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Bereinigtes Nettoeinkommen

Enthält: Beispiele · Definition · Grafiken · Übungsfragen

Das bereinigte Nettoeinkommen (engl.: „adjusted net income“) dient als Basis für die Berechnung des jeweiligen Kindesunterhalts. Verschiedene Zu- und Abschläge verändern das Netto-Einkommen des Betroffenen, woraus sich letztendlich der Unterhalt ergibt. Relevante Aspekte sind beispielsweise Schulden, Aufwendungen für den Beruf oder Ausgaben im Zuge der finanziellen Absicherung für das Alter.

In der folgenden Lektion erfährst du alles über das bereinigte Nettoeinkommen und dessen Bedeutung. Abschließend stellen wir dir noch einige Übungsaufgaben zum Vertiefen des Gelernten zur Verfügung.

Inhalt dieser Lektion

  • Warum ist das bereinigte Nettoeinkommen wichtig?
  • Der Begriff des bereinigten Nettoeinkommens
    • Die relevante Person
    • Unterschied zum Nettoeinkommen in der Gehaltsabrechnung
  • Berechnung des bereinigten Nettoeinkommens
  • Bereinigtes Nettoeinkommen und Düsseldorfer Tabelle
  • Übungsaufgaben

Warum ist das bereinigte Nettoeinkommen wichtig?

Im Unterhaltsrecht ist das bereinigte Nettoeinkommen der zentrale Begriff. Hieraus ermisst sich zugleich die Bedeutung des bereinigten Nettoeinkommens. Schließlich hat der Gesetzgeber festgelegt, dass ohne Bereinigung des Nettoeinkommens die Berechnung eines fairen und angemessenen Unterhalts nicht möglich ist.

Dabei trifft das bereinigte Nettoeinkommen bereits unmittelbar verschiedene Entscheidungen:

  • Welche Einnahmen sind für den Unterhalt bedeutsam?
  • Welchen Verbindlichkeiten kommt eine Bedeutung zu?

Dieser Begriff wirkt sich unmittelbar auf die Unterhaltshöhe aus. Somit ist die Begriffsbestimmung insbesondere für zwei Personengruppen von enormer Relevanz:

  • Unterhaltsberechtigte
  • Unterhaltsverpflichtete
Unterscheidung von Brutto- und Nettoeinkommen
Unterscheidung von Brutto- und Nettoeinkommen

Der Begriff des bereinigten Nettoeinkommens

Wie es der Begriff des bereinigten Nettoeinkommens suggeriert, wird das normale Nettoeinkommen bereinigt. Der Gesetzgeber zieht bei der Berechnung dieses Einkommens folglich verschiedene Ausgaben und Verbindlichkeiten ab, sodass das Nettoeinkommen anschließend niedriger ist.

Ansatzpunkt für die Berechnung ist das Bruttoeinkommen. Das jährliche Bruttoeinkommen stellt dabei den durchschnittlichen Verdienst der letzten zwölf Monate dar.

Beispiel
Jens Petersen verdient von Januar bis Juni 2005 3.000 € und von Juli bis Dezember 5.000 €. Das durchschnittliche Bruttoeinkommen beträgt somit 4.000 € im Jahr 2005. Hieran orientiert sich die Bereinigung des Einkommens.

Die relevante Person

Das bereinigte Nettoeinkommen spielt im Unterhaltsrecht eine entscheidende Rolle. Grundsätzlich ist es bereits relevant, wenn es darum geht, zu ermitteln, ob eine Person unterhaltsbedürftig ist. Dies hängt vom bereinigten Nettoeinkommen ab. Auf der anderen Seite hängt auch die Unterhaltsverpflichtung von diesem Wert ab. Die Leistungsfähigkeit einer Person bestimmt sich ebenso wie die Bedürftigkeit nach dem bereinigten Nettoeinkommen. Hier kommen die gleichen Maßstäbe zur Anwendung.

Unterschied zum Nettoeinkommen in der Gehaltsabrechnung

Das Referieren auf das Nettoeinkommen in der Gehaltsabrechnung ist nicht die richtige Methode, um den Unterhalt zu berechnen. Schließlich stimmen Nettoeinkommen in der Gehaltsabrechnung und bereinigtes Nettoeinkommen nicht überein. Vielmehr vermindert sich das bereinigte Nettoeinkommen in den meisten Fällen erheblich, sodass der Unterhalt deutlich niedriger ausfällt.

Beispiel
Das Nettoeinkommen von Jens Petersen beträgt 3.000 €. Durch abzugsfähige Ausgaben reduziert sich dieses auf 2.500 €. Bei Zugrundelegung der 2.500 € muss Jens Petersen weniger Unterhalt zahlen.

Berechnung des bereinigten Nettoeinkommens

Zunächst findet eine Ermittlung des relevanten Einkommens statt.

Dafür kommen verschiedene Einkünfte in Betracht, die im Folgenden exemplarisch genannt werden:

  • Einkünfte aus unselbständiger und selbständiger Tätigkeit
  • Kapitaleinkünfte, Sozialvergünstigungen sowie Renten und Pensionen
  • Einkünfte aus Nebentätigkeiten
  • Kapitaleinkünfte

Die Auflistung ist nicht abschließend. Vielmehr gibt es weitere Einkünfte, die das Einkommen erhöhen. Dazu zählen alle Einnahmen, die die Leistungsfähigkeit bestimmen oder Bedürftigkeit verringern.

Anschließend gibt es diverse Verbindlichkeiten, die vom Einkommen des Betroffenen abgezogen werden.

Diese Verbindlichkeiten mindern die Einnahmen:

  • Lohnsteuern und Sozialversicherungsbeiträge
  • Private Krankenzusatzversicherung
  • berufsbedingte Aufwendungen und Kindesunterhalt (bei der Berechnung von Elternunterhalt)
  • Darlehensverbindlichkeiten

Das Ergebnis der Rechnung Einkommen – abzugsfähige Verbindlichkeiten ist das bereinigte Nettoeinkommen.

Bereinigtes Nettoeinkommen und Düsseldorfer Tabelle

Mithilfe der Düsseldorfer Tabelle ist es leicht möglich, den Unterhalt zu berechnen. Dafür bedarf es lediglich das berechnete bereinigte Nettoeinkommen. Beim Kindesunterhalt gibt die Düsseldorfer Tabelle dann genau darüber Aufschluss, wieviel Unterhalt für das Kind fällig wird.

Beispiel
Jens Petersens bereinigtes Nettoeinkommen beträgt 2.500 €. Ein Blick in die Düsseldorfer Tabelle genügt, um genau festzustellen, welchen Unterhalt Jens Petersen nun zahlen muss.

Übungsaufgaben

#1. Wofür ist das bereinigte Nettoeinkommen insbesondere relevant?

#2. Wozu dient die Düsseldorfer Tabelle?

#3. Welche Einnahmen zählen NICHT für das bereinigte Nettoeinkommen?

#4. Nettoeinkommen in der Gehaltsabrechnung und Nettoeinkommen bei der Berechnung des Unterhalts stimmen überein.

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