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Churning

Enthält: Beispiele · Definition · Grafiken · Übungsfragen

Das Churning ist aus dem Finanzsektor bekannt. Es bedeutet, dass ein Vermögensverwalter oder ein Broker ein ihm anvertrautes Depot häufig umschichtet. Er verfolgt damit das Ziel, sich hohe Provisionen zu verschaffen.

In diesem Abschnitt stellen wir den Begriff Churning vor. Du erfährst, was sich hinter dem Begriff Churning verbirgt, an welchen Merkmalen du es erkennen kannst und welche Ahndungsmöglichkeiten das deutsche Recht gegen das Churning vorsieht. Um deine Kenntnisse zum Thema Churning zu festigen, kannst du nach diesem Beitrag einige Übungsfragen beantworten.

  • Deutsches Synonym: Häufiges Umschichten eines Depots
  • Deutsch: Provisionsschneiderei | Provisionsschinderei

Inhalt dieser Lektion

  • Was ist Churning?
  • Wie kannst du Churning erkennen?
  • Welche Ahndungsmöglichkeiten gibt es für das Churning?
    • Haftung (bei vertraglichen Ansprüchen)
    • Schadenersatzforderungen gegen den Vermögensverwalter
    • Schadenersatzforderung wegen einer unerlaubten Handlung (§ 826 BGB)
    • Betrug (§ 263 StGB)
    • Untreue (§ 266 StGB)
  • Übungsfragen

Was ist Churning?

Das Churning wird von dem Verwalter eines Depots – Broker und Vermögensverwalter – eingesetzt, um mit dem Kauf von Wertpapieren oder dem Umschichten eines Depots seine eigenen Einnahmen zu steigern. Denn mit seinem Aktivwerden für einen Kunden generiert er provisionspflichtige Einnahmen, die er sich von dem Kunden erstatten lässt. Das Interesse des Anlegers steht dabei nicht im Fokus des Depotverwalters.

Wie kannst du Churning erkennen?

Als Geldanleger kann es für dich nicht von Interesse sein, dass ein Vermögensverwalter das Churning einsetzt. Um den Broker oder Vermögensverwalter für sein Verhalten zur Rechenschaft zu ziehen, musst du wissen, an welchen Merkmalen du erkennst, dass dein Broker churnt. Erste Anzeichen ergeben sich, wenn du innerhalb deines Depots eine hohe Anzahl von Transaktionen feststellst. Nach einem Urteil des Landgerichts Düsseldorf sprechen 200 Transaktionen und mehr innerhalb von zwölf Handelstagen dafür, dass das Churning eingesetzt wird. Über ein weiteres Merkmal, an dem du das Churning erkennst, informiert dich das folgende Beispiel:

Beispiel
Der Anlageberater deiner Hausbank kontaktiert dich mehrmals in der Woche und rät dir zu Käufen oder Verkäufen von Aktien, für die es keine richtige sachliche Grundlage gibt. Den einzigen Aspekt, den der Anlageberater hierbei im Fokus hat, ist die Provisionszahlung, die du an ihn leisten musst, wenn du die Käufe oder Verkäufe beim orderst.

Die Provisionsschinderei muss von einer sachlich gerechtfertigten Depotumschichtung abgegrenzt werden. Dies ist in der Regel der all, wenn du mit den vorgeschlagenen Transaktionen keinen Gewinn erzielst.

Churning
Churning

Welche Ahndungsmöglichkeiten gibt es für das Churning?

Um gegen das Churning vorzugehen und einen Täter zu bestrafen, sieht das deutsche Recht die folgenden Ahndungsmöglichkeiten vor:

  • Haftung (bei vertraglichen Ansprüchen)
  • Schadenersatzforderungen gegen den Vermögensverwalter
  • Schadenersatzforderung wegen einer unerlaubten Handlung (§ 826 BGB)
  • Betrug (§ 263 StGB)
  • Untreue (§ 266 StGB)

Haftung (bei vertraglichen Ansprüchen)

Möchtest du ein Wertdepot von einer Bank verwalten lassen, schließt du mit dieser Bank einen Vertrag ab. In diesem Vertrag muss auch die Haftung des Vermögensverwalters für die ordnungsgemäße Verwaltung des Depots geregelt werden. Verstößt die Bank – z. B. mit dem Churning – dagegen, kannst du deine Haftungsansprüche aus dem Vertrag geltend machen.

Schadenersatzforderungen gegen den Vermögensverwalter

Du kannst deine Schadenersatzforderung auch direkt gegen den Vermögensverwalter richten, wenn du ihm nachweisen kannst, dass seine Aktionen sich gegen deine Interessen richten.

Schadenersatzforderung wegen einer unerlaubten Handlung (§ 826 BGB)

§ 826 BGB regelt die Schadenersatzforderung, die bei dem Vorliegen einer unerlaubten Handlung eintritt. Die Durchsetzung deines Anspruchs setzt ein sittenwidriges Verhalten voraus. Dies kann beim Churning vorausgesetzt werden.

Betrug (§ 263 StGB)

§ 263 StGB kennt den Straftatbestand des Betrugs. Dieser ist erfüllt, wenn jemand eine andere Person in der Weise schädigt, dass die Person einen ungerechtfertigten Vermögensnachteil erlangt. Wer sich des Churnings strafbar macht, muss mit einer Geldstrafe oder einer Freiheitsstrafe von bis zu 5 Jahren rechnen.

Untreue (§ 266 StGB)

Auch die Voraussetzungen der Untreue hat ein Vermögensverwalter oder ein Broker erfüllt, wenn er das Churning nutzt, um ungerechtfertigt zusätzliche Provisionseinnahmen zu generieren. Der Vermögensverwalter muss auch hier mit einer Geldstrafe oder einer mehrjährigen Haftstrafe rechnen.

Übungsfragen

#1. In welchem Bereich ist das Churning bekannt?

#2. Welches Ziel verfolgt ein Vermögensverwalter oder ein Broker mit dem Churning?

#3. Welche Ahndungsmöglichkeit sieht das deutsche Recht nicht gegen das Churning vor?

#4. Welche Aussage zum Churning ist nicht korrekt?

Fertig

Ergebnis

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