Führungsansätze stellen ein Aussagensystem dar, in dem die Ergebnisse der Forschung zur Mitarbeiter- und Unternehmensführung anschaulich zusammengefasst sind. Sie werden auch als Führungstheorie bezeichnet und bilden die Grundlage für die Führungslehre.
Du erfährst in diesem Abschnitt wann Führungsansätze eine Rolle spielen und welche Arten von Führungsansätzen es gibt. Außerdem zeigen wir dir, warum diese wichtig sind und welche Vor- und Nachteile damit verbunden sind. Anschließend hast du die Möglichkeit, dein wissen anhand unserer Übungsaufgaben zu überprüfen.
Warum sind die Arten von Führungsansätzen wichtig?
In der Führungsforschung und der sich daraus ableitenden Führungslehre werden unterschiedliche Arten der Betrachtungsweise von Führungsansätzen benötigt, um das komplexe Thema der Führung zu erklären. Aus diesen Erklärungen können Handlungsempfehlungen für Führungskräfte in Form bestimmter Führungsstile entwickelt werden.
Was sind Führungsansätze?
Die unterschiedlichen Arten von Führungsansätzen resultieren aus der Führungsforschung und bilden die Grundlage für die Erarbeitung und Lehre von Führungsstilen und Führungsverhalten. Sie spielen also besonders in der Unternehmensführung und der Führung von Mitarbeitern sowie der dazugehörigen Schulung und Ausbildung von Führungskräften eine Rolle.
Welche Führungsansätze gibt es?
Bei den Führungsansätzen kann man fünf grundlegende Ansätze unterscheiden:
Der Eigenschaftsansatz
Im Eigenschaftsansatz wird davon ausgegangen, dass der Erfolg der Führung von den Eigenschaften der Führungskraft abhängig ist. Diesem Ansatz nach verfügt die Führungskraft über Vorteile in bestimmten Eigenschaften.
Diese können zum Beispiel in ihrem Wissen, ihren Fähigkeiten, ihrem Auftreten, ihrer Intelligenz oder der Selbstsicherheit liegen. Aufgrund dieser Tatsache folgen ihm die Mitarbeiter. Er gilt als einer der ältesten Ansätze zur Erklärung von Menschen- und Mitarbeiterführung.
Der Verhaltensansatz
Der Verhaltensansatz beschäftigt sich in erster Linie mit dem Verhalten von Menschen, die andere Menschen führen, und daraus resultierend mit den unterschiedlichen Stilen von Führung.
Diese können:
- klassisch
- tradierend
- richtungsbezogen
- gruppenorientiert oder
- dimensional
… sein. Dabei wird vor allem Wert auf die Betrachtung des Verhaltens erfolgreicher Führungskräfte gelegt.
Der Situationsansatz
Der Situationsansatz geht davon aus, dass die Art der Führung und der damit verbundene Führungsstil abhängig von der jeweiligen Situation ist.
Beispielsweise werden beim Kontingenzansatz nicht nur die unterschiedlichen Positionen und die damit verbundene Macht zwischen Führungskraft und Untergebenen in Verbindung gebracht, sondern auch die Beziehung zwischen den beiden Akteuren, sowie die konkrete Struktur der zu erledigenden Aufgabe. Nach dem Situationsansatz kann für jede Situation der passende Führungsstil gewählt werden.
Der Interaktionsansatz
Beim Interaktionsansatz wird vor allem die Wechselwirkung unterschiedlicher Faktoren, wie die Persönlichkeitsstruktur der Führungskraft und des Angestellten, das Verhalten anderer Mitglieder der Gruppe sowie die jeweilige Situation in den Mittelpunkt der Betrachtung gestellt.
Transformationale Führung
Unter diesem recht neuen Führungsansatz versteht man die Wahrnehmung einer Vorbildfunktion durch die Führungskräfte, vor allem in den Punkten:
- Eigeninitiative
- Inspiration
- Umsetzung
- Verantwortungsbewusstsein
- Fairness
- Befähigung
Durch diese Funktion als Vorbildfigur für die Mitarbeiter können diese intrinsisch motiviert werden, da die Führungskräfte den Respekt, das Vertrauen sowie die Loyalität und Wertschätzung der Mitarbeiter gewinnen. Dies erhöht die Leistungsbereitschaft und Arbeitsmotivation der geführten Mitarbeiter.
Der systemorientierte Führungsansatz
Hierbei unterscheidet man nochmals in den personalen Systemansatz und den systemischen Führungsansatz.
- Der personale Führungsansatz geht davon aus, dass der Führungskraft als regelnder Person unterschiedliche Führungsinstrumente zur Verfügung stehen, um – angepasst an die Situation und unter Berücksichtigung der Führungsziele – den gewünschten gemeinsamen Erfolg zu erreichen. Die Aufgabe der Führungskraft ist es demnach, das Verhalten des Mitarbeiters dahingehend zu beeinflussen, dass der gewünschte Erfolg eintritt.
- Im systemischen Führungsansatz werden neben dem Verhalten von Führungskraft und Geführtem auch die Interaktionen mit allen Teilnehmern des gesamten Systems untersucht. Dazu gehören beispielsweise direkte Kollegen, andere Mitarbeiter des Unternehmens, Lieferanten und Kunden. All diese systemischen Faktoren haben dabei einen Einfluss sowohl auf den Geführten als auch auf die Führungskraft. Dies geschieht durch das komplexe Zusammenspiel von Aktionen und Reaktionen sowie deren Folgewirkungen und Rückkopplungen in sozialen Systemen.
Vorteile und Nachteile von Führungsansätzen
- dienen der Erklärung von Führungsverhalten
- können Handlungsempfehlungen für Führungskräfte geben
- Unterschiedliche Ansätze lassen mitunter unterschiedliche Rückschlüsse zu.
- Es handelt sich um theoretische Konstrukte, weshalb auch nur theoretische Erkenntnisse und theoretische Handlungsempfehlungen abgeleitet werden können.
Übungsaufgaben
#1. Was beschreiben die unterschiedlichen Arten von Führungsansätzen?
#2. Welche Vorteile bieten die Führungsansätze?
#3. Die fünf unterschiedlichen Führungsansätze sind:
#4. “Die unterschiedlichen Arten von Führungsansätzen spielen für die Ausbildung von Führungskräften keine Rolle ” - Diese Aussage ist:
#5. “Der systemorientierte Führungsansatz kann in die beiden Untergruppen personaler Führungsansatz und systemischer Führungsansatz unterteilt werden” - diese Aussage ist:
Ergebnisse
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