, dass er dagegen gestimmt hat und diese nicht vertritt. Die Unternehmensleitung tritt damit nach außen nicht mehr als Einheit auf, was auch zu internen Unruhen im Unternehmen führen kann. Diese können sich auf die Zufriedenheit und damit auch auf die Produktivität der Mitarbeiter auswirken.

Welche Probleme kann das Kollegialprinzip mit sich bringen?

Auch wenn das Kollegialprinzip eindeutige Regelungen mit sich bringt, können insbesondere in der Entscheidungsfindung auch bei den jeweiligen Ausprägungen des Kollegialprinzips durchaus Probleme entstehen:

  • Bei der Primatkollegialität:
    Herrscht hinsichtlich einer Entscheidung Stimmengleichheit innerhalb des Entscheidungsgremiums, so hat der Vorsitzende des Gremiums, beispielsweise der CEO, das Recht die Abstimmung zu entscheiden. Dadurch könnten sich diejenigen, die gegen die Entscheidung gestimmt haben übergangen fühlen, was zu Unmut führen kann. Um Stimmengleichheit möglichst zu vermeiden, sollte ein Entscheidungsgremium daher immer aus einer ungeraden Anzahl an Mitgliedern bestehen. So kann es nur durch Stimmenthaltungen zu einer Stimmengleichheit kommen.
  • Bei der Abstimmungskollegialität:
    Diese Variante ist die demokratische Version der Entscheidungsfindung, da Entscheidungen durch die Mehrheit getroffen werden. Auch hier kann das Problem einer Stimmengleichheit entstehen, wodurch der Entscheidungsprozess verlängert wird und womöglich wiederholt werden muss.
  • Kassationskollegialität:
    Die Kassationskollegialität ist grundsätzlich die fairste Form der Entscheidungsfindung, da Entscheidungen nur einstimmig getroffen werden können. Allerdings kann dies auch zu einem sehr langwierigen Entscheidungsprozess führen. Es müssen mitunter viele Verhandlungen geführt und Kompromisse eingegangen werden, bis schlussendlich alle Mitglieder dazu bereit sind die Entscheidung gemeinsam und einstimmig zu fällen.

In der Vertretung von Entscheidungen nach außen kann das Kollegialprinzip vor allem zu innerer Unruhe und Unzufriedenheit der Betroffenen führen. Wenn der Personalmanager aus obigem Beispiel aus tiefer innerer Überzeugung die getroffene Entscheidung nicht mittragen möchte, kann das im Extremfall dazu führen, dass er das Unternehmen verlässt.

Das Gegenteil des Kollegialprinzips ist das Direktionalprinzip. Hierbei werden Entscheidungen nur durch eine Person (“Direktor”) getroffen und durchgesetzt. Ein demokratischer Prozess findet bei der Entscheidungsfindung nicht statt.

Übungsaufgaben

#1. Wozu dient das Kollegialprinzip?

#2. Welche drei Varianten des Kollegialprinzips gibt es?

#3. Was ist das Gegenteil des Kollegialprinzips?

#4. “Das Kollegialprinzip kann Unruhe im Unternehmen verhindern.” – Diese Aussage ist:

#5. “Das Kollegialprinzip ist ideal in der praktischen Anwendung und bringt keinerlei Probleme mit sich.” – Diese Aussage ist:

Fertig

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