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Wirtschaftskreislauf

Enthält: Beispiele · Definition · Grafiken · Übungsfragen

Das Modell des Wirtschaftskreislaufs in der Volkswirtschaftslehre bezeichnet den Austausch von Gütern und Geld innerhalb einer Volkswirtschaft. Geld- und Güterströme fließen dabei jeweils entgegengesetzt und entsprechen sich wertmäßig. Man unterscheidet den einfachen, den erweiterten und den vollständigen Wirtschaftskreislauf sowie den Wirtschaftskreislauf einer offenen Volkswirtschaft.

Wir zeigen dir in diesem Kapitel, was der Wirtschaftskreislauf ist, wann er eine Rolle spielt und welche Unterschiede es bei den einzelnen Arten gibt. Außerdem geben wir dir mit unseren Übungsaufgaben die Möglichkeit, dein Wissen zum Wirtschaftskreislauf gleich im Anschluss zu testen.

Inhalt dieser Lektion

  • Warum ist der Wirtschaftskreislauf wichtig?
  • Was ist der Wirtschaftskreislauf?
    • Einfacher Wirtschaftskreislauf (2-Sektoren-Modell)
    • Erweiterter Wirtschaftskreislauf (3-Sektoren-Modell)
    • Vollständiger Wirtschaftskreislauf (4-Sektoren-Modell)
    • Wirtschaftskreislauf einer offenen Volkswirtschaft (5-Sektoren-Modell)
  • Übungsaufgaben

Warum ist der Wirtschaftskreislauf wichtig?

Mit dem Wirtschaftskreislauf wird versucht, die komplexen Zusammenhänge der Interaktionen in einer Volkswirtschaft modellhaft darzustellen. Dadurch wird die volkswirtschaftliche Analyse vereinfacht und kann so als Grundlage für die volkswirtschaftliche Gesamtrechnung genutzt werden.

Was ist der Wirtschaftskreislauf?

Im Wirtschaftskreislauf wird der Austausch von Wirtschaftsobjekten zwischen den Wirtschaftssubjekten einer Volkswirtschaft modellhaft dargestellt. Die Analyse des Wirtschaftskreislaufs einer Volkswirtschaft wird für die volkswirtschaftliche Gesamtrechnung benötigt und bildet damit auch die Grundlage für die Makroökonomie.

Während die Geld- und Güterströme die Wirtschaftsobjekte bezeichnen, gehören zu den Wirtschaftssubjekten:

  • Unternehmen
  • private Haushalte
  • der Staat (öffentliche Haushalte)
  • die Kapitalsammelstellen
  • das Ausland

Unterschieden werden die einzelnen Modelle des Wirtschaftskreislaufs in:

  • einfacher Wirtschaftskreislauf
  • erweiterter Wirtschaftskreislauf
  • vollständiger Wirtschaftskreislauf
  • Wirtschaftskreislauf einer offenen Volkswirtschaft

Einfacher Wirtschaftskreislauf (2-Sektoren-Modell)

Synonym: 2-Sektoren-Modell

Der einfache Wirtschaftskreislauf betrachtet lediglich die Interaktionen der Wirtschaftssubjekte Haushalte und Unternehmen. Die Güterströme beinhalten Konsumgüter und Dienstleistungen auf der einen Seite und Arbeitskraft, Kapital und Boden auf der anderen Seite.

Die Geldströme stellen die Konsumausgaben der Haushalte und die Entlohnung der Unternehmen an die Haushalte dar. Die Entlohnung kann in unterschiedlichster Form ausgeprägt sein, beispielsweise als Gehalt bzw. Lohn, Miete, Pacht oder Zinsen. Es handelt sich dabei aber immer um eine Gegenleistung für die von den Haushalten bereitgestellten Produktionsfaktoren, weshalb diese auch als „Faktoreinkommen“ bezeichnet wird.

Wirtschaftskreislauf: Haushalte und Unternehmen
Wirtschaftskreislauf: Haushalte und Unternehmen

Durch die Ausgaben für den Konsum der Haushalte für Güter und Dienstleistungen fließt das Einkommen in dem Modell des einfachen Wirtschaftskreislaufs vollständig an die Unternehmen zurück. Der einfache Wirtschaftskreislauf ist damit geschlossen und kann nicht wachsen.

Erweiterter Wirtschaftskreislauf (3-Sektoren-Modell)

Synonym: 3-Sektoren-Modell

Im Modell des erweiterten Wirtschaftskreislaufs wird die Möglichkeit zur Bildung von Ersparnissen durch die Haushalte berücksichtigt.

Im Gegensatz zum einfachen Wirtschaftskreislauf geben die Haushalte also nicht ihr gesamtes Einkommen für den Konsum aus, sondern nutzen einen Teil zur Vermögensbildung bei Banken (als Kapitalsammelstellen bezeichnet). Auch die Bildung von Rücklagen bei den Unternehmen wird berücksichtigt. Durch die Bildung von Vermögen können die Unternehmen Kredite für Investitionen in Anspruch nehmen. Auch kann weiteres Einkommen durch Zinsen generiert werden.

