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Patriarchalischer Führungsstil

Enthält: Beispiele · Definition · Grafiken · Übungsfragen

Die richtige Führung von Mitarbeitern ist entscheidend für die Motivation und damit für den wirtschaftlichen Erfolg eines Unternehmens. Der patriarchalische geht dabei davon aus, dass die Führungskraft das Unternehmen wie ein Familienoberhaupt führt und die alleinige Entscheidungsmacht besitzt.

In diesem Abschnitt beleuchten wir den patriarchalischen Führungsstil. Du erfährst, was diese Art der Führung auszeichnet, wann der patriarchalische Führungsstil eine Rolle spielt und welche Vor- und Nachteile er mit sich bringt. Mithilfe der anschließenden Übungsaufgaben kannst du dein Wissen testen.

Inhalt dieser Lektion

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  • Wann spielt der patriarchalische Führungsstil eine Rolle
  • Der Begriff patriarchalischer Führungsstil
  • In der Praxis
  • Warum ist der patriarchalische Führungsstil wichtig?
  • Merkmale des patriarchalischen Führungsstils
  • Vor- und Nachteile des patriarchalischen Führungsstils
  • Übungsaufgaben
  • Ergebnisse

Wann spielt der patriarchalische Führungsstil eine Rolle

Der patriarchalische Führungsstil geht auf den deutschen Soziologen Max Weber zurück, der insgesamt vier verschiedene Führungsstile in Unternehmen ausmachte.

Dazu gehören neben dem patriarchalischen Führungsstil auch:

  • charismatischer Führungsstil
  • autokratischer Führungsstil
  • bürokratischer Führungsstil

Darüber hinaus lassen sich auch diese Führungsstile in Unternehmen finden:

  • situativer Führungsstil
  • kooperativer Führungsstil
Führungsstile im Überblick: Patriarchalischer Führungsstil
Führungsstile im Überblick: Patriarchalischer Führungsstil

In ihren reinen Formen sind diese Führungsstile heutzutage kaum noch in der Praxis anzutreffen.

Der Begriff patriarchalischer Führungsstil

Der Begriff des patriarchalischen Führungsstil leitet sich vom Wort “Patriarch”, dem Familienoberhaupt, ab. Es stammt aus dem lateinischen “pater” für Vater und dem altgriechischen “arxein” für herrschen. Es bedeutet also soviel wie “Herrschaft des Vaters”.

Bei patriarchalischen Führungen handelt es sich daher insbesondere um Familienunternehmen, teilweise aber auch um solche, in denen der Unternehmensgründer als “Gründervater” angesehen wird. Der alleinige Herrscher über das Unternehmen ist dabei das Familienoberhaupt, der Vater bzw. Gründervater. Die Legitimation seiner Entscheidungsgewalt begründet sich in seiner Erfahrung und seinem Alter und wird von den Mitarbeitern, oft Familienangehörige, nicht in Frage gestellt.

In der Praxis

In der Praxis gilt der patriarchalische Führungsstil heute als veraltet, da moderne Unternehmen in ihrer Führung meist aus einer breiten Führungsetage mit mehreren Mitgliedern bestehen. Die Entscheidungsmacht liegt somit in den meisten Fällen nicht mehr bei nur einer Person.

Wenn überhaupt sieht man den patriarchalischen Führungsstil heutzutage nur noch bei wenigen Familienunternehmen, die oftmals auch auf eine lange Tradition zurückblicken können. Diese Tradition beinhaltet, dass der Patriarch die eigenen Kinder für die Geschäftsführung ausbildet und diese das Unternehmen zu geeigneter Zeit übernehmen.

Beispiel
Herr Müller hat nach der Beendigung seiner Lehre eine Tischlerei eröffnet. Heute ist er 62 und beschäftigt insgesamt 25 Mitarbeiter in seinem Unternehmen.

Auch seine zwei Söhne und die eigene Frau arbeiten in dem Familienunternehmen. Herr Müller ist alleiniger Geschäftsführer des Unternehmens und trifft geschäftliche Entscheidungen allein. Die Autorität des Gründers wird von keinem der Mitarbeiter in Frage gestellt, da Herr Müller das Unternehmen eigenständig aufgebaut hat und über einen weitreichenden Erfahrungsschatz verfügt.

