Das Einliniensystem als Form der Aufbauorganisation eines Unternehmens folgt dem Prinzip der Einheit der Auftragserteilung. Damit hat jeder Mitarbeiter genau einen weisungsbefugten Vorgesetzten, wobei ein Vorgesetzter jedoch mehrere ihm untergeordnete Mitarbeiter haben kann. Die Linien zeigen die vertikal verlaufenden Kommunikations- und Informationswege.
In diesem Kapitel erfährst du, was das Einliniensystem ist, wann es eine Rolle spielt und welche Vor- und Nachteile damit verbunden sind. Mit unseren Übungsaufgaben kannst du dein Wissen zum Einliniensystem direkt im Anschluss testen.
Inhalt dieser Lektion
Was ist das Einliniensystem?
Das Einliniensystem stellt eine Grundform der betrieblichen Aufbauorganisation dar. Es geht zurück auf das Prinzip der Einheit der Auftragserteilung von Fayol. Dabei gestaltet sich das hierarchische Aufbauprinzip so, dass untergeordnete Stellen nur von einer übergeordneten Instanz Weisungen und Aufträge erhalten können.
Somit hat jeder im Unternehmen tätige Mitarbeiter nur einen direkten Vorgesetzten. Die Kommunikationswege verlaufen dabei vertikal, sodass die Anweisungen direkt an die untergeordnete Stelle weitergegeben werden. Die Informations-, Delegations- und Berichtswege sind dadurch klar strukturiert.
Dieser hierarchische Aufbau fördert die genaue Festlegung des Kommunikations- und Informationsaustauschs und regelt klare Verantwortlichkeiten sowie Weisungsbefugnisse.

Warum ist das Einliniensystem wichtig?
Das Einliniensystem schafft vor allem klare Strukturen in den Kommunikationswegen und den Weisungsbefugnissen, inklusive der dazugehörigen Verantwortlichkeiten.
Man kann unterschiedliche Formen des Einliniensystems unterscheiden:
- divisionale Organisationsformen
- funktionale Organisationsformen
Während sich funktionale Organisationsformen nach den entsprechenden Funktionsbereichen, beispielsweise Einkauf, Verkauf, Finanz- oder Personalwesen untergliedern, wird bei divisionalen Organisationsformen nach einzelnen Sparten innerhalb des Unternehmens unterteilt. Dies können einzelne Produkte oder Produktgruppen, aber auch Geschäftsbereiche oder Absatzregionen sein.
Einliniensysteme sind in der Praxis vor allem in stark hierarchisch geprägten Unternehmen zu finden, aber auch bei:
- neu gegründeten Start-Ups
- kleinen und mittleren Unternehmen
- der öffentlichen Verwaltung
- Organisationen mit Kommandostrukturen, wie beim Militär, Polizei oder Feuerwehr
Vorteile und Nachteile des Einliniensystems
- einfache und übersichtliche Struktur
- eindeutige Zuständigkeiten
- klare Kommunikations- und Weisungswege
- deutliche Aufteilung und Abgrenzung von Kompetenzbereichen
- keine Überschneidung von Kompetenzen
- lange Kommunikationswege
- Zwischeninstanzen werden oft unnötig belastet
- geringes Maß an Flexibilität
- starke Belastung der Führungspersonen durch Kontrollaufgaben und hohen Kommunikationsaufwand