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Mehrliniensystem

Enthält: Beispiele · Definition · Grafiken · Übungsfragen

Beim Mehrliniensystem handelt es sich um eine Form der Aufbauorganisation von Unternehmen, bei dem das Prinzip der Mehrfachunterstellung und das Prinzip der kürzesten Wege Anwendung finden. Jede Stelle hat dabei mehrere Vorgesetzte, von denen sie Weisungen erhalten kann.

Dieses Kapitel zeigt dir, wann das Mehrliniensystem eine Rolle spielt und warum es wichtig ist. Außerdem zeigen wir dir zwei Formen von Mehrliniensystemen und stellen die Vor- und Nachteile dieser Organisationsform gegenüber. Dein erlerntes Wissen kannst du anschließend mit unseren Übungsaufgaben testen.

Synonym: Funktionssystem

Inhalt dieser Lektion

  • Warum ist das Mehrliniensystem wichtig?
  • Was ist das Mehrliniensystem?
    • Spezielle Formen des Mehrliniensystems
      • Die Matrixorganisation
      • Die Tensororganisation
  • Vorteile und Nachteile des Mehrliniensystems
  • Übungsaufgaben

Warum ist das Mehrliniensystem wichtig?

Das Mehrliniensystem basiert auf dem von „Frederick Winslow Taylor„ entwickelten Funktionsmeisterprinzip und stellt ein idealtypisches Konzept zur Organisation in Unternehmen dar. Es zeichnet sich vor allem durch die Auftragserteilung getrennt nach Funktionen aus.

Die auf ihr jeweiliges Fachgebiet spezialisierten Vorgesetzten delegieren Aufgaben auch über das eigene Aufgabengebiet hinaus. Sind zur Aufgabenerfüllung mehrere Funktionen erforderlich, so werden von mehreren Instanzen Anweisungen erteilt. Dies ermöglicht eine möglichst interdisziplinär zufriedenstellende Erfüllung der Aufgaben.

Was ist das Mehrliniensystem?

Das Mehrliniensystem stellt eine Grundform für die hierarchische Aufbauorganisation eines Unternehmens dar. Das Besondere ist, dass die untergeordneten Stellen und Organisationseinheiten mehrere übergeordnete Instanzen aufweisen. Eine übergeordnete Instanz ist also gegenüber mehreren untergeordneten Stellen weisungsbefugt.

Das Mehrliniensystem folgt damit dem Prinzip der Mehrfachunterstellung. Gegenüber dem Einliniensystem wird dabei der Ansatz der kürzesten Wege verfolgt, da Anweisungen direkt an untergeordnete Stellen gegeben werden können, ohne eine lange Hierarchiekette durchlaufen zu müssen.

Die übergeordneten Instanzen bestehen aus unterschiedlichen Kompetenzbereichen, wobei es auch zu Überschneidungen kommen kann. Zwar kann es dadurch zu Kompetenzkonflikten kommen, gleichzeitig bietet sich aber auch der Vorteil, dass die untergeordneten Mitarbeiter fachspezifische Anweisungen erhalten.

Beispiel: Mehrliniensystem
Die „Beispiel AG“ produziert und verkauft Winterbekleidung.

Der organisatorische Aufbau folgt dem Mehrliniensystem, wobei die einzelnen Abteilungen folgendermaßen untergliedert sind:

  • Einkauf
  • Verkauf
  • Produktion
  • Marketing

Die Erkenntnisse aus dem Marketing haben einen direkten Einfluss auf die Tätigkeit im Verkauf. Andersherum kann auch der Verkaufsleiter direkte Anweisungen an die Marketingabteilung geben, um beispielsweise verkaufsfördernde Maßnahmen anzustoßen. Gleichzeitig verfügt der Verkaufsleiter über eine Weisungsbefugnis gegenüber der Produktion, um die Verfügbarkeit der Ware sicherzustellen.

Die Produktionsleitung hat auch gegenüber dem Einkauf eine Weisungsbefugnis, damit die benötigten Rohstoffe und Vorprodukte für die Produktion im ausreichenden Maße zur Verfügung stehen.

Mehrliniensystem: Beispiel
Mehrliniensystem: Beispiel

Spezielle Formen des Mehrliniensystems

Neben dem klassischen Mehrliniensystem, wie es bereits beschrieben wurde, gibt es auch noch spezielle Formen des Mehrliniensystems.

Die beiden bekanntesten sind:

  • Matrixorganisation
  • Tensororganisation

Die Matrixorganisation

Die Matriorganisation bildet eine mehrdimensionale Organisationsstruktur eines Unternehmens ab. Hier greift das Prinzip der Mehrfachunterstellung durch Schnittstellen von funktionalen Organisationsbereichen und divisionalen Geschäftsbereichen.

