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Werkstattfertigung

Enthält: Beispiele · Definition · Grafiken · Übungsfragen

Die Werkstattfertigung ist eine Organisationsform im Fertigungsprozess eines Betriebes. Sie kommt ausschließlich in Produktionsunternehmen vor. Bei der Werkstattfertigung gilt das sogenannte Verrichtungsprinzip. Dies bedeutet, dass gleichartige und immer wiederkehrende Arbeitsschritte in einer bestimmten Reihenfolge bearbeitet werden. Bei der Werkstattfertigung wird unter anderem zwischen Einzel- und Serienfertigung unterschieden.

In dieser Lektion wird die Werkstattfertigung behandelt. Du erfährst, warum die Werkstattfertigung relevant ist und welche Bedingungen ein Unternehmen für ihren Einsatz erfüllen muss. Nachdem wir dir die unterschiedlichen Fertigungsverfahren vorgeführt haben, verdeutlicht dir ein Beispiel den Praxisbezug. Abschließend erhältst du einen Überblick über die Vor- und Nachteile der Werkstattfertigung. Zur Vertiefung deines Wissens kannst du nach dem Text einige Übungsfragen beantworten.

Synonyme: Werkstattproduktion | Werkstattprinzip | Werkstättenfertigung

Inhalt dieser Lektion

Toggle
  • Warum ist die Werkstattfertigung relevant?
  • Welche Voraussetzungen müssen für die Werkstattfertigung erfüllt sein?
  • Welche Fertigungsverfahren gibt es bei der Werkstattfertigung?
    • Werkstattfertigung als Einzelfertigung
    • Werkstattfertigung als Serienfertigung
    • Werkstattfertigung als Massenfertigung
    • Werkstattfertigung als Sortenfertigung
  • Vorteile und Nachteile der Werkstattfertigung
  • Übungsfragen
  • Ergebnisse

Warum ist die Werkstattfertigung relevant?

Die Werkstattfertigung ist ein wichtiger Bereich für produzierende Unternehmen. Durch einen festen Arbeitsablauf können die einzelnen Produktionsprozesse flexibel gestaltet werden. Die einzelnen Aufgaben, die bei einem Herstellungsprozess anfallen, werden in Teilbereiche (Werkstätten) unterteilt.

Mögliche Werkstätten in einem Herstellungsprozess:

  • Bohrerei
  • Fräserei
  • Dreherei
  • Schleiferei
  • Montage

Über den einzelnen Teilbereichen der Werkstattfertigung wird eine zentrale Stelle eingerichtet, die die Arbeitsschritte zwischen den einzelnen Werkstätten koordiniert und plant.

Werkstattfertigung
Werkstattfertigung
Beispiel zur Werkstattfertigung
Die Werkstattfertigung in der “Möbel GmbH” sieht die folgende Aufteilung vor:

In der Werkstatt 1 wird Holz für Schränke, Stühle und Tische passgenau zugeschnitten. Ein weiterer Arbeitsschritt – dieser erfolgt in Werkstatt 2 – sieht das Bohren der Löcher für die Schrauben vor. In Werkstatt 3 ist die Lackiererei untergebracht. Hier werden die Bauteile bedarfsgerecht lackiert.

Welche Voraussetzungen müssen für die Werkstattfertigung erfüllt sein?

Für eine funktionierende Werkstattfertigung muss ein Unternehmen mehrere Bedingungen erfüllen. Für eine fachgerechte Bedienung der Maschinen benötigt das Unternehmen Fachpersonal. Die Mitarbeiter müssen sich durch weitere Schulungen auf dem aktuellen Stand halten. Zudem sollte die Möglichkeit bestehen, halbfertige Produkte zwischenzulagern. Nicht zwingend erforderlich ist, dass die Mitarbeiter jeden Tag Überstunden machen müssen.

Für einen effektiven Produktionsprozess muss die Belegung der einzelnen Maschinen genau organisiert werden. Zur Vermeidung von Leerlaufzeiten müssen die Produktionsprozesse aufeinander abgestimmt sein. Auch für die Auftragsbearbeitung sollte eine bestimmte Reihenfolge eingehalten werden. Hierbei kann z. B. nach Auftragseingang oder nach der Wichtigkeit der Aufträge (z. B. Großkunde) unterschieden werden.

