Beim Prämienlohn handelt es sich um eine Form des Entgeltes, bei der zusätzlich zum Grundlohn eine geplante Prämie an den Arbeitnehmer ausbezahlt wird. Die Höhe dieser Prämie basiert ausschließlich auf einer überdurchschnittlichen Leistung des Mitarbeiters. Der Prämienlohn ist eine Form des Leistungslohns und beinhaltet sowohl eine mengenmäßig messbare Mehrleistung als auch die zeitliche Komponente des Mindestgehaltes bzw. Stundenlohns. Die Parameter zur Prämienbemessung sind variabel und kombinierbar, was den Prämienlohn zu einer guten Alternative zum Akkordlohn macht.
In dieser Lektion erfährst du alles über die verschiedenen Arten des Prämienlohns, ihre Anwendung in der Praxis und ihre Vor- und Nachteile.
- Aus dem lateinischen „praemium“ = Belohnung, Gewinn, Vorteil
- Englisch: premium wages
Warum ist der Prämienlohn wichtig?
Der Prämienlohn stellt einen wichtigen Teil der heutigen Personalverrechnung dar, weil er durch seine flexible Gestaltung besonders in den Bereichen der Produktion, Forschung und Entwicklung von großem Nutzen ist.
Was ist der Prämienlohn?
Der Prämienlohn fällt – wie der Akkordlohn – unter den unmittelbaren Leistungslohn. Er besteht immer aus einem Mindestentgelt, das der Arbeitnehmer in jedem Fall erhält, und einer variablen Prämie, die nach oben hin gedeckelt wird.
Diese Prämie wird im Falle einer überdurchschnittlichen Leistung, die aus verschiedenen Parametern bestehen kann, bemessen und ausbezahlt. Dies ist zum einen ein Leistungsanreiz für Mitarbeiter, zum anderen verbessert es das wirtschaftliche Ergebnis des Unternehmens in Qualität oder Quantität.
Parameter der Leistungsberechnung können sein:
- Qualitätssteigerung
- Zeitersparnis
- Kundenzufriedenheit
- Ersparnis von Ressourcen
- Quantitative Steigerung des Produktionsergebnisses
- Termingerechte Erledigung
- Verringerung der Leerlaufzeiten einer Gerätschaft
Die Unterschiede zwischen Prämienlohn und Akkordlohn:
Prämienlohn | Akkordlohn |
---|---|
Kombination aus Zeit und Leistung | Entlohnung nach mengenmäßiger Leistung |
Ergänzung zum Zeitlohn | Zeitakkord Ergänzung zum Mindestlohn |
Flexiblere Berechnungsmethoden | Unflexibel |
Anwendung, wenn Arbeit nicht akkordfähig ist | Arbeit ist akkordfähig und mengenmäßig messbar |
Vorteile und Nachteile des Prämienlohns
- Finanzieller Anreiz für Mitarbeiter
- Höhere Motivation
- Ausdruck der Wertschätzung durch den Arbeitgeber
- Bessere Identifikation mit (Unternehmens-)Zielen durch den Mitarbeiter
- Höhere Qualität
- Kürzere Produktionszeiten
- Unzufriedenheit bei Nichterreichung der Ziele
- Schlechteres Arbeitsklima bei Konkurrenzdenken
- Großer Verwaltungsaufwand bei Berechnung der Prämien
- Parameter für Prämie gegebenenfalls für Arbeitnehmer nicht leicht nachvollziehbar
Abrechnung des Prämienlohns
Der Prämienlohn setzt sich aus einem anforderungsorientierten Grundentgelt und der leistungsorientierten Prämie zusammen. Je nachdem, welche Art der Leistungen die entsprechenden Parameter der Prämienberechnung darstellen (Qualität der Tätigkeit, Zeit, Ersparnis, Nutzung), wird die Prämie einmalig pro Zeiteinheit berechnet.
Die Prämie unterliegt einer maximalen Begrenzung, die einem bestimmten Anteil des Grundgehaltes entspricht.
Die verschiedenen Arten des Prämienlohns
Die Möglichkeiten des Prämienlohns basieren auf verschiedenen Bezugsgrößen, die sich untereinander allerdings nicht ausschließen. Das heißt, dass die Prämie beispielsweise sowohl aus Parametern der Qualität, als auch der Quantität berechnet werden kann. Diese Parameter müssen im Vorfeld mit dem Arbeitnehmer abgesprochen werden.