Die Tensororganisation

Die Tensororganisation bietet ein hohes Maß an Komplexität.

Hier werden die zwei Ebenen „Geschäftsbereiche“ und „funktionelle Fachbereiche“ einer Matrixorganisation durch eine dritte Ebene „Geschäftsregionen“ ergänzt. Die Schnittstellen sind hierbei drei verschiedenen Instanzen unterstellt.

Vorteile und Nachteile des Mehrliniensystems

Vorteile

  • Arbeitsteilung auf den höheren Hierarchieebenen, wodurch die einzelnen Führungskräfte entlastet werden.
  • Autoritäre Fachkompetenz verteilt jeweils die einzelnen Aufgaben, wodurch diese eine höhere Akzeptanz finden.
  • Probleme können besser gelöst werden, da mehrere Abteilungen bzw. deren Leitung daran beteiligt ist.
  • Kurze Kommunikationswege von den übergeordneten Instanzen an die untergeordneten Stellen, die die Aufgaben ausführen.
  • Mehrere Vorgesetzte, dadurch bessere Kontrollmöglichkeiten der ausführenden Mitarbeiter.
Nachteile

  • Erhöhtes Konfliktpotenzial durch Kompetenzüberschneidungen der einzelnen Instanzen.
  • Komplizierte Abgrenzung der einzelnen Zuständigkeiten und Verantwortlichkeiten.
  • Fehler können nur schwer zugeordnet werden.

Übungsaufgaben

#1. Was ist das Mehrliniensystem?

#2. Welche Vorteile bietet das Mehrliniensystem?

#3. Welche Nachteile können durch das Mehrliniensystem entstehen?

#4. “Die Tensororganisation und die funktionale Organisation sind spezielle Formen des Mehrliniensystems.” – Diese Aussage ist:

#5. “Die Matrixorganisation ist eine Form des Mehrliniensystems.” – diese Aussage ist:

Fertig

Ergebnis

Häufig gestellte Fragen zum Mehrliniensystem

Das Mehrliniensystem ist Bestandteil der unternehmerischen Aufbauorganisation. Im Fokus stehen Mehrfachunterstellung und das Prinzip der kürzesten Wege. Dies bedeutet, dass jeder Mitarbeiter seine Anweisungen von mehreren Vorgesetzten entgegennimmt und auf dem kürzesten Weg kommuniziert wird.

Das Mehrliniensystem grenzt sich vom Einliniensystem ab, weil die Entscheidungswege deutlich kürzer sind. Dies bezieht sich insbesondere auf die unternehmensinterne Kommunikation. Informationen gelangen schneller vom Sender zum Empfänger und können schneller verarbeitet werden. Hierdurch wird der innerbetriebliche Ablauf im Ganzen beschleunigt.

Die Matrixorganisation ist eine spezielle Form des Mehrliniensystems. Hier wird die Organisationsstruktur mehrdimensional abgebildet. In der Matrix werden die Organisationsbereiche und die Geschäftsbereiche des Unternehmens abgebildet. Hiernach wird deutlich, von welchen Vorgesetzten eine untergebene Stelle die Weisungen erhält.

Ein Mehrliniensystem hat die folgenden Vor- und Nachteile:

Vorteile:

  • Durch die Arbeitsteilung auf den höheren Hierarchieebenen werden die entscheidenden Instanzen entlastet
  • Mehrliniensysteme unterstützen eine effizientere Problemlösung, weil mehrere Entscheidungsträger daran beteiligt sind.
  • Mehrere Entscheidungsträger sind für einen Mitarbeiter zuständig. Dies erhöht die Kontrollmöglichkeiten.
Nachteile:

  • Die Gefahr von Kompetenzüberschreitungen erhöht das Konfliktpotenzial.
  • Eine klare Abgrenzung der Zuständigkeiten ist nicht immer möglich.
  • Fehler können nicht einwandfrei dem Verursacher zugeordnet werden.

Mehrliniensysteme eigenen sich für Unternehmen, die in verschiedene Geschäftsbereiche aufgeteilt sind und jeder Geschäftsbereich über ein bestimmtes Fachwissen verfügen muss. So eignet sich das Mehrliniensystem z. B., wenn in einem Unternehmen eine Abteilung für den Bezug der Rohstoffe zuständig ist, während die anderen Abteilungen für den Herstellungsprozess und den Absatz der Produkte zuständig ist.

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