Bandwagon-Effekt

Der Bandwagon-Effekt stellt ein bestimmtes Konsumentenverhalten dar. Die Nachfrager entscheiden sich hierbei nur zum Kauf eines Produkts, weil andere dies bereits getan haben. Die eigenen Ansichten spielen bei der Kaufentscheidung keine Rolle. Die Nachfrager wollen ein bestimmtes Produkt haben, weil andere es haben.

In diesem Abschnitt erfährst du, was sich hinter dem Bandwagon-Effekt verbirgt. Wir zeigen dir, wie der Bandwagon-Effekt funktioniert und welcher Zusammenhang zwischen dem Preis-Effekt und dem Bandwagon-Effekt besteht. Anschließend erfährst du, wie der Bandwagon-Effekt optimal genutzt werden kann und was das Gegenstück des Bandwagon-Effekts ist. Um deinen Kenntnisstand zum Bandwagon-Effekt zu erweitern, kannst du nach diesem Text einige Übungsfragen beantworten.

Synonym: Mitläufereffekt

Warum solltest du den Bandwagon-Effekt kennen?

Der Bandwagon-Effekt stellt ein bestimmtes Nachfrageverhalten dar, das Unternehmen nutzen, um ihre Produkte bekannt zu machen. Entdeckt wurde er im Rahmen eines US-amerikanischen Wahlforschungsprogramms. Die Wahlforscher erkannten, dass einige Menschen dazu neigen, sich der Meinung anderer Menschen anzuschließen. Entscheidend für den Bandwagon-Effekt ist, dass die eigenen Ansichten des Mitläufers in den Hintergrund geraten. Er entscheidet sich nur für oder gegen etwas, weil andere es tun.

Diesen Umstand kann sich jedes Unternehmen zum Vorteil machen, dass neue Kunden auf die Marke oder ein Produkt hinweisen möchte. Der Bandwagon-Effekt spielt besonders im Online-Marketing eine besondere Rolle. Hier veröffentlicht das Unternehmen z. B. positive Kundenbewertungen, die andere Interessenten zum Kauf anregen sollen. Auch Influencer-Marketing in Sozialen Netzwerken setzt auf den Bandwagon-Effekt.

Welcher Zusammenhang besteht zwischen dem Preis-Effekt und dem Bandwagon-Effekt?

Der Preis, den die Unternehmen auf dem Markt für ihre Produkte anbieten, hat eine große Wirkung auf den Mitläufereffekt. Generell spielt die Preispolitik für jedes Unternehmen, das seine Produkte am Markt anbietet, eine gewichtete Rolle. Ist der Preis gering, wird das Produkt von mehr Konsumenten nachgefragt. Diesen Umstand nutzt das Unternehmen, um auch Mitläufer als neue Kunden zu erreichen.

Ein weiterer Aspekt besteht darin, dass Mitläufer positiv darauf reagieren, dass auch andere Kunden sich für ein bestimmtes Produkt entschieden haben. Hier gilt das Motto: Was andere kaufen, muss ich auch haben. Dieses machen sich Unternehmen zunutze, wenn sie ihre Produkte auf dem Markt anbieten.

Wie kann der Bandwagon-Effekt optimal im Marketing genutzt werden?

Bandwagon-Effekt bedeutet, dass das Unternehmen jeden Kunden von der Qualität seiner Produkte überzeugen muss. Nur auf diese Weise können auch die Konsumenten erreicht werden, die nicht schon bei der Markteinführung ihre Kaufentscheidung fällen.

Neben einer Preissenkung haben Unternehmen die folgenden Möglichkeiten auch Mitläufer zu ihren Kunden zu machen:

• Die Bewertungen anderer Kunden werden veröffentlicht. Im Idealfall können Weiterempfehlungen oder Wiederkaufabsichten präsentiert werden.
• Die Mitläufer werden auf die gute Marktposition des Unternehmens hingewiesen. Bestenfalls kann das Unternehmen vorweisen, dass es Marktführer ist.
• Das Unternehmen hebt die Produkte hervor, die bei den bestehenden Kunden besonders beliebt sind.

Snob-Effekt: Gegenstück zum Bandwagon-Effekt

Als das absolute Gegenstück zum Bandwagon-Effekt gilt der Snob-Effekt. Hierbei suggeriert das Unternehmen seinen Kunden, dass sie die einzigen Interessenten für ein bestimmtes Produkt sind. Diese entscheiden sich nur allein auf diese Suggestion hin zum Kauf. Auch dieses Nachfrageverhalten ist aus volkswirtschaftlicher Sicht eher unnatürlich. Denn der Snob-Effekt unterstellt, dass jemand nur zum Käufer wird, wenn exklusive Güter angeboten werden. Für die herkömmlichen Güter besteht bei dem Snob-Effekt keine Nachfrage. Dies ist nicht praxisnah.

Übungsfragen