Bei meritorischen Gütern greift der Staat in die Marktpolitik eines Unternehmens ein. Ein externes Eingreifen hält der Staat z. B. bei den Gütern für erforderlich, bei denen der Konsument eine falsche Nachfrage treffen könnte. Dies ist beispielsweise bei den Gütern Alkohol und alternativen Energien der Fall. Alkohol kann zu einem schädlichen Nachfrageverhalten führen. Alternative Energien werden staatlich gefördert, um ein bestimmtes Nachfrageverhalten im Hinblick auf den Klimawandel zu erzielen.
In diesem Abschnitt erklären wir dir, was meritorische Güter sind. Wir zeigen dir, zu welcher Gruppe die meritorischen Güter zählen und welche Gründe der Staat zur Begründung seines Eingreifens anführt. Abschließend informieren wir dich über die demeritorischen Güter. Um dein Wissen zu vertiefen kannst du nach dem Beitrag einige Übungsfragen beantworten.
Englisch: merit goods
Was solltest du über meritorische Güter wissen?
In jeder Volkswirtschaft funktioniert ein Markt dadurch, dass Unternehmen ihre Produkte anbieten und Konsumenten diese Produkte nachfragen. Neben dem Verhältnis von Angebot und Nachfrage bestimmt sich der Preis auf einem regulären Markt auch durch die Qualität der Produkte und das verfügbare Einkommen der privaten Haushalte. Märkte dieser Art finden ohne ein Eingreifen des Staates statt.
Bei meritorischen Gütern ist es anders. Je nachdem, ob von dem produzierten Gut eine schädliche Wirkung für den Nachfrager ausgeht oder sich das betreffende Gut positiv für die Gesellschaft darstellt, möchte der Staat das Verhältnis von Angebot und Nachfrage mit seinem Eingreifen regulieren.
Einteilung meritorischer Güter
Güter lassen sich neben anderen Unterscheidungsmerkmalen (z.B. freie oder wirtschaftliche Güter) in rein private oder rein öffentliche Güter einteilen.
Private Güter
Die privaten Güter bilden die größte Gruppe. Hierzu zählen alle Güter, die auf einem Markt angeboten und nachgefragt werden, ohne dass der Staat sich in das Verhältnis von Angebot und Nachfrage einmischt.
Beispiele für rein private Güter:
- Autos
- Kleidung
- Nahrung
- Computer
- Möbel
Öffentliche Güter
Öffentliche Güter bietet der Staat an. Diese Güter werden allen Konsumenten zur freien Nutzung überlassen. Bei den auch als Kollektivgütern bezeichneten Produkten gibt es keine Konkurrenz. Jeder Nachfrager kann sie nutzen. Zu den typischen öffentlichen Gütern zählen z. B. eine Autobahn und die Straßenbeleuchtung.
Meritorische Güter zählen weder zu den rein privaten Gütern noch zu den rein öffentlichen Gütern. Sie werden von privaten Unternehmen hergestellt. Die Vermarktung dieser Produkte wird durch das öffentliche Eingreifen reguliert. Es handelt sich darum um unechte, öffentliche Güter.
Welche Gründe sprechen bei meritorischen Gütern für ein Eingreifen des Staates?
Zu den Gründen, die ein Staat zum Eingreifen in die Marktpolitik eines Unternehmens veranlassen, gehören:
- ”Bestrafung” des Konsums von Alkohol, Zigaretten und harten Drogen (Rauschgift) durch Steuern oder Verbote.
- Förderung des Konsums von alternativen Energien oder die Unterstützung des lokalen Kulturangebots durch Subventionierung.
- Erzielung eines bestimmten Konsumverhaltens durch Gebote wie der Einführung der Krankenversicherungspflicht oder der Versicherung, die ein Kfz-Halter abschließen muss.
Was sind demeritorische Güter?
Die Güter, bei denen der Staat das Konsumverhalten einschränken oder bestrafen will, werden auch als demitorische Güter bezeichnet. Neben Alkohol, Zigarette und Drogen gehören hierzu insbesondere Glücksspiel und Prostitution.
Übungsfragen
#1. Was ist das Merkmal eines meritorischen Guts?
#2. Handelt es sich bei den meritorischen Gütern um private oder öffentliche Güter?
#3. Was sind Kollektivgüter?
#4. Was gehört nicht zu den Gründen, die einen Staat zum Eingreifen veranlassen?
#5. Zu welchen Gütern gehören Glücksspiele?
Ergebnisse
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