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Inferiores Gut

Enthält: Beispiele · Definition · Formeln · Grafiken · Übungsfragen

Als inferiores Gut wird in der Mikroökonomik ein Gut bezeichnet, dessen Nachfrage sich infolge einer Änderung der Einkommen auf Seite der Konsumenten in bestimmter Weise ändert. Meist handelt es sich dabei um geringwertige Produkte, die bei steigendem Einkommen durch höherwertige Produkte ersetzt werden.

In dieser Lektion erklären wir dir die typischen Merkmale eines inferioren Guts und dessen Bedeutung im Bereich der Mikroökonomik. Wir grenzen es zum superioren Gut ab und erklären den Zusammenhang mit der Einkommenselastizität. Zum Abschluss hast du Gelegenheit, dein Wissen anhand mehrerer Übungsfragen zu testen.

Englisch: Inferior good

Inhalt dieser Lektion

  • Warum solltest du inferiore Güter kennen?
  • Typische Merkmale inferiorer Güter
    • Beispiele für inferiore Güter
  • Inferiore Güter und Einkommenselastizität
  • Unterschiedliche Definitionen
  • Übungsfragen

Warum solltest du inferiore Güter kennen?

Im Hinblick auf die Absatzplanung und die Einschätzung der Nachfrage ist es wichtig, „inferiore Güter“ von „normalen Gütern“ unterscheiden zu können. Dadurch können Entscheidungen hinsichtlich der Diversifikation bzw. der eigenen Sortimentsgestaltung getroffen werden, bei der sowohl die aktuelle als auch mögliche künftige Einkommenssituationen berücksichtigt werden.

So kann es beispielsweise von Vorteil sein, ein vergleichsweise günstiges Produkt durch eine höherwertige Variante zu ergänzen, um bei steigenden Einkommen auch die höheren Ansprüche der Konsumenten bedienen zu können.

Typische Merkmale inferiorer Güter

Ein inferiores Gut hat nach gängiger Definition die Eigenschaft, bei steigendem Einkommen seltener nachgefragt zu werden. Dieser zunächst paradox erscheinende Effekt liegt darin begründet, dass Konsumenten, die sich mit höheren Einkommen auch mehr leisten können und ein Gut eigentlich verstärkt nachfragen müssten, auf höherwertige Güter zurückgreifen. Meist handelt es sich dabei um Substitutionsgüter.

Beispiele für inferiore Güter

Im Folgenden findest du eine Reihe an inferioren Gütern, die im Zuge einer Einkommenssteigerung durch andere, höherwertige Güter ersetzt werden. Diese werden auch als „superiore Güter“ bezeichnet, deren typische Eigenschaft darin liegt, bei steigendem Einkommen stärker nachgefragt zu werden.

In den hier genannten Gegenüberstellungen ist das jeweils erste der beiden genannten Produkte das inferiore, das zweite das superiore Gut.

inferiores Gutwird ersetzt durchsuperiores Gut
Besen→Staubsauger
WohnungHaus
FahrradKleinwagen
Brot vom SupermarktBrot vom Bäcker
Beispiel: Markenprodukte
Ein Beispiel liefern auch diverse Hersteller von Markenprodukten, die zeitgleich deutlich günstigere No-Name-Artikel anbieten.

Steigt das durchschnittliche Einkommen innerhalb einer Volkswirtschaft an, erweisen sich diese No-Name-Produkte oftmals als inferiore Güter. Da der Hersteller zugleich superiore Güter in Form teurer Markenprodukte bzw. Varianten anbietet, gleicht er damit den Umsatzrückgang bei den inferioren Gütern wieder aus.

Inferiore Güter und Einkommenselastizität

Die Einkommenselastizität der Nachfrage ist ein Indikator dafür, wie sehr sich die Nachfrage nach einem Produkt oder einer Dienstleistung ändert, wenn sich zugleich die Einkommen der Haushalte ändern.

Die Einkommenselastizität berechnet sich folgendermaßen:

    \[ Einkommenselastizit\ddot{a}t = \frac{prozentuale~\ddot{A}nderung~der~nachgefragten~Menge}{prozentuale~\ddot{A}nderung~des~Einkommens} \]

Anhand der Einkommenselastizität lassen sich Güter in inferiore, normale, notwendige und Luxusgüter einteilen. Bei einem inferioren Gut ist die Einkommenselastizität definitionsgemäß negativ.

Inferiore Güter
Inferiore Güter

Ob ein Gut als normal oder inferior einzustufen ist, hängt jedoch nicht direkt mit dem Gut selbst zusammen, sondern mit den äußeren Umständen, zu denen neben der Höhe des Einkommens beispielsweise auch Preise und persönliche Präferenzen zählen.

Ein bestimmtes Produkt kann bei einem niedrigen Einkommen also ein ganz normales Gut darstellen und erst bei steigenden Einkommen zu einem inferioren Gut werden.

Unterschiedliche Definitionen

Die Definition des inferioren Gutes ist in der Literatur nicht immer einheitlich. Ein von der oben genannten Definition abweichender Ansatz liegt darin, dass ein normales Gut als relativ inferiores Gut bezeichnet wird, wenn dessen Nachfrage mit steigendem Einkommen unterproportional zunimmt.

Als superiores Gut wird jenes Gut bezeichnet, dessen Absatz unter gleichen Bedingungen überproportional ansteigt. Allen Definitionen gemein ist nur, dass die Nachfrage nach einem inferioren Gut bei steigendem Einkommen stets abnimmt.

Übungsfragen

#1. Welche wesentliche Eigenschaft kennzeichnet ein inferiores Gut?

#2. Wie werden inferiore Güter anhand der Einkommenselastizität klassifiziert?

#3. Wie wird in der Literatur ein relativ inferiores Gut charakterisiert?

#4. Einem Haushalt steht monatlich ein deutlich höheres Einkommen zur Verfügung. In welchem der folgenden Fälle wird ein inferiores durch ein superiores Gut ersetzt.

Fertig

Ergebnis

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