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Smurfing

Enthält: Beispiele · Definition · Grafiken · Übungsfragen

Smurfing bedeutet ”schlumpfen”. Der Gesetzgeber erkennt hierin einen Tatbestand, den der Geldwäsche zuordnet. Dabei wird ein hoher Bargeldbestand auf mehrere Konten eingezahlt, um die wahre Herkunft des Geldes zu verschleiern. Das Smurfing gehört zu den Methoden, mit denen die Täter versuchen, das illegale Geld in den Wirtschaftskreislauf einzuspeisen.

In diesem Text behandeln wir das Smurfing. Wir erklären dir, was sich dahinter verbirgt und wie sich das Smurfing in der Praxis gestaltet. Nachdem du weißt, welche Phasen der Geldwäsche unterschieden werden können, erfährst du, wie der Gesetzgeber gegen Geldwäschedelikte vorgeht und welchen Beitrag das Geldwäschegesetz hierzu leistet. Um deinen Wissensstand zum Thema Smurfing zu erweitern, kannst du nach diesem Text einige Übungsfragen beantworten.

Inhalt dieser Lektion

Toggle
  • Was solltest du über das Smurfing wissen?
  • Welche Phasen der Geldwäsche gibt es?
    • Einspeisen (Placement)
    • Verschleierung (Layering)
    • Integration
  • Wie geht der Gesetzgeber gegen Geldwäschedelikte vor?
  • Geldwäschegesetz: Eine Prävention gegen die Geldwäsche
  • Ergebnisse

Was solltest du über das Smurfing wissen?

Das Smurfing beschreibt die Aufteilung eines hohen Geldbetrages, der auf mehreren Konten einbezahlt wird. Ziel der Täter ist es, das Geld in den Wirtschaftskreislauf einzuspeisen, ohne dass jemand erfährt, woher es tatsächlich stammt.

Die Einspeisung des Geldes in den Wirtschaftskreislauf kann auf mehreren Wegen erfolgen. Einige Täter nutzen die Möglichkeit, das Geld in Spielbanken oder bei Sportwetten einsetzen. Auch den Gang in eine Wechselstube nutzen die Kriminellen, um ihr Geld in eine fremde Währung umzutauschen. Unabhängig von dem Weg, den die Täter für sich wählen, gelangt das Geld in den Wirtschaftskreislauf. Zielführend ist es, den Ursprung des Geldes so zu verschleiern, dass niemand herausfinden kann, aus welchen Quellen es tatsächlich stammt. Hierzu werden beispielsweise auch Aktien oder Luxusgüter gekauft.

Beispiel
Eine Tätergruppe hat mehrere hunderttausend Euro Steuern hinterzogen. Damit das Geld wieder in den Wirtschaftskreislauf zurückgelangt, wählen die Täter mehrere Wege, wozu z. B. der Einsatz in einer Spielbank oder bei einer Sportwette gehört. Die anderen Täter fahren ins Ausland, wobei sie einen Teil des Geldes in eine fremde Währung umtauschen. Den Rest verwenden sie, um Luxusgüter zu erwerben oder auf dem Finanzmarkt agieren.

Welche Phasen der Geldwäsche gibt es?

Die Geldwäsche kennt insgesamt die drei folgenden Phasen:

  • Einspeisen (Placement)
  • Verschleierung (Layering)
  • Integration

Einspeisen (Placement)

In der ersten Phase versuchen die Täter das Geld in den Wirtschaftskreislauf zurückzuführen. Hierzu können sie mehrere alternative Wege anwenden. Entweder nutzen sie das Smurfing oder sie gründen Scheinfirmen, mit denen Beträge für nicht erbrachte Leistungen abgerechnet werden. Diese Scheinfirmen werden als Casinos, Restaurants, Spielhallen oder in anderer Weise geführt. Ein deutlicher Indikator für eine Tat, die unter das Geldwäschegesetz fällt, ist die Tatsache, dass eine Scheinfirma Gewinn erzielt, obwohl es ihr schlecht geht.

Bei einer anderen Art der Einspeisung kaufen die Täter Yachten, Segelboote oder andere Luxusgüter. Ihr Ziel besteht allein darin, diese Güter später wieder zu verkaufen. Der Preis spielt hierbei nur eine untergeordnete Rolle. Hauptsächlich geht es den Tätern darum, dass das Geld wieder im Wirtschaftskreislauf ist.

Verschleierung (Layering)

Wege der Verschleierung sind für die Täter wichtig, damit die wahre Herkunft des Geldes im Verborgenen bleibt. Hierzu nutzen die Täter unzählige Transaktionen, die sowohl im Inland als auch in das Ausland getätigt werden.

Integration

Das Ziel der Täter ist erreicht, wenn das Geld sich wieder in dem Wirtschaftskreislauf befindet. Wichtig ist, dass niemand weiß, woher das Geld kommt oder auf die Idee kommt, den Weg zurückzuverfolgen.

Wie geht der Gesetzgeber gegen Geldwäschedelikte vor?

Um die Delikte, die strafrechtlich der Geldwäsche zuzuordnen sind, ahnden zu können, hat der Gesetzgeber verschiedene Strafen beschlossen. Kennzeichnend ist, dass die Beihilfe oder der Versuch der Geldwäsche von der vollendeten Geldwäsche abgegrenzt wird.

