Der Zielkauf ist eine bestimmte Zahlungsvereinbarung, die bei dem Abschluss eines Kaufvertrages getroffen werden kann. In dem Kaufvertrag wird ein Datum genannt, bis zu dem der Käufer die Rechnung bezahlen muss. Der Zielkauf widerspricht den üblichen Regeln, die im Bürgerlichen Gesetzbuch (BGB) festgeschrieben sind. Hiernach gilt bei Kaufverträgen die Zug-um-Zug-Regelung. Der Käufer muss die Ware nach Erhalt bezahlen.
In dieser Lektion erfährst du, was sich hinter einem Zielkauf verbirgt. Wir erklären dir, welche Voraussetzung für den Zielkauf erfüllt sein muss und welchen Zweck ein Unternehmen mit einem Zielkauf verfolgt. Nachdem du weißt, für wen der Zielkauf mit Nachteilen verbunden ist, stellen wir mit einem abschließenden Beispiel den Praxisbezug her. Um deine Kenntnisse zu diesem Thema zu festigen, kannst du nach dem Beitrag einige Übungsfragen beantworten.
Englisch: credit purchase
Warum solltest du den Zielkauf kennen?
Die Rechte und Pflichten aus einem Kaufvertrag sind im BGB geregelt. Hieraus hat sich in der Praxis die Zug-um-Zug-Regelung entwickelt. Dies bedeutet, dass ein Käufer die Rechnung nach dem Erhalt der Ware zu bezahlen hat. Den bürgerlich-rechtlichen Regelungen steht es nicht entgegen, wenn Verkäufer und Käufer ein bestimmtes Zahlungsziel vereinbaren.
Hier unterscheidet man das:
- 14-tägige Zahlungsziel
- 30-tägige Zahlungsziel
Die Vereinbarung eines festen Zahlungsziels bringt sowohl dem Verkäufer als auch dem Käufer Sicherheit. Der Verkäufer kann davon ausgehen, dass er den vereinbarten Kaufpreis bis zum Ende der Frist erhält. Der Käufer weiß, dass er Zeit hat, die Ware bis zu dem gesetzten Zahlungsziel zu verkaufen.
Über diese Regelung hinaus können Käufer und Verkäufer einen Zielkauf vereinbaren. Dies bedeutet, dass zwischen den beiden Kaufvertragsparteien ein festes Datum als Zahlungsziel vereinbart wird. Hierbei ergibt sich für den Käufer der Ware der Vorteil, dass er seine Liquidität besser planen kann.
Welche Voraussetzung muss für einen Zielkauf gegeben sein?
Bei der Vereinbarung eines Zielkaufs müssen der Verkäufer und der Käufer eine Extra-Vereinbarung treffen. Dies ist notwendig, weil der Zielkauf den Regelungen im BGB zur Erfüllung eines ordnungsgemäßen Kaufvertrages entgegenstehen. In dieser Zusatzvereinbarung erklären sich beide Parteien mit der Vereinbarung des Zielkaufs einverstanden. Darüber hinaus verpflichten sie sich, ihren Teil zu erfüllen.
Welchen Zweck verfolgt ein Unternehmen mit einem Zielkauf?
Im B2B-Bereich (hierbei betreiben sowohl der Verkäufer als auch der Käufer ein Gewerbe) vereinbart ein Verkäufer den Zielkauf, um seinen Absatz zu erhöhen. Aber auch ein Käufer profitiert von der Einräumung eines individuellen Zahlungsziels. Denn er kann die Liquidität seines Unternehmens stabilisieren und sein Kreditrisiko senken. Um bei einem Ausfall der Zahlung auch das Eigentum an der verkauften Ware zu verlieren, vereinbaren Verkäufer einen Eigentumsvorbehalt. Damit ist gewährleistet, dass das Eigentum an der Ware erst auf den Käufer übergeht, wenn diese vollständig bezahlt ist.
Für wen ist ein Zielkauf mit Nachteilen verbunden?
Neben dem Kreditrisiko, das auf den Verkäufer übergeht, kann ein Zielkauf auch im privaten Kundengeschäft zu Nachteilen führen. Dies ist dann der Fall, wenn ein privater Kunde sich verschuldet, um die Vorgaben eines Zielkaufs zu erfüllen: Für den privaten Verkäufer ist es verlockend, dass er die bestellte Ware erst zu einem späteren Zeitpunkt bezahlen muss. Das kann ebenfalls dazu führen, dass Käufer die Ausgaben nicht ausreichend im Blick haben. Wird dann das Zahlungsziel verpasst, kommen möglicherweise auch Mahngebühren, die andernfalls hätten vermieden werden können.
Abschließendes Beispiel zum Zielkauf
Ein privater Kunde bestellt bei einem Versandhändler ein Paar Schuhe für 150 Euro. Dabei nimmt er das Angebot des Händlers an, die Ware erst zwei Monate nach dem Kauf zu bezahlen.
Vereinbart der Onlinehändler keinen Eigentumsvorbehalt, trägt er das Kreditrisiko. Kann der Käufer die Ware nicht bis zu dem vereinbarten Datum bezahlen, muss er einen Verlust verzeichnen.
Übungsfragen
#1. Welche Vereinbarung schließen der Verkäufer und der Käufer bei einem Zielkauf ab?
#2. Welche Voraussetzung muss bei einem Zielkauf erfüllt sein?
#3. Welchen Nachteil muss ein Verkäufer bei Vereinbarung eines Zielkaufs einkalkulieren?
#4. Welchen Nachteil kann der Zielkauf für einen privaten Kunden bringen?
Ergebnisse
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