Handelshemmnisse sind volkswirtschaftliche Maßnahmen, die den Austausch von Gütern und Dienstleistungen erschweren. Insbesondere wird der Handel zwischen zwei verschiedenen Volkswirtschaften gehemmt. Differenziert wird zwischen tarifären und nicht-tarifären Handelshemmnissen.
In dieser Lektion werden die Handelshemmnisse behandelt. Du lernst die Bedeutung von Handelshemmnissen kennen und wir zeigen dir, wie sich tarifäre von nicht-tarifären Handelshemmnissen unterscheiden. Abschließend erfährst du, welche Punkte für Handelshemmnisse sprechen. Zur Vertiefung deines Wissens kannst du nach dem Text einige Übungsfragen beantworten.
- Synonym: Handelsbarrieren
- Englisch: barriers to trade
Welche Bedeutung haben Handelshemmnisse?
Mit der Einführung von Handelshemmnissen ergreift eine Volkswirtschaft (ein einzelner Staat oder eine Staatengemeinschaft) Maßnahmen, um ausländischen Anbieter von Waren und Dienstleistungen den inländischen Marktzugang zu erschweren.
Handelshemmnisse basieren häufig auf einer protektionistischen Einstellung eines Staates. Durch die Benachteiligung der aus dem Ausland kommenden Marktanbieter sollen die inländischen Anbieter gestärkt werden. Ziel des Staates ist es, die eigene Wirtschaft wieder in Fahrt zu bringen.
Die tarifären Handelshemmnisse
Zu den tarifäre Handelshemmnissen zählen u.a. folgende Maßnahmen:
- Zölle
- Festlegung von Mindestpreisen
- Exportsubventionen
Zölle
Ein Zoll ist identisch mit einer Steuer, die auf eine im Ausland produzierte und im Inland verkaufte Ware erhoben wird. Die Abgabe wird von dem ausländischen Unternehmer und dem inländischen Konsumenten entrichtet, wenn die Ware in das Inland importiert wird. Durch die Erhebung generiert der Staat eine zusätzliche Einnahmequelle.
Mindestpreise
Mindestpreise werden von einem Staat festgelegt, wenn die Preisstabilität gesichert werden soll. Die Festlegung der Mindestpreise kann sich auf ein Produkt oder eine Produktpalette beziehen.
Exportsubventionen
Führt der Staat Exportsubventionen für bestimmte Produkte ein, möchte er den Export dieser Produkte unterstützen. Ein inländisches Unternehmen profitiert von dieser Maßnahme, wenn es zu hohe Produktionskosten aufwenden muss, um die Waren im Ausland zu verkaufen. Für den Staat ist diese Maßnahme mit einem hohen Kostenaufwand verbunden.
Die nicht-tarifären Handelshemmnisse
Unter den nicht-tarifären Handelshemmnissen werden alle mengenmäßigen Beschränkungen auf die Ein- und Ausfuhr von Dienstleistungen zusammengefasst. Zu den nicht-tarifären Handelshemmnissen zählen aber auch Subventionen und die Handelshemmnisse technischer Art.
Zu den nicht-tarifären Handelshemmnissen zählen z. B.:
- Importquote
- Exportselbstbeschränkung
- Subvention
- Vorschriften der Verwaltung
- Währungsmanipulationen
Importquote
Mit der Importquote legt der Staat die Menge für ein Produkt fest, das im Ausland hergestellt und im Inland verkauft werden soll. Die Begrenzung des Angebots führt zu einer Erhöhung des Preises. Die inländischen Anbieter werden dadurch gestärkt, weil sie ihren Waren zu einem billigeren Preis anbieten können.
Exportselbstbeschänkung
Die Exportselbstbeschränkung ist mit der Importquote vergleichbar. Hier verpflichtet sich der ausländische Anbieter bei dem Import seiner Produkte, eine bestimmte Menge nicht zu überschreiten. Im Gegensatz zur Importquote erfolgt die Exportselbstbeschränkung auf freiwilliger Basis.
Subvention
Durch Subventionierung inländischer Anbieter stärkt der Staat die eigene Volkswirtschaft. Subventionierungen wirken besser als z. B. Zölle, da sie für ausländische Anbieter nicht auf den ersten Blick ersichtlich sind.
Trotzdem muss der Staat einen Nachteil hinnehmen: Mit der Verhängung von Zöllen wird eine zusätzliche Einnahmequelle geschaffen. Subventionierungen – z. B. Steuererleichterungen – kosten den Staat Geld.
Vorschriften der Verwaltung
Ein Staat kann bestimmte Verwaltungsvorschriften festlegen, die speziell Anbieter aus anderen Ländern erfüllen müssen. Entstehen den ausländischen Marktteilnehmern hierdurch zu hohe Kosten, ist die Wettbewerbsfähigkeit mit den Anbietern aus dem Inland eingeschränkt.
Währungsmanipulationen
Auch mit Währungsmanipulationen lassen sich Handelshemmnisse erzielen. Wird die eigene Währung künstlich beeinflusst, müssen ausländische Exporteure für ihre Waren höhere Preise ansetzen. Hierdurch wird die Konkurrenz zu den inländischen Unternehmen beeinflusst.
Voraussetzung für diese Maßnahme ist, dass das Land eine unabhängige Geldpolitik betreiben kann. Für einen Staat der Europäischen Union ist es daher unmöglich ausländische Anbieter durch Währungsmanipulationen vom eigenen Markt fernzuhalten.
Was spricht für Handelshemmnisse?
Handelshemmnisse schränken den internationalen Freihandel ein. Dennoch gibt es Argumente, die für die Einführung von Handelshemmnissen sprechen.
Ein Staat möchte inländische Arbeitsplätze retten. Stehen die inländischen Betriebe zu ausländischen Unternehmen in Konkurrenz, sind sie gezwungen, ihre Produkte zu einem niedrigeren Preis anzusetzen. Nicht konkurrenzfähige Unternehmen produzieren weniger. Dies ist nicht selten mit der Folge verbunden, dass Personal entlassen wird.
Ein weiteres Argument für Handelshemmnisse besteht darin, dass der Staat den inländischen Wettbewerb schützen möchte, um die nationale Sicherheit nicht zu gefährden. Diese Position kann z. B. im Waffensektor vertreten werden.
Übungsfragen
#1. Was ist kein tarifäres Handelshemmnis?
#2. Kann auch eine Staatengemeinschaft Handelshemmnisse festlegen?
#3. Was ist ein Zoll?
#4. Welches nicht-tarifäre Handelshemmnis entspricht in seiner Ausgestaltung der Exportselbstbeschränkung?
#5. Welches Argument sollte bei der Einführung von Handelshemmnissen nicht im Vordergrund stehen?
Ergebnisse
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