Erweiterter Wirtschaftskreislauf (3-Sektoren-Modell)
Erweiterter Wirtschaftskreislauf (3-Sektoren-Modell)

Vollständiger Wirtschaftskreislauf (4-Sektoren-Modell)

Synonym: 4-Sektoren-Modell

Der vollständige Wirtschaftskreislauf bezeichnet das Modell einer Volkswirtschaft, in dem auch der Staat als Wirtschaftssubjekt in die Betrachtung mit einfließt.

Der Staat zahlt dabei Löhne und Sozialleistungen (auch als Transferleistungen bezeichnet) an die Haushalte. Zusätzlich kauft er von den Unternehmen Güter und Dienstleistungen und kann auch selbst Vermögen bei den Kapitalsammelstellen ansparen und Kredite aufnehmen. Gleichzeitig nimmt er direkte und indirekte Steuern von den Haushalten und Unternehmen ein und kann durch die Anhebung oder Senkung dieser Steuern dem Kreislauf Geld entziehen oder zuführen. Zusätzlich hat er die Möglichkeit über Subventionen die Unternehmen zu fördern.

Vollständiger Wirtschaftskreislauf (4-Sektoren-Modell)
Vollständiger Wirtschaftskreislauf (4-Sektoren-Modell)

Wirtschaftskreislauf einer offenen Volkswirtschaft (5-Sektoren-Modell)

Synonym: 5-Sektoren-Modell

Der Realität am nächsten kommt das Modell des Wirtschaftskreislaufs einer offenen Volkswirtschaft. Hierbei wird der vollständige Wirtschaftskreislauf durch das Wirtschaftssubjekt „Ausland“ erweitert. Durch diese erweiterte Betrachtungsweise können Dienstleistungen und Güter sowie Produktionsfaktoren sowohl exportiert als auch importiert werden.

Wirtschaftskreislauf einer offenen Volkswirtschaft (5-Sektoren-Modell)
Wirtschaftskreislauf einer offenen Volkswirtschaft (5-Sektoren-Modell)

Übungsaufgaben

#1. Was versteht man unter einem Wirtschaftskreislauf?

#2. Was gehört zu den Wirtschaftssubjekten im Wirtschaftskreislauf?

#3. “Der vollständige Wirtschaftskreislauf beschreibt als Modell die Realität am besten.” – Diese Aussage ist:

#4. “Die Analyse des Wirtschaftskreislaufs bildet die Grundlage für die volkswirtschaftliche Gesamtrechnung.” – Diese Aussage ist:

#5. “Als Modell in der Volkswirtschaftslehre können vier unterschiedliche Arten des Wirtschaftskreislaufs betrachtet werden.” – diese Aussage ist:

Fertig

Ergebnis

Häufig gestellte Fragen zum Wirtschaftskreislauf

In einem einfachen Wirtschaftskreislauf wird der Austausch von Geld und Gütern dargestellt. Der einfache Wirtschaftskreislauf setzt sich aus zwei Wirtschaftssubjekten zusammen. Dies sind die Unternehmen und die privaten Haushalte. Die Unternehmen produzieren die Güter. Die privaten Haushalte befriedigen mit dem Kauf ihre Bedürfnisse.

Von einem erweiterten Wirtschaftskreislauf ist die Rede, wenn neben den Unternehmen und den privaten Haushalten noch weitere Wirtschaftssubjekte einbezogen werden. Dies sind:

  • die Banken,
  • der Staat und
  • das Ausland.

Die Banken gehören zu einem erweiterten Wirtschaftskreislauf, weil die Volkswirtschaftslehre unterstellt, dass ein privater Haushalt nicht das komplette verfügbare Einkommen für Konsum ausgibt. Ein Teil des Geldes wird gespart und zur Bank gebracht.

Der Staat dient als Kontrollorgan. Er greift immer dann in das Geschehen des Wirtschaftskreislaufs ein, wenn sich aufgrund von Konjunkturschwankungen negative wirtschaftliche Auswirkungen ergeben.

Das Ausland nutzen die Unternehmen, um ihre Produkte auf neuen Märkten anzubieten sowie Import und Export zu betreiben.

Den Boden nutzen die Unternehmen, um Rohstoffe für ihre Produktion zu gewinnen. Neben dem reinen Ackerboden, der z. B. in der Landwirtschaft verwendet wird, gewinnen die Unternehmen auch andere Rohstoffe – wie z. B. Öl, Eisenerz oder Kohle – aus dem Boden. Volkswirtschaftlich gehört der Boden zu den Produktionsfaktoren.

Die Banken nehmen in dem erweiterten Wirtschaftskreislauf eine wichtige Stellung ein. Die privaten Haushalte nutzen die Banken, um für spätere Zeiten finanziell vorzusorgen. Außerdem versorgen die Banken die Wirtschaft, indem sie Kredite für die Finanzierung von Investitionen vergeben.

Der Staat ist in mehrfacher Hinsicht für den Wirtschaftskreislauf relevant. Er greift immer dann in das Wirtschaftsgeschehen ein, wenn die Konjunktur angekurbelt werden muss. Dies geschieht z. B. durch eine temporäre Absenkung der Mehrwertsteuer. Damit ein Staat funktioniert, erhebt er von den Unternehmen und den privaten Haushalten Steuern, Sozialabgaben und andere Abgaben. Überdies fungiert die öffentliche Hand als Arbeitgeber. In dieser Eigenschaft zahlt er an seine Beschäftigten Löhne und Gehälter aus.

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