Er behandelt alle Mitarbeiter stets fair und sieht auch die familienfremden Mitarbeiter als Teil seiner Familie an. Im Gegenzug fordert er auch von allen Mitarbeitern Gehorsam und Disziplin. Im nächsten Jahr will Herr Müller in den Ruhestand gehen. Sein ältester Sohn soll dann das Unternehmen fortführen.

Warum ist der patriarchalische Führungsstil wichtig?

Obwohl der patriarchalische Führungsstil veraltet anmuten mag, so ist er in bestimmten Situationen dennoch wichtig für ein Unternehmen. Zwar obliegt dem Patriarchen die alleinige Entscheidungsgewalt, dennoch versucht er das ganze Unternehmen und seine Mitarbeiter als Familie zu begreifen und diese entsprechend fair zu behandeln. Durch dieses familiäre Gemeinschaftsgefühl steigt die Motivation der Mitarbeiter und sie fühlen sich auch emotional enger an das Unternehmen gebunden.

Ebenso wie bei traditionsreichen Familienunternehmen kann sich der patriarchalische Führungsstil auch bei jungen Start-Up Unternehmen als vorteilhaft erweisen. Der Gründer wird hier als “Familienoberhaupt” gesehen und behandelt seine Mitarbeiter mit dem nötigen Respekt, auch wenn er allein über die geschäftliche Belange entscheidet. Die Motivation der Mitarbeiter wird durch das geschaffene Gemeinschaftsgefühl, ähnlich wie in einer Familie, gestärkt.

Merkmale des patriarchalischen Führungsstils

Man erkennt den patriarchalischen Führungsstil vor allem an folgenden Merkmalen:

  • Der Patriarch des Unternehmens sieht seine Belegschaft als eine Familie, schützt diese dementsprechend und ist an deren Wohlergehen interessiert.
  • Im Gegenzug verlangt er Disziplin und Akzeptanz seinen Entscheidungen gegenüber.
  • Der Chef des Unternehmens, meist das Familienoberhaupt oder zumindest als solches angesehen, entscheidet allein über die geschäftlichen Belange.
  • Die interne Struktur des Unternehmens ist streng hierarchisch aufgebaut.
  • Es besteht kein Mitspracherecht der Beschäftigten bei unternehmerischen Entscheidungen.

Vor- und Nachteile des patriarchalischen Führungsstils

Vorteile:

  • Die Entscheidungsfindung erfordert keine umfangreichen Prozesse, da die Entscheidungsgewalt von nur einer Person ausgeht.
  • Die väterliche Ansicht des Patriarchen führt dazu, dass er sich um seine Angestellten kümmert.
  • Die emotionale Bindung der Angestellten gegenüber dem Unternehmen ist höher, da das Kollegium als “Familie” gesehen wird.
  • Der Patriarch entlastet die Mitarbeiter von Verantwortung.
  • Klare Strukturen und Richtlinien fördern die Arbeitsdisziplin.
Nachteile:

  • Da Entscheidungen nur von einer Person getroffen werden, sind diese auch anfälliger für Fehler.
  • Die Unternehmenskultur und damit auch das Wohlbefinden der Mitarbeiter hängt vom Charakter des jeweiligen Patriarchen ab.
  • Es finden keine demokratischen Prozesse zur Entscheidungsfindung statt.
  • Der Erfolg des Unternehmens kann von einer einzelnen Person abhängig sein. Fällt diese durch Krankheit für längere Zeit aus oder verstirbt entsteht ein Machtvakuum.
  • Bedingungsloser Gehorsam der Belegschaft kann die Arbeitsmoral drücken.

Der patriarchalische Führungsstil fand vor allem in der Nachkriegszeit in vielen Familienunternehmen Anwendung. Heutzutage ist er – zumindest in reiner Form – kaum noch in Unternehmen anzutreffen.

Übungsaufgaben

 

#1. Was zeichnet den patriarchalischen Führungsstil aus?

#2. In welchen Unternehmen kommt der patriarchalische Führungsstil am häufigsten zum Einsatz?

#3. Welche Vorteile bietet der patriarchalische Führungsstil?

#4. “Der patriarchalische Führungsstil entspricht genau dem modernen Zeitgeist und findet daher in immer mehr Unternehmen Anwendung” – Diese Aussage ist:

#5. “In patriarchalisch organisierten Unternehmen wird die Geschäftsführung oft an die eigenen Kinder vererbt” – Diese Aussage ist:

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