Kommissionieren bedeutet, dass ein Unternehmen Waren für einen Auftraggeber zusammenstellt. Jede Kommissionierung besteht in der Regel aus zwei Vorgängen: Zunächst bekommt das Unternehmen einen konkreten Auftrag. Gemäß dieser Vorgabe werden Waren und Güter zu einem Gesamtsortiment zusammengestellt. Daneben ist aber auch eine auftragslose Kommissionierung möglich.
In dieser Lektion lernst du die Kommissionierung kennen. Wir zeigen dir, wie sich der Begriff Kommissionierung definieren lässt und stellen die zwei unterschiedlichen Arten der Kommissionierung vor. Du erfährst, welche Kommissioniermethoden angewendet werden können und welche Kommissionierungsverfahren es gibt. Zur Vertiefung deiner Kenntnisse kannst du nach dem Beitrag einige Übungsfragen beantworten:
Englisch: order-picking | commissioning
Was solltest du über Kommissionierung wissen?
Mit der Kommissionierung stellt ein Unternehmen Waren und Güter für einen Auftraggeber bereit. Der Kommissionierungsvorgang beginnt damit, dass der Kommissionierer einen Auftrag auf elektronisch übermitteltem Weg erhält. Je nach Vorgabe kommt die einstufige oder die mehrstufige Kommissionierung zur Anwendung. Bei der Ausführung des Auftrags muss der Kommissionierer die unterschiedlichen Methoden der Kommissionierung beachten und ein bestimmtes Kommissionierungsverfahren anwenden.
Arten der Kommissionierung
Bei der Kommissionierung können die beiden folgenden Arten unterschieden werden:
- Einstufige Kommissionierung
- Mehrstufige Kommissionierung
Außerdem wird unterschieden, ob sich der Kommissionierer zur Ware bewegt (Mann-zur-Ware-Kommissionierung) oder die Ware per Fördertechnik zum Kommissionierer kommt (Ware-zum-Mann-Kommissionierung).
Einstufige Kommissionierung
Eine einstufige Kommissionierung (auch als Einfachkommissionierung bezeichnet) wird die Kommissionierung ohne Unterstützung eines Lagersystems durchgeführt. Für diese Art der Kommissionierung müssen im Lager bestimmte Voraussetzungen geschaffen werden. Insbesondere muss die Lagerverwaltung dafür sorgen, dass das Sortiment überschaubar ist und der Abtransport aus dem Lager strukturiert organisiert ist. Vorteilhaft ist es, wenn die einzelnen Artikel nach aufsteigender Artikelnummer im Lager abgelegt sind. Durch die vereinfachte Suche lassen sich Kosten und Zeit sparen.
Mehrstufige Kommissionierung
Die mehrstufige Kommissionierung ist auf die Bearbeitung mehrerer Kundenaufträge ausgerichtet. Die einzelnen Aufträge werden parallel nebeneinander ausgeführt. In einem ersten Schritt erfolgt die Artikelkommissionierung. Hier werden alle bestellten Waren und Güter zu einem Gesamtsortiment zusammengestellt. In einem zweiten Schritt erfolgt die Verteilung der Waren und Güter auf die verschiedenen Auftraggeber.
Methoden der Kommissionierung
Für das Kommissionieren können verschiedene Methoden angewendet werden, auch abhängig von der Art der Kommissionierung.
Bei der einstufigen Kommissionierung stehen die folgenden Kommissionierungsmethoden zur Auswahl:
- Parallele auftragsorientierte Kommissionierung
- Serielle auftragsorientierte Kommissionierung
Parallele auftragsorientierte Kommissionierung
Bei dieser Art der Kommissionierung unterteilt das Unternehmen einen Auftrag in verschiedene Kommissionierzonen. Die Auftragsbearbeitung erfolgt parallel. Eine deutliche Verkürzung der Wegstrecken sorgt dafür, dass bei dem gesamten Kommissioniervorgang weniger Zeit benötigt wird.
Der Nachteil dieser Methode wird dann deutlich, wenn nach der Auftragsbearbeitung eine Konsolidierungsstelle nur dafür verantwortlich ist, dass die einzelnen Teilaufträge wieder zu einem Gesamtauftrag zusammengeführt werden müssen.
Serielle auftragsorientierte Kommissionierung
Bei der seriellen auftragsorientierten Kommissionierung werden die einzelnen Aufträge Schritt für Schritt abgearbeitet. Ein Vorteil dieser Methode besteht darin, dass der Kommissionierer Fehlerquellen leichter ausmachen kann. Nachteilig ist, dass er sich in mehreren Lagerzonen bewegen muss.
