Die Kommissionierzeiten bestimmen den Zeitraum, der für eine Kommissionierung benötigt wird. Kommissionierzeiten lassen sich in vier unterschiedliche Kommissionierzeiten unterteilen. Zu unterscheiden sind die Basiszeit, die Wegzeit, die Greifzeit und die Totzeit. Ziel des Unternehmens muss es sein, die Kommissionierzeiten so knapp wie möglich zu halten.
In diesem Text stellen wir dir die Kommissionierzeiten vor. Wir erklären dir, was Kommissionierzeiten sind und welche unterschiedlichen Phasen dabei unterschieden werden können. Abschließend erfährst du, wie die Kommissionierzeiten berechnet werden und wie sich diese verkürzen lassen. Zur Vertiefung deiner Kenntnisse kannst du nach dem Text einige Übungsfragen beantworten.
Englisch: order picking time
Was solltest du über Kommissionierzeiten wissen?
Produktionsunternehmen verkaufen die produzierte Ware an Zwischenhändler oder direkt an den Endkunden weiter. Damit die Waren in ausreichender Menge vorhanden sind, werden sie im Lager des Unternehmens untergebracht. Kommissionierung bedeutet, dass das Unternehmen die bestellten Waren aus dem Lager holt und für den Weitertransport zusammenstellt. Ein wichtiger Faktor sind hierbei die Kommissionierzeiten. Ein Unternehmen, das rentabel wirtschaften möchte, ist daran interessiert, die Kommissionierzeiten so gering wie möglich zu halten. Dies spart nicht nur Zeit, sondern auch Kosten in der Lagerverwaltung.
Welche Kommissionierzeiten können unterschieden werden?
In der Praxis lassen sich die folgenden Kommissionierzeiten unterscheiden:
- Basiszeit: 5 – 10 %
- Wegzeit: 40 – 60 %
- Greifzeit: 25 – 35 %
- Totzeit: 10 – 25 %
Basiszeit
Die Basiszeit dient dazu, den kompletten Kommissioniervorgang zu organisieren. In dieser Phase werden alle benötigten Informationen für eine ordnungsgemäße Kommissionierung zusammengestellt. Auch die Zuweisung an den Kommissionierer ist Gegenstand der Basiszeit. Im Übrigen wird die Kommissionierlisten erstellt und alle möglichen Hilfsmittel (z. B. Gabelstapler für den Abtransport der Waren) organisiert und vorbereitet.
Wegzeit
Für die Wegzeit muss ein Unternehmen circa 40 bis 60 % der kompletten Kommissionierung einplanen. Die Phase ist der zeitintensivste Schritt der gesamten Kommissionierung. In diesem Zeitintervall holt der Kommissionierer die Waren von ihrem Lagerplatz ab und bringt sie z. B. mit einem Gabelstapler zum Kommissionierbereich.
Greifzeit
Die Greifzeit beschreibt den Zeitraum, den der Lagermitarbeiter benötigt, um die Ware von ihrem Lagerplatz in den Kommissionierbehälter zu befördern. Das Greifen kann – je nach Lagersystem und Art der Ware – 25 – 35 % der Kommissionierzeit benötigen.
Die Greifzeit wird auch als Entnahmezeit oder Pickzeit bezeichnet.
Totzeit
In der Totzeit führt der Kommissionierer die notwendigen Nebentätigkeiten der Kommissionierung durch. Diese Tätigkeiten wirken sich nicht direkt darauf aus, dass die Ware tatsächlich vom Lagerplatz in den Kommissionierbereich befördert werden.
Zu den Tätigkeiten, die üblicherweise in die Totzeit fallen, gehören die folgenden Arbeiten:
- Bestellte Ware suchen und kontrollieren
- Waren wiegen, messen oder zählen
- Verpackungen öffnen und die Entnahme der Waren protokollieren
Die Berechnung der Kommissionierzeit
Die gesamte Kommissionierzeit wird mit der folgenden Formel ermittelt:
Die Basiszeit nimmt einen Zeitraum von einer Stunde ein. Für das Befördern der Ware vom Lagerplatz in den Kommissionierbehälter veranschlagt das Unternehmen circa 2,5 Stunden. Um die Ware in den Kommissionierbereich zu befördern, veranschlagt der Kommissionierer einen Zeitraum von 4 Stunden. Für alle weiteren Tätigkeiten kalkuliert er höchstens eine halbe Stunde ein.
Die Kommissionierzeit ermittelt er wie folgt:
Kommissionierzeit = 1,0 Stunden + 2,5 Stunden + 4 Stunden + 0,5 Stunden
Kommissionierzeit = 8 Stunden
Kommissionierzeiten verkürzen
Damit ein Unternehmen die Rentabilität der Lagerverwaltung sicherstellen kann, sollten die Kommissionierzeiten so gering wie möglich sein. Ist die Kommissionierzeit zu lang, muss sie reduziert werden.
Dafür gibt es zahlreiche Möglichkeiten, abhängig davon, welcher Teil der Kommissionierzeit verkürzt werden soll.
Dem Unternehmen stehen dafür die folgenden Möglichkeiten zur Wahl:
- Die Arbeitsvorbereitung muss straffer organisiert werden.
- Die Kommissionierliste sollte mit der Lagerverwaltungssoftware erstellt werden.
- Die Kommissionierbehälter sollten in der Nähe des Kommissionierbereichs aufgestellt werden. Der Kommissionierer kann dann schneller auf die Waren zugreifen.
- Mithilfe von Automatisierung (Ware-zur-Person-Kommissionierung) können Wegzeiten verringert werden.
- Durch eine Dezentralisierung der Abgabestellen kann die Basiszeit verkürzt werden.
Übungsfragen
#1. Welche Phase zählt nicht zu den Kommissionierzeiten?
#2. Was geschieht während der Basiszeit?
#3. Welche Phase hat den größten Anteil der Kommissionierzeiten?
#4. Welche Maßnahme zur Reduzierung der Komissionierzeiten ist nicht praxistauglich?
Ergebnisse
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