Der Platzkauf ist mit dem Versendungskauf identisch. Dies bedeutet, dass der Käufer einer Sache den Verkäufer anweist, die Ware an einen bestimmten Ort zu versenden. Entscheidend ist, dass die Gefahr eines zufälligen Untergangs in dem Moment auf den Käufer übergeht, wenn der Verkäufer die Sache an einen Spediteur übergibt.
In diesem Text stellen wir dir den Platzkauf vor. Du erfährst, was sich dahinter verbirgt und wie sich der Platzkauf in die Arten eines Kaufs einfügt. Nachdem du weißt, wie sich der Handkauf vom Platzkauf abgrenzt, klären wir abschließend, was unter einem Fernkauf zu verstehen ist. Damit du dein Wissen zum Platzkauf auf dem neusten Stand hältst, kannst du nach diesem Beitrag einige Übungsfragen beantworten:
- Englisch: place purchase
- Deutsches Synonym: Versendungskauf
Was solltest du über den Platzkauf wissen?
Ein Platzkauf erfüllt dieselben Kriterien wie ein Handelskauf. Auch hier weichen der Erfüllungsort und der Ort, an dem der Leistungserfolg eintritt, voneinander ab. Der Erfüllungsort ist der Ort, an dem ein Schuldner seine Leistung zu erbringen hat. Für den Verkäufer bedeutet dies, dass er sich mit dem Käufer über den rechtlichen Übergang der Sache einig wird. Der Ort, an dem der Leistungserfolg eintritt, ist mit dem Ort identisch, an den der Verkäufer die Sache versendet. Hierbei ist es ihm allerdings nicht anzulasten, wenn die Sache bei der Beförderung oder dem Transport untergeht.
Beim Transport des Fahrzeugs kommt es zu einem Unfall. Hierbei wird der gekaufte Wagen so stark beschädigt, dass das Fahrzeug nicht mehr genutzt werden kann. Wegen einer Schadenersatzforderung kann der Käufer sich nur an den Verkäufer wenden, wenn dieser das Fahrzeug an einen nicht bestimmten Ort verbringen wollte.
Die Gefahr des zufälligen Untergangs geht auch auf den Käufer über, wenn sich der Versendungsort in derselben Stadt befindet. Versendet der Verkäufer die Ware jedoch an einen anderen Ort, ist er bei einem zufälligen Untergang der Sache zum Schadenersatz gegenüber dem Käufer verpflichtet.
Welche Arten des Kaufs können unterschieden werden?
Folgende Arten eines Kaufs lassen sich unterscheiden:
- Stück- oder Gattungskauf
- Sach- oder Rechtskauf
- Bar- oder Kreditkauf
- Verpflichtungs- oder Handkauf
- Bürgerlicher Kauf oder Handelskauf
- Probekauf oder Wiederkauf
Stück- oder Gattungskauf
Bei einem Stückkauf vereinbaren der Verkäufer und der Käufer den Kauf einer Sache, die einzigartig ist. Die Verpflichtung des Verkäufers wird auch als Stückschuld bezeichnet.
Von dem Stückkauf grenzt sich der Gattungskauf ab. Das Produkt, das hier gekauft wird, ist beliebig gegen ein anderes austauschbar. Damit man das gekaufte Produkt dennoch unterscheiden kann, werden weitere Angaben, wie z. B. zur Farbe oder zur Menge gemacht.
Sach- oder Rechtskauf
Beim Sachkauf geht der Verkäufer die Verpflichtung ein, dem Käufer die Sache zu übergeben und ihm das Eigentum an dieser Sache zu beschaffen. Der Sachkauf kann sich auf bewegliche und unbewegliche Sache beziehen.
Ein Rechtskauf wird vereinbart, wenn der Verkäufer und der Käufer sich darüber einig sind, dass ein Recht übergehen soll. Dies kann z. B. der Verkauf eines Erbteils sein.
Bar- oder Kreditkauf
Bar- und Kreditkauf grenzen sich voneinander ab. Bei dem Barkauf ist es üblich, dass der Käufer in Vorkasse geht. Dies bedeutet, dass er noch vor dem Erhalt der Ware den Kaufpreis tilgt. Ein Kreditkauf erlaubt es dem Käufer, den Kaufpreis erst nach dem Erhalt der Ware zu leisten.
Verpflichtungs- oder Handkauf
Ein Handkauf kennzeichnet sich dadurch, dass das Verpflichtungsgeschäft und das Erfüllungsgeschäft zusammenfallen. Der Verkäufer übergibt eine Sache und erhält im Gegenzug den Kaufpreis. Bei einem Platzkauf fallen das Verpflichtungsgeschäft und das Erfüllungsgeschäft auseinander.
Bürgerlicher Kauf oder Handelskauf
Bürgerlicher Kauf bedeutet, dass an dem Verkauf kein Kaufmann beteiligt ist. Sowohl auf der Seite des Verkäufers als auch auf der Seite des Käufers steht eine Privatperson.
Von dem bürgerlichen Kauf grenzt sich der Handelskauf ab. An einem einseitigen Handelskauf ist zumindest ein Kaufmann beteiligt. Bei einem zweiseitigen Handelskauf stehen sowohl auf der Seite des Verkäufers als auch auf der Seite des Käufers zwei Kaufleute.
Probekauf oder Wiederkauf
Bei einem Probekauf geht das Eigentum nicht auf den Käufer über. Er kann die Sache erst besichtigen, bevor er seine Kaufabsicht äußert. Schließt der Verkäufer einen Wiederverkauf ab, behält er sich das ausdrückliche Recht vor, die Sache zurückzukaufen.
Wie grenzt sich der Handkauf vom Platzkauf ab?
Der Platzkauf kann von einem Handkauf abgegrenzt werden. Der Handkauf ist praktisch identisch mit einem Kauf vor Ort. Dabei übergibt der Verkäufer die Sache an den Käufer. Im Gegenzug erhält er den vereinbarten Kaufpreis.
Was ist ein Fernkauf?
Der Fernkauf ist bis auf ein wesentliches Detail mit einem Platzkauf identisch. In beiden Fällen wird die Ware an den Käufer versendet. Bei Vereinbarung eines Fernkaufs bleibt der Verkäufer bis zum Eintreffen der Sache beim Käufer für die Lieferung verantwortlich.
Übungsfragen
#1. Welche Kaufart ist mit dem Platzkauf identisch?
#2. Wann kann ein Käufer bei einem Versendungskauf einen Schadenersatzanspruch gegen den Verkäufer geltend machen?
#3. Bei welcher Kaufart sind keine Kaufleute beteiligt?
#4. Wodurch grenzt sich der Fernkauf vom Platzkauf ab?
Ergebnisse
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