Beim mehrstufigen Kommissionierungsverfahren kommt ausschließlich die serienorientierte parallele Kommissionierung in Betracht. Hier werden mehrere Aufträge zu einem Gesamtauftrag gebündelt. Erst nach der Bearbeitung erfolgt die auftragsorientierte Verpackung der bestellten Waren und Güter.
Welche Kommissionierungsverfahren gibt es?
Bei der Kommissionierung können die folgenden Verfahren unterschieden werden:
- Pick-by-Paper
- Pick-by-Voice
- Pick-by-Light
- Pick-by-Terminal
- Pick-by-MDE
- Pick-by-Point
- Pick-by-Vision
Pick-by-Paper
Hier erhält der Kommissionierer einen Pickzettel, also einen Beleg, auf dem Lagerplatz, Artikelnummer und Entnahmemenge angegeben sind. Ist der Beleg abgearbeitet, wird die Entnahme im Lagersystem erfasst.
Pick-by-Voice
Bei dem Kommissionierungsverfahren Pick-by-Voice kommt ein mobiles Datenerfassungsgerät zum Einsatz. Die Anweisungen erhält der Kommissionierer durch ein Spracherkennungsprogramm. Displays, Eingabeterminals oder Handscanner sind bei diesem Verfahren nicht erforderlich.
Pick-by-Light
Der Vorteil des Kommissionierungsverfahrens Pick-by-Light besteht darin, dass ein Unternehmen es nicht personenbezogen anwenden kann. Der Platz, an dem die bestellten Waren und Güter lagern, wird durch Lichtsignale angezeigt. Mittels einer Ziffernanzeige erfährt der Kommissionierer die Anzahl der bestellten Waren und Güter. Ein Nachteil besteht in dem hohen Zeitaufwand, der für die Installation und die Wartung des Systems eingeplant werden muss.
Pick-by-Terminal
Pick-by-Terminal kennzeichnet sich dadurch, dass die Warenbestellannahme mit dem Kommissionierer mittels eines Eingabeterminals kommuniziert. Diese Terminals sind z. B. im Gabelstapler oder an anderen Plätzen im Lager fest installiert. Für die Erfassung der Waren und Güter setzt der Kommissionierer einen Scanner ein. Ein Vorteil dieses Kommissionierungsverfahrens ist, dass sich die Kommissionierungszeiten deutlich einschränken lassen.
Pick-by-MDE
Weil bei diesem Kommissionierungsverfahren ein Barcodescanner eingesetzt wird, bezeichnet man diese Art der Kommissionierung auch als Pick-by-Scan. Dieser Barcodescanner führt den Kommissionierer Schritt für Schritt durch den kompletten Kommissionierungsvorgang.
Pick-by-Point
Der Kommissionierer verwendet bei diesem Verfahren der Kommissionierung einen Laser. Dieser Laser ist fest in dem Regalgang des Lagers installiert. Das Gerät zeigt dem Kommissionierer an, in welchem Regal sich die bestellte Ware befindet.
Pick-by-Vision
Bei diesem modernen Kommissionierverfahren werden Pick-by-Voice und Pick-by-Light kombiniert. Der Kommissionierer trägt eine Datenbrille, auf der neben allen relevanten Daten zur Entnahme auch der optimale Weg angezeigt wird. Dazu kommt eine Spracherkennung, mit der das System gesteuert werden kann. Teils werden mit der Brille auch Barcodes gescannt.
Für dieses System wird flächendeckendes W-LAN benötigt, außerdem müssen die Datenbrillen regelmäßig geladen und gewartet werden. Dafür hat der Kommissionierer beide Hände frei.
Übungsfragen
#1. Was bedeutet Kommissionieren?
#2. Was unterscheidet die einstufige Kommissionierung und die mehrstufige Kommissionierung?
#3. Welche Aussage ist nicht richtig?
#4. Was kommt bei dem Kommissionierungsverfahren Pick-by-Voice zum Einsatz?
#5. Bei welchem Kommissionierungsverfahren setzt der Kommissionierer einen Laser ein?
Ergebnisse
Sie müssen den Inhalt von reCAPTCHA laden, um das Formular abzuschicken. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten mit Drittanbietern ausgetauscht werden.
Mehr InformationenSie müssen den Inhalt von reCAPTCHA laden, um das Formular abzuschicken. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten mit Drittanbietern ausgetauscht werden.
Mehr InformationenSie müssen den Inhalt von reCAPTCHA laden, um das Formular abzuschicken. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten mit Drittanbietern ausgetauscht werden.
Mehr Informationen