Fließfertigung bedeutet, dass die Produkte ohne Unterbrechungen hergestellt werden. Die Fließfertigung ist ein wichtiger Bereich in der Unternehmensablauforganisation. Sie wird insbesondere bei der Herstellung von Großserien und in der Massenproduktion eingesetzt. Alle für den Produktionsprozess erforderlichen Komponenten – z. B. Maschinen und Arbeitsplätze – sind aufeinander abgestimmt. Die einzelnen Arbeitsschritte werden in einer bestimmten Reihenfolge ausgeführt.
In dieser Lektion wird die Fließfertigung behandelt. Du erfährst, was die Fließfertigung ist und welche Voraussetzungen in einem Unternehmen erfüllt werden müssen. Du wirst über die Vorzüge dieses Fertigungsprinzips und die Formen der Fließfertigung informiert. Abschließend zeigen wir dir, in welchen Bereichen die Fließfertigung angewendet wird. Zur Vertiefung deines Wissens kannst du nach dem Text einige Übungsfragen beantworten.
- Synonym: Fließbandfertigung
- Englisch: flow production
Welche Bedeutung hat die Fließfertigung?
Kennzeichnend für die Fließfertigung ist, dass die räumliche Anordnung von Arbeitsplätzen und Maschinen an das zu fertigende Produkt angepasst ist. Überdies wird auch die zeitliche Abstimmung der einzelnen Arbeitsschritte bei der Fließfertigung überwacht.
Für ein produzierendes Unternehmen bedeutet Fließfertigung, dass keine langen Transportwege bewältigt werden müssen und auch die Zwischenlagerung auf ein Minimum reduziert werden kann.
Da die Fließfertigung an die Produktion der jeweiligen Erzeugnisse angepasst wird, ist die Planung der einzelnen Arbeitsschritte nur möglich, bevor mit der Herstellung eines neuen Produkts begonnen wird. Da dies mit Aufwand verbunden ist, werden die Produktionsabläufe für einen längeren Zeitraum festgelegt.
Voraussetzungen für die Fließfertigung
Möchte ein Betrieb die Fließfertigung in seinem Unternehmen einführen, muss der Produktionsprozess in mehrere sinnvolle Arbeitsschritte aufgeteilt werden. Um den Zeitfaktor zu berücksichtigen, sollten gleichartige Arbeitsgänge zusammengefasst werden. Die Zusammenfassung wird “Gangfolge” bezeichnet.
Die Gangfolge wird nach dem Takt bemessen. Dieser beschreibt den Abschnitt, der zwischen dem Beginn und dem Ende eines Arbeitsganges und der Zeit bis zum nächsten Arbeitsgang liegt. Die Pausen der Mitarbeiter werden dabei berücksichtigt.
Welche Formen der Fließfertigung gibt es?
Bei einer Fließfertigung können die folgenden Unterformen unterschieden werden:
- Fließbandfertigung
- Reihenfertigung
Fließbandfertigung
Bei der Fließbandfertigung spielen die zeitlichen Aspekte eine wichtige Rolle. Die einzelnen Arbeitsschritte sind genau aufeinander abgestimmt. Der Zeitfaktor gibt die Geschwindigkeit des Produktionsprozesses vor.
Reihenfertigung
Für die Reihenfertigung müssen keine zeitlichen Vorgaben erfüllt werden. Ist der ein Arbeitsschritt beendet, wird das Produkt an die nächste Station weitergegeben. Eine räumliche Anordnung der einzelnen Bereiche ist aber auch bei der Reihenfertigung von Vorteil.
Vor- und Nachteile der Fließfertigung
Vorteile
- Auf die Zwischenlagerung von Materialien und halbfertigen Erzeugnissen kann weitestgehend verzichtet werden.
- Neben den Kosten für die Lagerung können auch die Kapitalbindungskosten reduziert werden. Diese Aufwendungen entstehen, wenn Materialien und Waren zu lange auf dem Lager gehalten werden müssen.
- Daneben profitiert ein Unternehmen, das die Fließfertigung eingeführt hat, von kürzeren Durchlaufzeiten.
- Zeit lässt sich insbesondere dadurch einsparen, dass die einzelnen Arbeitsschritte wegen der räumlichen Anordnung effizienter durchgeführt werden können und geringe oder keine Transportwege entstehen.
- Als vorteilhaft erweist sich auch die optimale Steuerung der einzelnen Arbeitsschritte. Fertigung und Materialfluss können übersichtlicher gestaltet werden.
Nachteile
- Für die Durchführung der einzelnen Produktionsprozesse ist eine organisierte Planung notwendig.
- Das Unternehmen muss mehr Zeit investieren. Daneben sind die Maßnahmen mit einem höheren finanziellen Aufwand verbunden, da unter Umstände neue Maschinen angeschafft werden müssen.
- Die strenge Anordnung der einzelnen Arbeitsschritte macht den gesamten Produktionsprozess unflexibel. Weil die einzelnen Prozesse miteinander verkettet sind, besteht eine höhere Störanfälligkeit.
- Die Fließfertigung erfordert eine hohe Anlagenintensität. Dies ist mit einer langfristigen Kapitalbindung verbunden. Kann diese nicht durch die reduzierten Kapitalbindungskosten bei der minimierten Lagerung aufgefangen werden, kommt es zu Liquiditätsschwierigkeiten.
- Spezialisierte Mitarbeiter können in einem Produktionsprozess nur in bestimmten Positionen eingesetzt werden. Kleinste Veränderungen können nur mit zusätzlichen Aufwendungen umgesetzt werden.
Wo wird die Fließfertigung eingesetzt?
Die Fließfertigung ist nicht für jedes Fertigungsverfahren geeignet. Hauptsächlich kommt sie bei der Produktion von Massenanfertigungen zum Einsatz, da die einzelnen Produktionsprozesse hier nur in einem geringen Ausmaß angepasst werden müssen. Dem wirtschaftlichen Aspekt wird Rechnung getragen, wenn das Unternehmen hohe Stückzahlen produziert oder Produkte herstellt, die nur wenig variiert werden. Vorteilhaft ist die Fließfertigung z. B. in der Automobilbranche.
Übungsfragen
#1. Welche Aussage trifft nicht zu?
#2. Wodurch unterscheidet sich die Fließbandfertigung von der Reihenfertigung?
#3. Welchen Vorteil hat die Fließfertigung gegenüber der Werkstattfertigung?
#4. In welchem Bereich kommt die Fließfertigung eher nicht zum Einsatz?
Ergebnisse
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