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Ankereffekt

Enthält: Beispiele · Definition · Grafiken · Übungsfragen

Der Ankereffekt ist eine Methode, die ein Unternehmen zu Marketingzwecken nutzen kann. Hierbei geht es um ein psychologisches Phänomen, das aus der Kognitionspsychologie stammt. Der Ankereffekt seht voraus, dass die Konsumenten sich unbewusst von den Faktoren in ihrer unmittelbaren Umgebung beeinflussen lassen. Dabei spielt es keine Rolle, ob die Faktoren wichtig sind für eine Entscheidung.

In diesem Text behandeln wir den Ankereffekt. Wir informieren dich über die Bedeutung des Ankereffekts und grenzen den bewussten Anker von einem unbewussten Anker ab. Du erfährst in diesem Abschnitt, wie ein Ankereffekt entsteht und wie ein Unternehmen den Ankereffekt nutzt, um Preiserhöhungen erfolgreich auf dem Markt durchzusetzen. Um deinen Wissensstand zum Ankereffekt zu erweitern, kannst du nach diesem Beitrag einige Übungsfragen beantworten.

  • Englisch: anchroring
  • Synonyme: Ankerheuristik | Ankermethode

Inhalt dieser Lektion

Toggle
  • Was solltest du über den Ankereffekt wissen?
  • Wie lassen sich bewusste und unbewusste Anker voneinander abgrenzen?
    • Bewusste Anker
    • Unbewusste Anker
  • Die Entstehung und Wirkungsweise des Ankereffekts
  • Wie lässt sich der Ankereffekt bei Preiserhöhungen nutzen?
  • Übungsfragen
  • Ergebnisse

Was solltest du über den Ankereffekt wissen?

Bei dem Versuch, ein Produkt oder eine Dienstleistung erfolgreich auf dem Markt anzubieten, darf ein Unternehmen nichts unversucht lassen. Das Anchoring macht sich die Psychologie des Menschen zunutze. Dabei spielen die direkten Umgebungsfaktoren eine wichtige Rolle. Denn diese beeinflussen – bewusst oder unbewusst – die Entscheidung zum Kauf oder der Annahme einer Dienstleistung.

Die Faktoren, die die Entscheidung der Konsumenten beeinflusst, sind rein zufällig oder können bewusst von einem Unternehmen herbeigeführt werden. Bewusst herbeigeführte Faktoren werden als Anker bezeichnet, weil ein Unternehmen sie nutzt, um die Entscheidung der Konsumenten zu seinen Gunsten zu beeinflussen.

Beispiel
Ein neues Restaurant möchte von seiner Kundschaft wissen, wie viel Geld sie in ein gutes Abendessen investieren würden. Einige Kunden wurden darauf hingewiesen, dass sie im Lotto gewonnen haben. Andere haben diese Information nicht bekommen.

Die Befragung brachte zutage, dass diejenige, die auf den Lottogewinn hingewiesen wurden, mehr Geld für das Abendessen ausgeben würden, als die andere Gruppe. Obwohl der Lottogewinn eine reine Fiktion war, haben sich die Menschen davon beeinflussen lassen. Diesen Umstand nutzen Unternehmen als Anker, um später eine Entscheidung zu ihren Gunsten herbeizuführen.

Wie lassen sich bewusste und unbewusste Anker voneinander abgrenzen?

Bei der Anwendung des Ankereffekts lassen sich die beiden folgenden Anker voneinander abgrenzen:

  • Bewusste Anker
  • Unbewusste Anker

Bewusste Anker

Bei einem bewussten Anker erhält der Konsument bewusst eine Information, die sich positiv auf seine Kaufentscheidung auswirken soll. Dies ist für ein Unternehmen besonders wichtig, wenn dem Konsumenten ohnehin zu wenig Informationen zur Verfügung stehen. Geht es z. B. um das Angebot eines koffeinhaltigen Getränks, werden viele Konsumenten Kaffee als Anker verwenden, weil ihr dieser zuerst einfällt. Auf diesen Umstand baut das Unternehmen seine Marketingstrategie auf.

Unbewusste Anker

Unbewusste Anker entstehen ohne einen direkten Einfluss von außen. Die Menschen neben unbewusst wahr, was in ihrer Umgebung passiert und nutzen dies, um eine Entscheidung zu fällen. Es handelt sich praktisch um eine Suggestion, die sich auf die weiteren Handlungen auswirkt. Anders ausgedrückt kann gesagt werden, dass die Entscheidung wahrscheinlich anders ausgefallen wäre, wenn es den unbewussten Anker nicht gegeben hätte.

Die Entstehung und Wirkungsweise des Ankereffekts

Der Ankereffekt nutzt die Urteilsheuristik des Menschen. Die Urteilsheuristik ist eine nicht bewusste Regel, die unser Gehirn anwendet, um Urteile und Entscheidungen auf der Basis bestimmter Informationen zu fällen.

