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Freie Marktwirtschaft

Enthält: Beispiele · Definition · Grafiken · Übungsfragen

Die freie Marktwirtschaft ist eine Wirtschaftsform, bei welcher der Markt allein durch den Preismechanismus (Angebot und Nachfrage) und nicht durch staatliche Interventionen reguliert wird. Den einzelnen Marktteilnehmern wird dabei das Recht gegeben, sich uneingeschränkt entfalten zu können.

In dieser Lektion beschreiben wir die wichtigsten Merkmale einer freien Marktwirtschaft, erläutern das Verhalten der Marktteilnehmer und gehen auf die Stärken und Schwächen dieser Wirtschaftsform ein. Zum Abschluss hast du Gelegenheit, dein Wissen mittels einiger Übungsfragen zu kontrollieren.

Englisch: Free Market

Inhalt dieser Lektion

  • Warum solltest Du die freie Marktwirtschaft kennen?
  • Preismechanismus und freie Marktwirtschaft
  • Die Rolle des Staates in der freien Marktwirtschaft
    • Beispiel: Freie Marktwirtschaft in den USA
  • Merkmale einer freien Marktwirtschaft im Überblick
  • Übungsfragen

Warum solltest Du die freie Marktwirtschaft kennen?

Die freie Marktwirtschaft findet sich besonders häufig in Ländern westlicher Prägung und nimmt deswegen unter den bestehenden Marktformen einen besonders hohen Stellenwert ein.

Die einzelnen Länder verwenden dabei stets angepasste Formen der freien Marktwirtschaft, die sich vom theoretischen Modell dieser Wirtschaftsform unterschiedlich weit entfernen.

Umso wichtiger ist es, ihre elementaren Merkmale zu kennen, denn auch die in Deutschland praktizierte Soziale Marktwirtschaft kann als Variante der freien Marktwirtschaft gesehen werden.

Preismechanismus und freie Marktwirtschaft

Bei einer freien Marktwirtschaft steht das Zusammenspiel aus Angebot und Nachfrage im Fokus. Zumindest im theoretischen Modell werden alle die Märkte betreffenden Regelungen über den Preismechanismus getroffen – ohne Eingreifen des Staates.

Freie Marktwirtschaft - Angebot und Nachfrage
Freie Marktwirtschaft – Angebot und Nachfrage

Welche Produkte zu welchem Preis produziert bzw. angeboten werden, wird also allein durch die Märkte bestimmt. Die freie Marktwirtschaft ist folglich ein rein theoretisches Modell, da in allen bekannten Beispielen staatliche Eingriffe und Regulierungen möglich, erwünscht oder einfach notwendig sind.

Im Falle einer „völlig freien Marktwirtschaft“ dürfte der Staat in keinster Weise in das Geschehen eingreifen, auch nicht im Falle des Waffen- und Drogenhandels. Zudem dürfte es weder Steuern noch Zölle geben.

Die Rolle des Staates in der freien Marktwirtschaft

Auch in einer freien Marktwirtschaft zieht sich der Staat nicht vollständig aus dem Geschehen zurück. Vielmehr nimmt er auch weiterhin mit wichtigen Aufgaben wahr.

Laut Adam Smith, dem Begründer der klassischen Nationalökonomie, ist der Staat für die Aufrechterhaltung der äußeren Sicherheit und den Schutz der Bürger vor ungerechter Behandlung und Unterdrückung durch Mitbürger verantwortlich.

Auch gilt es zu bedenken, dass sich mangels interessierter Investoren nicht alle Aufgaben über die private Wirtschaft abdecken lassen. In diesem Fall muss der Staat öffentliche Einrichtungen zur Verfügung stellen. Darüber hinaus ist es seine Aufgabe, der Bildung von Monopolen im Rahmen seiner Möglichkeiten entgegenzuwirken.

Beispiel: Freie Marktwirtschaft in den USA

Die USA als derzeit größte Wirtschaftsmacht weltweit dürften das prominenteste Beispiel für eine freie Marktwirtschaft sein. Kennzeichnend für die Volkswirtschaft der USA ist ein gewaltiger Binnenmarkt, was zu einer entsprechenden Binnennachfrage und einem hohen Potenzial an Arbeitskräften führt.

Als Grund für den ausgeprägten Wirtschaftsliberalismus können die zwei amerikanischen Grundwerte, individuelle Freiheit und Gleichheit, angesehen werden. Aber auch hier kommt die Wirtschaft nicht ohne staatliche Reglementierungen aus.

Die Wirtschafts- und Finanzkrise der Jahre 2008/09 hat gezeigt, dass staatliches eingreifen auch hier notwendig und von den Marktteilnehmern gewünscht sein kann. So wurde die Wirtschaft in den USA von Hilfspaketen und Konjunkturmaßnahmen gestützt und weitreichende Regulierungen für den Finanzsektor erlassen.

Die Ausrichtung am Konzept der freien Marktwirtschaft zeigt sich an der vergleichsweise geringen Staatsquote, was bedeutet, dass der Staat einen eher geringen Anteil am Bruttoinlandsprodukt hat. Im Zuge der Krise ist diese Quote von vormals 36,7 % (2007) auf 44,2 % (2009) angestiegen. Bis 2012 ist sie wieder auf 40,7 % gesunken.

Merkmale einer freien Marktwirtschaft im Überblick

Auf eine freie Marktwirtschaft, die dem theoretischen Modell voll und ganz entspricht, treffen die folgenden Prämissen vollumfänglich zu. In einer den Bedürfnissen eines Landes angepassten Marktwirtschaft kommt es zu entsprechenden Abweichungen bzw. Einschränkungen.

  • Es herrschen völlige Vertragsfreiheit und freie Preisbildung.
  • Produktionsfaktoren befinden sich ausschließlich in privater Hand.
  • Keine Eingriffe durch den Staat.
  • Uneingeschränkte Wahlfreiheit im Hinblick auf Beruf, Konsum, Sparen und Investieren.
  • Einkommen werden allein durch die Gewinne privater Unternehmen und über Dienstleistungen erzielt.
  • Unternehmen haben die Freiheit, sich überall zu beliebiger Zeit und von der Branche unabhängig niederlassen zu können.

Übungsfragen

#1. Welches der folgenden Merkmale charakterisieren das theoretische Modell einer freien Marktwirtschaft?

#2. Welche der folgenden Aussagen beschreibt die Rolle des Staates in einer freien Marktwirtschaft?

#3. Welche Aussage zur freien Marktwirtschaft in den USA trifft zu?

#4. Wie wird die freie Marktwirtschaft in der Realität umgesetzt?

Fertig

Ergebnis

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