Quantitätsprämie
Der Prämienlohn setzt sich hier aus Grundentgelt und Quantitätsprämie zusammen und hat daher große Ähnlichkeit mit dem Akkordlohn. Sie findet allerdings nur Anwendung, wenn die Akkordfähigkeit der Arbeit nicht gegeben ist. Das kann zum Beispiel der Fall sein, wenn die Arbeitsbedingungen nicht gleichbleibend sind und eine mengenmäßige, faire Beurteilung nicht möglich ist.
Nutzungsprämie
Vor allem im Produktionsbereich findet die Nutzungsprämie Anwendung. Sie wird dann ausbezahlt, wenn der Arbeitnehmer eine besser Nutzung der Gerätschaften oder Maschinen erreicht. Dies kann etwa eine Verringerung der Reparatur- oder Wartungszeiten sein.
Qualitätsprämie
Die Qualitätsprämie, die auch „Güteprämie“ genannt wird, beschreibt eine qualitative Steigerung des Produktions- oder Arbeitsergebnisses. Oft wird die Qualitätsprämie auch mit der Mengenprämie bzw. Quantitätsprämie kombiniert.
Die Qualität kann allerdings auch durch Kundenzufriedenheit, Genauigkeit der Produktion oder Pünktlichkeit der Lieferungen bestehen.
Ersparnisprämie
Eine Ersparnisprämie ist vor allem dann empfehlenswert, wenn ein großer Bestandteil der Leistung des Arbeitnehmers darin besteht, Roh- oder Hilfsstoffe und andere Ressourcen einzusparen. Außerdem kann diese Art der Prämie ausbezahlt werden, wenn der Betrieb die Unfallhäufigkeit senkt oder Krankheitstage der Arbeiter reduziert werden.
Terminprämie
Eine Terminprämie wird immer dann ausgezahlt, wenn eine Aufgabe (z. B. Herstellung eines Produktes, Lieferung) termingerecht oder mit Unterschreitung der zeitlichen Vorgabe erledigt wird. Sie beschreibt eine eher seltene Art des Prämienlohns, da etwa die fristgerechte Produktion meist von verschiedenen Parametern abhängt, die einem einzelnen Arbeitnehmer oder einer einzelnen Gruppe nicht zugeordnet werden können.
Einzel- und Gruppenprämien
Das Unternehmen hat die Möglichkeit, den Prämienlohn an Einzelpersonen oder Gruppen auszuzahlen. Einzelprämien finden gewöhnlich bei Mitarbeitern Anwendung, bei denen die Einzelleistung sehr leicht erfasst werden kann. In den letzten Jahren hat die Einzelprämie allerdings immer mehr an Bedeutung verloren, da Unternehmen die Teamfähigkeit ihrer Mitarbeiter fördern wollen und so bessere Ergebnisse erhalten.
Die Gruppenprämie wird bei Erreichen von gemeinsam erarbeiteten Gruppenzielen ausgezahlt. Das fördert den Teamgeist der Arbeitnehmer und die Zusammenarbeit untereinander. Das zu erreichende Ziel kann etwa ein mengenmäßiges Produktionsergebnis oder ein Mindestumsatz sein.
Für Teamleiter oder andere Führungspersönlichkeiten innerhalb dieser Gruppe kann darüber hinaus auch eine Einzelprämie bei Erreichen der Ziele vereinbart werden.
Anwendungsgebiete des Prämienlohns
Der Prämienlohn ist mittlerweile durch seine Flexibilität weit verbreitet und findet in vielen Branchen Anwendung. Vor allem im Produktionsbereich (Qualitätssteigerung, höhere Nutzung, gesteigerte Quantität), in der Forschung (Ideenprämie) und in Bereichen der Kundenbetreuung (höhere Kundenzufriedenheit) macht der Anreiz einer Prämie Sinn.
Übungsfragen
#1. Der Prämienlohn ist ein Teil des…
#2. Welche Art der Prämienlohns gibt es nicht?
#3. Welches ist kein beliebtes Anwendungsgebiet des Prämienlohns?
#4. Was liegt dem Prämienlohn stets zugrunde?
Ergebnisse
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