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Utilitarismus

Enthält: Beispiele · Definition · Grafiken · Übungsfragen

Der Utilitarismus gehört zu den philosophischen Denkweisen. Er zeigt die rationale Bewertung der Folge einer Handlung auf. Steht im Ergebnis fest, dass eine Handlung für alle Betroffenen positive Folgen hat, ist diese Handlung aus moralischer Sicht richtig. Damit lässt sich erklären, dass der Utilitarismus das höchstmögliche Glück der höchstmöglichen Zahl ist.

In diesem Artikel behandeln wir den Utilitarismus. Du erfährst, was sich dahinter verbirgt und wofür der Utilitarismus wichtig ist. Wir zeigen dir die vier Prinzipien, die der Utilitarismus kennt und wer den Utilitarismus typischerweise vertritt. Abschließend erfährst du, was das Gegenteil von Utilitarismus ist und warum er in der Kritik steht. Um deine Kenntnisse zum Utilitarismus zu erweitern, kannst du nach diesem Text einige Übungsfragen beantworten.

Englisch: utilitarianism

Inhalt dieser Lektion

Toggle
  • Warum solltest du den Utilitarismus kennen?
    • Dauer
    • Wahrscheinlichkeit
    • Intensität
    • Zeitliche Nähe
  • Welche vier Prinzipien kennt der Utilitarismus?
    • Konsequenzenprinzip
    • Hedonistisches Prinzip
    • Universalistisches Prinzip
    • Utilitätsprinzip
  • Wer sind die typischen Vertreter des Utilitarismus?
    • Jeremy Bentham
    • Peter Singer
    • John Mill
  • Was ist das Gegenteil von Utilitarismus?
  • Warum steht der Utilitarismus in der Kritik?
  • Übungsfragen
  • Ergebnisse

Warum solltest du den Utilitarismus kennen?

Der Utilitarismus wurde im 18. Jahrhundert von dem britischen Philosophen Jeremy Bentham begründet. Er gilt als eine angelsächsische Strömung, die für jeden Menschen das höchstmögliche Glück und die höchstmögliche Zahl finden sollte. Damit sich dieses Glück bei jedem Einzelnen einstellt, ist es wichtig, dass jeder für sich seine Erfahrungen mit Glück und Leid abwägt. Als Ergebnis erhält man das “Hedonistische Kalkül”.

Das “Hedonistische Kalkül” gilt als wichtigstes Ziel, die eigene Zufriedenheit zu steigern und das Leid zu senken.

Dieses Ziel hängt von den folgenden vier Faktoren ab:

  • Dauer
  • Wahrscheinlichkeit
  • Intensität
  • Zeitliche Nähe

Dauer

Bentham ist in seiner Analyse davon überzeugt, dass das höchstmögliche Glück von der Dauer der Befriedigung eines Bedürfnisses abhängt.

Beispiel
Du kaufst dir ein neues Auto, das du in den nächsten Jahren fahren wirst. Weil dieser Zustand länger andauert, verspürst du das höchstmögliche Glück.

Wahrscheinlichkeit

Die Wahrscheinlichkeit ist ebenfalls ein wichtiger Faktor, um das höchstmögliche Glück zu erzielen. Ist die Befriedigung eines Bedürfnisses nicht sehr wahrscheinlich, kannst du auch dein höchstmögliches Glück nicht erreichen.

Intensität

Die Intensität bezieht sich auf die Kraft, die die Befriedigung eines Bedürfnisses in dir auslöst. Je intensiver dies für dich ist, desto größer kann dein individuelles Glück werden.

Zeitliche Nähe

Letztlich ist für Jeremy Bentham auch die zeitliche Nähe der Bedürfnisbefriedigung entscheidend. Rückt die Befriedigung nach Konsum in weite Ferne, wirst du dein höchstmögliches Glück nicht im Blick haben. Dies stellt sich erst ein, wenn die Bedürfnisbefriedigung näher rückt.

Welche vier Prinzipien kennt der Utilitarismus?

Der Utilitarismus kennt die folgenden vier Prinzipien:

  • Konsequenzenprinzip
  • Hedonistisches Prinzip
  • Universalistisches Prinzip
  • Utilitätsprinzip
Utilitarismus
Utilitarismus

Konsequenzenprinzip

Das Konsequenzenprinzip wird im Utilitarismus auch als Folgenprinzip bezeichnet. Der britische Philosoph Bentham stellt hiermit klar, dass jede Handlung des Menschen nach ihrer Folge zu beurteilen ist. Hat die Handlung einen positiven Effekt, kann sie als moralisch vertretbar angesehen werden. Ergibt sich eine negative Folge aus der Handlung, ist diese Handlung aus moralischer Sicht nicht zu vertreten.