Bekommt ein Mensch die passenden Informationen, wirkt sich der Ankereffekt in der Weis aus, dass unser menschliches Gehirn mit dem Kauf des Produkts einen Nutzen verbindet und die Entscheidung zugunsten des Unternehmens trifft.

Ankereffekt Beispiel
Ankereffekt Beispiel

Wie lässt sich der Ankereffekt bei Preiserhöhungen nutzen?

Möchte ein Unternehmen die Preise für seine Produkte erhöhen, muss es in der Regel einen Rückgang der Nachfrage einkalkulieren. Dieser Umstand kann umgegangen werden, wenn das Unternehmen die Ankermethode einsetzt. Hierbei wird der Preis sukzessiv und in kleinen Schritten erhöht. Als Anker dient der Preis, der jeweils zuvor festgesetzt wurde. Handelt es sich hierbei um eine kleine Differenz, wird diese von den Konsumenten akzeptiert. Die Nachfrage geht – wenn überhaupt – nur minimal zurück.

Übungsfragen

 

#1. Wo wird die Ankermethode üblicherweise genutzt?

#2. Welche Anker spielen bei der Anwendung des Ankereffekts eine Rolle?

#3. Woher kommt der Ankereffekt?

#4. Was ist für die Entstehung des Ankereffekts verantwortlich?

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FAQ zum Ankereffekt

Der Ankereffekt ist eine Marketingmethode, die auf den Erkenntnissen aus der Kognitionspsychologie zurückzuführen ist. Das Unternehmen macht sich den Umstand zum Vorteil, dass Menschen die Faktoren aus ihrer Umgebung nutzen, um eine bestimmte Entscheidung zu treffen. Zielführend ist es für ein Unternehmen, wenn die Benutzung des Ankers dazu führt, dass ein Konsument seine Entscheidung zugunsten eines Kaufs oder eines Produkts ändert. Dabei kommt es nicht zwingend darauf an, dass der Anker mit dem Produkt oder der Dienstleistung in einem unmittelbaren Zusammenhang steht. Ein Anker kann bewusst und willkürlich gesetzt werden.

Ein weit verbreiteter Anker ist z. B. der 99-Cent-Preis. Hierbei nutzen die Konsumenten die Zahl vor dem Anker für ihre Kosteneinschätzung. Kostet das Produkt z. B. 9,99 Euro, sagt das Gehirn des Konsumenten ihm, dass er weniger als 10 Euro bezahlt. Dies führt in vielen Fällen dazu, dass das Produkt gekauft wird.

Beim Setzen eines Ankers achtet das Unternehmen darauf, dass der Kunde möglichst unbewusst auf die Vorzüge eines bestimmten Produkts hingewiesen wird und dieses kauft. So werden z. B. die Kunden mit einem Jahresangebot angelockt, das deutlich geringer ist als die monatliche Gebühr für das Abonnement. Ziel des Unternehmens ist es hier, die Kunden möglichst langfristig an das Unternehmen zu binden.

Der Ankereffekt kann auch von einem Bewerber oder Angestellten genutzt werden, wenn es um die Frage des Gehalts oder eine Gehaltsanpassung geht. Wer seine Arbeit mit einem hohen Wert in Zusammenhang bringt, kann diese Information für ein hohes Einstiegsgehalt oder eine Gehaltsanpassung nach oben nutzen. Macht ein Bewerber keinen Gebrauch von dieser Möglichkeit, assoziiert ein Chef unter Umständen, dass sein Gegenüber nicht von sich selbst überzeugt ist und keine gute Arbeit leistet. Die Folge liegt auf der Hand: Der Bewerber bemüht sich umsonst um die Stelle.

Ein Unternehmen nutzt den Ankereffekt bei dem Vermarkten von Produkten, um damit z. B. eine Preiserhöhung durchzusetzen. Dabei wird ein bestehender Preis als Anker für die nächste Preiserhöhung genutzt. Die Kunden sind nicht verärgert, weil sich die Preiserhöhung nur minimal in seinem Geldbeutel auswirkt. Das Unternehmen fährt damit eine bessere Strategie, als wenn es innerhalb eines längeren Zeitraums eine größere Preiserhöhung vornimmt.

In die eigene Webseite kann ein Unternehmen viele Umgebungsfaktoren einbauen, die die Entscheidung des Kunden beeinflussen. Hier werden die Anker z. B. genutzt, um mit den Stimmen von Kunden neue Kunden zu gewinnen. Denn die Entscheidung der Webseitenbesucher beeinflusst unbewusst deren Entscheidung. Fallen die Kundenstimmen überwiegend positiv aus, ist das Unternehmen der Neukundengewinnung einen Schritt näher gekommen.

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