Das Strafmaß für die Taten, die nach dem Geldwäschegesetz verfolgt werden können, ist im Strafgesetzbuch geregelt. § 261 StGB sieht einen Strafrahmen vor, der von einer Freiheitsstrafe von bis zu drei Monaten bis zu einer Freiheitsstrafe von bis zu fünf Jahren reicht. In besonders schweren Fällen ist der Gesetzgeber befugt, eine Strafe von zehn Jahren gegen die Täter zu verhängen.

Voraussetzung für die Verurteilung eines Täters ist, dass eine Tat begangen wurde, bei der Geld aus dubiosen Quellen in den Wirtschaftskreislauf eingespeist wurde. Zu den dubiosen Quellen, aus den das Geld stammt, zählt der Gesetzgeber neben den Verstößen gegen das Betäubungsmittelgesetz und dem Betrug auch die Steuerhinterziehung.

Geldwäschegesetz: Eine Prävention gegen die Geldwäsche

Um eine Prävention gegen die Geldwäsche zu entwickeln, hat der Gesetzgeber das Geldwäschegesetz verabschiedet. An die Bestimmungen müssen sich nur eine bestimmte Art von Unternehmen halten. Hierzu gehören Unternehmen der Finanzbranche. Steuerberater, Rechtsanwälte und andere Freiberufler sowie Glücksspielbetreiber und Immobilienmakler.

Den Betroffenen werden Sorgfaltspflichten und andere Obliegenheiten auferlegt. Außerdem werden die Verantwortlichen mit dem Gesetz dazu verpflichtet, auftretende Verdachtsfälle zu melden. Wer gegen das Geldwäschegesetz verstößt, muss mit hohen Strafen rechnen.

Smurfing: Geldwäschegesetz im Überblick
Smurfing: Geldwäschegesetz im Überblick

Übungsfragen

 

#1. Unter welchen Straftatbestand fällt das Smurfing?

#2. Welches Ziel verfolgen die Täter mit dem Smurfing?

#3. Welches Gesetz spielt für die Tatbestände der Geldwäsche keine Rolle?

#4. Welcher Vorgang löst keine Straftat aus, die nach dem Geldwäschegesetz und dem Strafgesetzbuch geahndet wird?

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Fertig

Ergebnisse

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Häufig gestellte Fragen zum Smurfing

Das Smurfing (deutsch: schlumpfen) ist eine aktive Handlung, die strafrechtlich verfolgt wird. Der Gesetzgeber sieht mit dem Smurfing einen Tatbestand der Geldwäsche erfüllt. Das Vorgehen des Smurfings setzt voraus, dass eine – auf nicht legalem Weg beschaffte – größere Bargeldmenge in kleinere Teilbeträge aufgeteilt und auf verschiedene Konten überwiesen wird. Ziel des Smurfings ist, die wahre Herkunft zu verschleiern.

Der Begriff Smurfing stammt aus dem Comicbereich. Der Gesetzgeber vergleicht die Schlümpfe, die sich zu einer Gruppe zusammenfinden mit der großen Bargeldsumme, die in mehrere Teilbeträge aufgeteilt wird. Neben der Verschleierung der Herkunft kommt es den Initiatoren auch darauf an, das Geld möglichst unauffällig in den Wirtschaftskreislauf zu bringen. Hierfür nutzen einige Täter z. B. Sportwetten oder Wechselstuben. Das Geld kann darüber hinaus auch durch überteuerte Übernachtungen oder durch Einzahlungen auf ein Nummernkonto in den Wirtschaftskreislauf gebracht werden.

Andere Täter, die das Smurfing für sich nutzen, erwerben auf dem Finanzmarkt Aktien oder interessieren sich für die Anschaffung von Luxusgütern.

Der Straftatbestand der Geldwäsche kennt insgesamt drei Phasen. Dies sind das Einspeisen, die Verschleierung und die Integration eines Geldbestandes, der aus kriminellen Quellen stammt.

Bei dem Einspeisen geht es den Täter darum, das illegal erworbene Geld in den Wirtschaftskreislauf einzubringen. Hierzu gibt es neben dem Smurfing noch zwei weitere Alternativen. Dies ist die Verteilung des Geldes über Scheinfirmen und das Structuring.

Die Verschleierung dient den Tätern, die Herkunft des Geldes zu verschleiern. Dabei geht es insbesondere darum, dass der tatsächliche Ursprung des Geldes nicht ermittelt werden kann. Dies ist notwendig, weil das Geld in der Regel aus einer kriminellen Quelle stammt. Dabei finden Geldtransaktionen über die Ländergrenzen hinweg auf mehrere Konten statt. Neben Scheinfirmen werden weitere Personen eingesetzt, die sich ebenfalls daran beteiligen, das Geld in den regulären Wirtschaftskreislauf einzubringen. Damit die Transaktionen nicht so schnell auffallen und seriös wirken, werden auch Rechtsanwälte, Notare und Steuerberater in das Smurfing einbezogen.

Mit der Integration des Geldes hat die Geldwäsche ihre letzte Phase erreicht. Können die Betrüger vortäuschen, dass ihr Geld aus legalen Quellen stammt, nutzen sie es, für ihre Geschäfte. Damit haben sie ihr Ziel erreicht.

Damit sich ein Verdacht auf Geldwäsche – wie z. B. das Smurfing – bestätigt, setzen die Behörden und der Gesetzgeber mehrere Indikatoren ein. So wird z. B. das Verheimlichen der Beteiligten und des Geschäftszwecks bei einem Rechtsgeschäft als alarmierendes Indiz angesehen. Weil keine Transaktionstransparenz gegeben ist, liegt der Verdacht nahe, dass das Geld aus illegalen Quellen stammt.

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