Komplementarität bedeutet auf die Wirtschaft bezogen, dass zwei Güter gemeinsam wirken müssen, um einen Nutzen zu erreichen. Für einen Produktionsprozess bedeutet dies, dass die eingesetzten Mengen der komplementären Güter genauestens aufeinander abgestimmt sein müssen. Da sich die komplementären Güter im Nutzen ergänzen, werden sie von den Konsumenten gemeinsam nachgefragt.
In dieser Lektion wird die Komplementarität von Gütern behandelt. Du erfährst, was Komplementarität ist und welche Güter komplementär eingesetzt werden können. Nachdem wir dir einige Beispiele für die Komplementarität gezeigt haben, stellen wir dir die beiden Stufen der Komplementarität vor. Abschließend erfährst du, was der Partizipationseffekt mit der Komplementarität zu tun hat und was Substitutionsgüter sind. Zur Vertiefung deines Wissens kannst du nach dem Text einige Übungsfragen beantworten.
Englisch: complementarity
Warum ist die Komplementarität in der Wirtschaft wichtig?
Um die Nachfrage der Konsumenten optimal generieren zu können, müssen die Unternehmen wissen, welche Güter sich zu den Produkten, die sie herstellen, komplementär verhalten.
Stellt beispielsweise ein Autohaus die Karosserien her, muss es mit einem Reifenhersteller zusammenarbeiten. Ohne die dazugehörigen Reifen hätte das fertige Auto für den Konsumenten kaum einen Nutzen. Deshalb würde er sich auch nicht dafür interessieren.
Welche Güter können komplementär eingesetzt werden?
Für Güter, die komplementär zueinander eingesetzt werden, können die folgenden Beispiele angeführt werden:
- Auto und Treibstoff
- DVD und DVD-Player
- Computersoftware und Computerhardware
- Hose und Gürtel
- Brot und Margarine
- Schuhe und Einlagen
Welche Stufen der Komplementarität gibt es?
Im Hinblick auf die Komplementarität können die Güter in die folgenden zwei Gruppen eingeteilt werden:
- Vollkommene Komplementärgüter
- Unvollkommene Komplementärgüter
Vollkommene Komplementärgüter
Ergänzen sich zwei Güter notwendigerweise – z. B. Auto und Treibstoff – werden sie nur gemeinsam nachgefragt. Es ist quasi ausgeschlossen, dass ein Konsument sich nur für ein Auto oder nur für den Treibstoff interessiert. Nur durch das gemeinsame Zusammenwirken bringen diese beide Komplementärgüter dem Konsumenten einen Nutzen.
Unvollkommene Komplementärgüter
Unvollkommene Komplementärgüter können auch einzeln am Markt nachgefragt werden. Ein Beispiel hierfür sind die beide Güter Brot und Butter. Sie ergänzen sich und verschaffen dem Konsumenten hierdurch einen Nutzen. Es ist aber nicht unüblich, dass sich ein Nachfrager nur für das Brot oder nur für die Butter entscheidet.
Was ist der Partizipationseffekt?
Der Partizipationseffekt bewirkt, dass der Verkaufserfolg des einen Gutes sich auf das ergänzende Komplementärgut auswirkt. Steigt der Preis für das Komplementärgut (z. B. für die Hose), steigt auch der Preis für das andere Komplementärgut (z. B. für den Gürtel).
Dies hängt mit dem nachgefragten Bedarf zusammen. Steigt das Konsumbedürfnis für Hosen, steigt automatisch auch die Nachfrage nach Gürteln. Geht die Nachfrage nach einem Komplementärgut zurück, verhält es sich ebenso.
Was sind Substitutionsgüter?
Substitutionsgüter sind gewissermaßen das Gegenteil von Komplementärgütern. Substitutionsgüter können durch andere Güter ersetzt werden, ohne dass der Konsument hierdurch einen Nachteil erleidet. Sie dienen dem gleichen Zweck. Substitutionsgüter kommen bei privaten Haushalten und auf der Angebotsseite vor.
- Dinkelmehl oder Weizenmehl
- Zigarren oder Zigarillos
- Margarine oder Butter
- Gas oder Öl
- Aluminium oder Eisen
- Elektrizität und Dampfkraft
Wie bei den komplementären Gütern entsteht auch bei den Substitutionsgütern volkswirtschaftlich ein Effekt, der sich gegensätzlich auswirkt. Wird der Preis für ein Substitutionsgut erhöht, sinkt der Preis für das Produkt, das an seine Stelle treten könnte. Während die Absatzmenge des ersten Gutes abnimmt, steigt die Absatzmenge für das andere Substitutionsgut.
Übungsfragen
#1. Was bedeutet Komplementarität unter volkswirtschaftlichen Gesichtspunkten?
#2. Welches ist kein Beispiel für Komplementärgüter?
#3. Wie wirkt sich der Partizipationseffekt aus?
#4. Was sind Substitutionsgüter?
Ergebnisse
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