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Windhundprinzip

Enthält: Beispiele · Definition · Grafiken · Übungsfragen

Bei dem Windhundprinzip – auch Windhundverfahren genannt – handelt es sich um einen bestimmten Verteilungsmechanismus von Ressourcen oder Güter. Das Windhundprinzip kommt zur Anwendung, wenn die zu verteilenden Mittel zu knapp sind, um alle Antragsteller bedienen zu können. Kennzeichnend ist, dass bestimmte Voraussetzungen erfüllt werden müssen und alle Manipulationsmöglichkeiten ausgeschlossen sein sollten.

In diesem Beitrag stellen wir dir das Windhundprinzip vor. Du erfährst, was sich dahinter verbirgt und welche Merkmale das klassische Windhundverfahren kennzeichnen. Hier erklären wir dir, welche Voraussetzungen du erfüllen musst und welche Manipulationsmöglichkeiten zu beachten sind. Abschließend stellen wir mit einem Beispiel zur Baufinanzierung den praktischen Bezug des Windhundprinzips her. Damit du deine Kenntnisse zum Windhundprinzip erweiterst, beantwortest du nach diesem Abschnitt einige Übungsfragen.

  • Synonym: Windhundverfahren
  • Englisch: first come, first serve

Inhalt dieser Lektion

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  • Was solltest du über das Windhundprinzip wissen?
  • Welche Merkmale kennt das klassische Windhundverfahren?
  • Welche Voraussetzungen müssen beim Windhundverfahren erfüllt werden?
  • Welche Manipulationsmöglichkeiten müssen bei Anwendung des Windhundverfahrens beachtet werden?
  • Übungsfragen
  • Ergebnisse

Was solltest du über das Windhundprinzip wissen?

Das Windhundprinzip wird als Verfahren eingesetzt, wenn ein Bestand an knappen Ressourcen oder Güter unter einer größeren Zahl von Antragstellern verteilt werden muss. Bei diesen Ressourcen oder Gütern kann es sich ebenso um Fördergelder handeln wie um andere Finanzmittel oder die Eintrittskarten für eine Kinovorstellung. Anders ausgedrückt kann das Windhundprinzip in allen wirtschaftlichen und privaten Bereichen eingesetzt werden.

Kennzeichnend für die Anwendung des Windhundverfahrens ist, dass bei der Zuteilung der Ressourcen oder Güter auf die Dringlichkeit, die Bedürftigkeit oder politischen Bedürfnisse keine Rücksicht genommen wird. Für die Verteilung ist allein ausschlaggebend, wer als Erster den Antrag gestellt hat. Entscheidend ist, in welcher Reihenfolge bei dem Zuteiler eingehen.

Beispiel
Ein Unternehmen hat ein jährliches finanzielles Budget, über das die Fach- und Führungskräfte verfügen können, wenn sie sich auf einer Dienstreise befinden. Den Zuschlag bekommen die Mitarbeiter, die am Jahresanfang zuerst ihre Anträge einreichen.

Welche Merkmale kennt das klassische Windhundverfahren?

Das Windhundverfahren lässt sich an den beiden folgenden Merkmalen festmachen:

  • Es gibt eine Reihe von Antragstellern. Der Zuschlag erfolgt exklusiv.
  • Sind die Mittel erschöpft, kann kein Antrag mehr bewilligt werden.
Windhundprinzip
Windhundprinzip

Welche Voraussetzungen müssen beim Windhundverfahren erfüllt werden?

Die Anwendung des Windhundverfahrens kennt die beiden folgenden Voraussetzungen:

  • Es muss eine Antragstellung erfolgen.
  • Der Antrag muss schnell gestellt werden.

Welche Manipulationsmöglichkeiten müssen bei Anwendung des Windhundverfahrens beachtet werden?

Manipulationen ergeben sich bei der Anwendung des Windhundverfahrens insbesondere dann, wenn die Teilnehmer sich untereinander absprechen und zwei getrennte Anträge für dieselbe Förderung stellen. Dieses Vorgehen wird besonders begünstigt, wenn das Windhundverfahren in digitaler Form abgehalten wird.