Welche Fertigungsverfahren gibt es bei der Werkstattfertigung?

Die Werkstattfertigung ist nicht auf ein Fertigungsverfahren festgelegt, sondern kann bei unterschiedlichen Arten der Fertigung eingesetzt werden.

Bei der Werkstattfertigung können die Produkte mit Unterstützung der folgenden Fertigungsverfahren hergestellt werden:

  • Einzelfertigung
  • Serienfertigung
  • Sortenfertigung
  • Massenfertigung

Werkstattfertigung als Einzelfertigung

Bei der Einzelfertigung stellt das Unternehmen ein einzelnes Produkt her. Für das Unternehmen ist dieses Verfahren deutlich teurer als andere Fertigungsverfahren, weil der Produktionsprozess keinen Einfluss auf den Fixkostenanteil hat. Ein Kunde profitiert davon, dass seine Wünsche in vollem Umfang berücksichtigt werden können.

Werkstattfertigung als Serienfertigung

Im Rahmen der Serienfertigung werden mehrere Produkte hergestellt, die sich in der Art gleichen.

Beispiel
Ein Schuhhersteller bekommt den Auftrag, 1.000 Paar Herrensandalen herzustellen. Anschließend muss der Auftrag eines anderen Kunden bearbeitet werden. Hier geht es um 1.000 Paar Damenschuhe aus Leder.

Bei der Serienfertigung kann zwischen folgenden Serien unterschieden werden:

  • Kleinserienfertigung: bis zu 20 Stück monatlich
  • Mittelserienfertigung: zwischen 20 und 1.000 Stück im Monat
  • Großserienfertigung: ab 1.000 Stück pro Monat

Werkstattfertigung als Massenfertigung

Die Massenfertigung kennzeichnet sich dadurch, dass die Produkte in großer Anzahl und ohne zeitliche Begrenzung hergestellt werden. Vorteilhaft ist dieses Fertigungsverfahren besonders für Unternehmen, die mit niedrigen Produktionskosten kalkulieren möchten.

Werkstattfertigung als Sortenfertigung

Die Sortenfertigung ist eine spezielle Form der Massenfertigung. Bei der Sortenfertigung stellt das Unternehmen mehrere verschiedene Produkte her. Vorteilhaft ist, dass alle Produktionsprozesse auf einer Anlage erfolgen können. Dies liegt daran, dass die Produkte sich nur in geringem Umfang unterscheiden. So wird z. B. eine Limonade mit verschiedenen Geschmacksrichtungen in Sortenfertigung hergestellt.

Vorteile und Nachteile der Werkstattfertigung

Vorteile:

  • Hohe Flexibilität während des Produktionsprozesses
  • Neue Produkte können schneller eingeführt werden
  • Möglichkeit, auf kundenspezifische Wünsche einzugehen
  • Optimale Maschinenbelegung möglich
  • Für die Herstellung kleinerer Produktmengen ist sie ebenso geeignet wie für die Herstellung von Produkten in großer Serie.
Nachteile:

  • Maschinen müssen eventuell umgerüstet werden
  • Maschinen müssen durch qualifizierte Mitarbeiter bearbeitet werden.
  • Mitarbeiter müssen geschult werden, um sich auf dem aktuellen Stand zu halten.
  • Die Werkstattfertigung benötigt höhere Durchlaufzeiten.
  • Hoher Transportaufwand zwischen den einzelnen Werkstätten
  • Vor und während des Produktionsprozesses werden die Materialien gelagert. Hierdurch wird auch Kapital langfristig gebunden.

Übungsfragen

 

#1. Wo kommt die Werkstattfertigung zum Einsatz?

#2. Welches ist keine Voraussetzung für die Werkstattfertigung?

#3. Bei welchem Fertigungsverfahren wirkt sich der Fixkostenanteil besonders negativ aus?

#4. Welche Aussage ist nicht richtig?

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