Eine mangelhafte Lieferung kennzeichnet sich dadurch, dass nicht das in einem Kaufvertrag Vereinbarte geliefert wird. Entweder mangelt es an der Qualität der Sache oder der Käufer stellt nach dem Erwerb der Sache einen Rechtsmangel fest. Ein Sachmangel liegt z. B. vor, wenn die Beschaffenheit der Ware abweicht oder der Käufer ein falsches Produkt erhält. Wurde er dagegen getäuscht oder sind die Voraussetzungen für einen Betrug erfüllt, macht der Käufer einen Rechtsmangel gegen den Verkäufer geltend.
In diesem Abschnitt zeigen wir dir, wie sich eine mangelhafte Lieferung definiert. Du erfährst, welche Gründe zu einer mangelhaften Lieferung führen und welche zwei Arten einer mangelhaften Lieferung sich voneinander unterscheiden lassen. Wir informieren dich über die Optionen, die einem Käufer zustehen und was bei einer mangelhaften Lieferung in einem Online-Shop gilt. Damit du dein Wissen zur mangelhaften Lieferung auf dem aktuellen Stand hältst, beantwortest du nach diesem Beitrag einige Übungsfragen.
- Englisch: defective delivery
- Deutsches Synonym: Schlechtleistung des Verkäufers
Was solltest du über eine mangelhafte Lieferung wissen?
Eine mangelhafte Lieferung ist für den Käufer mit einem negativen Effekt verbunden. Dieser besteht darin, dass er nicht die Ware erhält, die er bestellt hat. Entweder hat der Verkäufer ihm einen falschen Artikel geliefert oder das Produkt funktioniert nicht so, wie es in der Beschreibung angegeben wurde.
Die Schlechtleistung des Verkäufers muss ein Käufer nicht hinnehmen. Gegenüber dem Verkäufer kann er mehrere Rechte wahrnehmen. Diese bestehen z. B. darin, dass der Verkäufer ein qualitativ einwandfreies Produkt übergibt oder an diesem eine Nachbesserung vornimmt. Alternativ können die beiden Parteien eine Minderung des Kaufpreises vereinbaren. Letztlich steht es dem Käufer frei, eine Schadenersatzforderung gegen den Käufer geltend zu machen.
Aus welchen Gründen kann eine Lieferung mangelhaft sein?
Eine Lieferung kann z. B. aus den folgenden Gründen mangelhaft sein:
- Die Ware entspricht nicht der vereinbarten Beschaffenheit. Sie hat z. B. nicht die gewünschte Farbe oder lässt sich für den vorhergesehenen Zweck nicht verwenden.
- Die Ware wurde nicht richtig montiert. Dies ist z. B. bei Möbelstücken der Fall. Das Produkt kann in diesem Fall alle vereinbarten Funktionen ausführen.
Die zwei Arten einer mangelhaften Lieferung
Bei einer mangelhaften Lieferung kannst du die beiden folgenden Arten voneinander abgrenzen:
- Sachmängel
- Rechtsmängel
Sachmängel
Ein Sachmangel begründet sich in der Natur der Sache. Er liegt z. B. dann vor, wenn der Käufer das falsche Produkt erhält oder dies in einem nicht funktionstüchtigen Zustand bei ihm ankommt.
Weitere Formen des Sachmangels sind der Montagemangel oder die Minderlieferung. Bei einem Montagemangel wurde das Produkt falsch montiert. War diese Montage Gegenstand des Kaufvertrages, liegt ebenfalls eine mangelhafte Lieferung vor. Zu einer Minderlieferung kommt es, wenn die Anzahl der gelieferten Produkte von der bestellten Menge nach unten abweicht.
Rechtsmängel
Rechtsmängel treten bei einer mangelhaften Lieferung in der Form von Fahrlässigkeit, Betrug, Täuschung oder Unwissenheit auf.
Die Folge eines Rechtsmangels besteht darin, dass der Käufer nicht zum Eigentümer der verkauften Sache wird. Hiermit ist er auch nicht dazu befugt, die Sache weiterzuveräußern.
Mangelhafte Lieferung: Welche Optionen stehen dem Käufer zu?
Erhält ein Käufer eine mangelhafte Lieferung, kann er gegenüber dem Verkäufer die folgenden drei Optionen geltend machen:
- Recht zur Nachbesserung
- Recht zur Kaufpreisminderung
- Recht zum Schadenersatz
Recht zur Nachbesserung
Zunächst muss der Käufer dem Verkäufer das Recht auf Nachbesserung zubilligen. Dies bedeutet, dass der Verkäufer den Mangel in der Warenlieferung beseitigen muss. Sobald diese Aufgabe erledigt ist, ist der Kaufvertrag rechtskonform zustande gekommen. Alternativ kann er ein gleichwertiges Produkt liefern.
Recht zur Kaufpreisminderung
Ist ein Mangel so groß, dass er sich nicht beseitigen lässt, kann der Käufer eine Kaufpreisminderung durchsetzen. Der Verkäufer ist verpflichtet, dem Käufer den Differenzbetrag zu erstatten.
Recht zum Schadenersatz
Zeigt der Verkäufer sich im Hinblick auf eine Kaufpreisminderung als uneinsichtig, steht es dem Käufer frei, Schadenersatz zu verlangen. Hierfür muss er allerdings nachweisen, dass ihm tatsächlich ein Schaden entstanden ist. Dies ist z. B. der Fall, wenn der Kunde ein ähnliches Produkt nur zu einem teureren Preis erwerben kann.
Mangelhafte Lieferung: Was gilt bei einem Kauf im Online-Shop?
Wird ein Produkt aus einem Online-Shop erworben, steht dem Käufer bei einer mangelhaften Lieferung ein zusätzliches Recht zu.Hier kann er von seinem vierzehntägigen Widerspruchsrecht Gebrauch machen. Dieses Widerspruchsrecht sieht vor, dass der Käufer vom Kaufvertrag zurücktritt, wenn er eine Mangel in der Lieferung geltend machen kann.
Die Möglichkeit erweist sich als verbraucherfreundlich. Der Kunde braucht dem Kaufvertrag nur zu widersprechen und erhält den gezahlten Kaufpreis zurück.
Übungsfragen
#1. Welcher Punkt spielt bei einer mangelhaften Lieferung keine Rolle?
#2. Was hat bei der Geltendmachung eines Rechtsmangels keine Bedeutung?
#3. Welcher Sachmangel führt nicht zu einer mangelhaften Lieferung?
#4. Was ist keine Rechtsfolge einer mangelhaften Lieferung?
Ergebnisse
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