Beispiel: Das Windhundprinzip bei der Baufinanzierung
Der deutsche Gesetzgeber sieht vor, dass bauwillige Eltern mit einem Baukindergeld unterstützt werden. Sie erhalten für jedes Kind über 10 Jahre lang einen monatlichen Zuschuss von 100 Euro. Die Förderung ist auf insgesamt 12.000 Euro gedeckelt. Wer die Mittel erhalten möchte, stellt bei der zuständigen Stelle einen Antrag. Die Bewilligung der Fördergelder ist an das Windhundprinzip gekoppelt. Dies bedeutet, dass die Eltern von der Förderung profitieren, die zuerst einen Antrag stellen. Wer zu lange wartet, muss mit dem Nachteil rechnen, dass die Fördergelder erschöpft sind.

Übungsfragen

 

#1. In welchen Fällen kommt das Windhundprinzip zur Anwendung?

#2. Was spielt bei der Zuteilung von Mitteln im Rahmen des Windhundverfahrens eine Rolle?

#3. Welche Voraussetzung muss nicht beachtet werden, wenn das Windhundverfahren Anwendung findet?

#4. Was geschieht, wenn die Mittel erschöpft sind?

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FAQ zum Windhundprinzip

Das Windhundprinzip kennzeichnet sich durch eine bestimmte Vorgehensweise. Diese sieht vor, dass derjenige die knapp bemessenen Ressourcen zugeteilt bekommt, der zuerst den Antrag stellt. In bestimmten Bereichen – z. B. bei der Beantragung von Baukindergeld – müssen weitere Voraussetzungen erfüllt sein. So wird diese z. B. nur gewährt, wenn ein Bauvorhaben geplant ist und zu der Familie ein oder mehrere Kinder gehören.

Weiter kennzeichnend für das Windhundverfahren ist, dass weder die Dringlichkeit einer Sache noch die Bedürftigkeit einer Person bei der Zuteilung eine Rolle spielen. Die Mittel werden demjenigen zugeteilt, der sich zuerst bei der zuständigen Stelle meldet. Auch politische Prioritäten haben bei der Vergabe nach dem Windhundprinzip keine Relevanz. Es entscheidet ausschließlich die Reihenfolge der Bedarfsanmeldungen.

Das Windhundprinzip wird eingesetzt, um unabhängig von der Dringlichkeit einer Sache oder der Bedürftigkeit einer Person eine begrenzte Menge von Gütern oder Ressourcen zuteilen zu können. Wer hiervon profitieren möchte, muss einen Antrag stellen. Dabei gilt es zu beachten, dass der Antrag schnell gestellt wird. Denn wer zuerst kommt, bekommt die Mittel zugeteilt. Wird ein Antrag verspätet gestellt, kann es sein, dass die Mittel erschöpft sind.

Das Windhundverfahren ist auf keinen öffentlichen oder wirtschaftlichen Bereich begrenzt. Es kann ebenso bei der Vergabe von Sitzplätzen angewandt werden, wie bei der Beantragung des Baukindergelds. Entscheidend ist, wer als Erster den Antrag stellt oder im Kino nach den Karten für einen bestimmten Film fragt.

Der Schwarzmarkt stellt im Zusammenhang mit dem Windhundverfahren ein Problem dar. Dieser entwickelt sich dann, wenn jemand an der Kinokasse auftaucht und dort mehr Karten ordert, als er selbst benötigt. Die Karten werden anschließend zu einem höheren Preis verkauft. Entscheidend ist dann aber nicht mehr, wer zuerst kommt, sondern wer den höchsten Preis zahlt. Damit hat das Windhundprinzip seine Wirkung verloren.

Das Windhundprinzip grenzt sich vom Rasenmäherverfahren ab, weil dieses sich z. B. auf die Kürzung von Subventionen bezieht. Bei Anwendung des Rasenmäherprinzips spielt es keine Rolle, ob der Grund für eine erhaltene Subvention weggefallen ist. Die Gelder werden ohne Prüfung pauschal gekürzt.

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