Beispiel: Konsequenzenprinzip
Du spendest einer obdachlosen Frau dein Kleingeld. Damit verbindest du die Vorteile, dass du einem anderen Menschen geholfen hast, dein Gewissen erleichterst und kein Kleingeld mehr hast. Als Nachteil bleibt festzustellen, dass du über weniger Geld verfügst. Weil aber insgesamt die Vorteile überwiegen, ergibt sich aus deiner Handlung eine positive Folge. Im Ergebnis ist sie moralisch vertretbar.

Hedonistisches Prinzip

Das hedonistische Prinzip baut auf dem Konsequenzenprinzip auf. Hierbei geht es darum, dass die Folge einer Handlung im Hinblick auf den höchstmöglichen Lustgewinn analysiert wird. Das hedonistische Prinzip wird in der Philosophie deshalb auch als Lustprinzip bezeichnet. Die Lust steht in diesem Zusammenhang für den größtmöglichen individuellen Nutzen, der sich aus der Folge einer Handlung ableiten lässt. Kann die Lust gesteigert werden, führt dies im Utilitarismus dazu, dass die Handlung aus moralischer Sicht vertretbar ist.

Universalistisches Prinzip

Das universalistische Prinzip hat das Wohlergehen aller Beteiligten einer Handlung im Blick. Wirkt sich diese Handlung für alle Beteiligten positiv aus, erfüllt sie die Anforderungen des Utilitarismus. Wichtig ist, dass alle Beteiligten gleichgestellt sind. Keiner zählt mehr als der andere. Wegen der Gleichbehandlung wird das universalistische Prinzip auch als Verallgemeinerungsprinzip bezeichnet.

Utilitätsprinzip

Das Utilitätsprinzip – auch als Nützlichkeitsprinzip bekannt – fordert von jedem Einzelnen, dass er den Nutzen einer Handlung und dessen Folge für sich bewertet. Dabei stellt der Nutzen die Freude des Menschen dar. Die Kosten, die er aufbringt, um dieses Ziel zu erreichen, sind das Leid. Entscheidend ist, dass unter dem Strich mehr Freude als Leid entsteht. Denn nur dann ist eine Entscheidung als moralisch korrekt anzusehen.

Wer sind die typischen Vertreter des Utilitarismus?

Zu den typischen Vertretern des Utilitarismus gehören die folgenden drei Philosophen:

  • Jeremy Bentham
  • Peter Singer
  • John Mill

Jeremy Bentham

Jeremy Bentham gilt als Gründer des Utilitarismus. Seiner Meinung nach führt der persönliche Nutzen der Folgen einer Handlung dazu, dass ein Mensch sein größtmögliches Glück findet.

Peter Singer

Peter Singer baute Benthams Lehre vom Utilitarismus zum Präferenzutilitarismus aus. In Singers Welt der Philosophie spielen die Tiere eine große Rolle. Nach ihm ist z. B. der Tod einer Fliege eine moralisch vertretbare Folge, weil eine Fliege selbst keine Bedürfnisse hat.

John Mill

John Mill führte den qualitativen Utilitarismus in die Gesellschaft ein. Nach ihm ist es nicht nur wichtig, die Folge einer Handlung nach dem rationalen Nutzen zu beurteilen. Ihm geht es darum, dass auch die Qualität eines Nutzens bewertet wird. So kann das Lustempfinden für den Einzelnen bei einem Vergnügen wertvoller sein als bei dem Nutzen einer anderen Folge.

Was ist das Gegenteil von Utilitarismus?

Das Gegenteil des Utilitarismus ist die Pflichtenethik, die auf den deutschen Philosophen Immanuel Kant zurückgeht. Hierbei steht nicht die Folge einer Handlung im Vordergrund. Die Pflichtenethik fordert, dass eine Handlung nach der Pflicht zu beurteilen ist, die mit dieser Handlung verbunden ist.

Warum steht der Utilitarismus in der Kritik?

Der Utilitarismus wird nicht von allen Philosophen anerkannt, weil sich die Folgen einer Handlung nicht immer abschätzen lassen. So ist es auch schlecht möglich, die Folge einer Handlung nach dem höchstmöglichen Glück zu beurteilen.

Zu den Kritikern des Utilitarismus zählt z. B. der US-amerikanische Philosoph John Rawls und der deutsche Philosoph Immanuel Kant. Sie sind nicht davon überzeugt, dass ein Mensch alle seine Handlungen rational bewerten sollte, um das höchstmögliche Glück und die höchstmögliche Zahl zu finden´.

Übungsfragen

 

#1. Welcher Faktor spielt bei dem »Hedonistischen Kalkül« keine Rolle?

#2. Was zählt nicht zu den vier Prinzipien des Utilitarismus?

#3. Was ist das Ziel des Utilitarismus?

#4. Wer zählt zu den typischen Vertretern des Utilitarismus?

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