American Depository Receipts sind Hinterlegungsscheine, die an einer US-amerikanischen Börse gehandelt werden. Diese Möglichkeit der Firmenbeteiligung kann nur von einem Unternehmen in Anspruch genommen werden, das nicht an einer US-amerikanischen Börse notiert ist. Für diese Unternehmen ergibt sich der Vorteil, dass sie sich auf dem amerikanischen Finanzmarkt zusätzliches Kapital beschaffen können, ohne eigene finanzielle Mittel für die Emission aufwenden zu müssen.
In diesem Text stellen wir dir die American Depository Receipts vor. Du erfährst, was sich hinter den ADRs verbirgt und wodurch sich die gesponserten von nicht gesponserten Hinterlegungsscheinen unterscheiden. Nachdem wir dir die verschiedenen Level der ADRs vorgestellt haben, zeigen wir dir abschließend, welche Vor- und Nachteile mit den American Depository Receipts verbunden sind. Um deine Kenntnisse zu den American Depository Receipts zu festigen, kannst du nach diesem Beitrag einige Übungsfragen beantworten.
- Abkürzung: ADR
- Deutsch: Hinterlegungsscheine
Was solltest du über die American Depository Receipts wissen?
ADRs sind Hinterlegungsscheine, die an den US-amerikanischen Börsen stellvertretend für eine Aktie oder andere Wertpapiere gehandelt werden. Kennzeichnend ist, dass die ADRs von Unternehmen ausgegeben werden, die an keiner Börse in den USA notiert sind. Für diese Unternehmen ergibt sich mit den amerikanischen Hinterlegungsscheinen der Vorteil, dass sie ihren Fremdkapitalstock im Ausland erhöhen können, um genügend Liquidität für wichtige Investitionen zu schaffen.
Ein amerikanischer Investor erhält mit den ADRs die Möglichkeit, sich mit einer Geldeinlage an einem nicht amerikanischen Unternehmen zu beteiligen.
Welche zwei Typen von ADR können unterschieden werden?
Auf den Finanzmärkten in den USA werden zwei Typen von amerikanischen Hinterlegungsscheinen unterschieden.
Dies sind:
- Gesponserte ADRs
- Ungesponserte ADRs
Gesponserte ADR
Gesponserte ADRs gibt eine Bank für ein Unternehmen aus, das nicht für den Aktienhandel an einer US-amerikanischen Börse notiert ist. Voraussetzung hierfür ist, dass zwischen dem ausländischen Unternehmen und der Bank eine rechtliche Vereinbarung getroffen wurde. Die Bank übernimmt die Transaktionen mit den amerikanischen Anlegern.
Ungesponserte ADRs
Bei dem Handel nicht gesponserter ADRs ist eine amerikanische Bank nicht involviert. Nicht gesponserte ADRs werden über den Freiverkehr gehandelt. Eine rechtliche Vereinbarung muss das ausländische Unternehmen in diesem Fall nicht eingehen. Wer als Investor die ADRs eines ausländischen Unternehmens erwirbt, kann auf der Hauptversammlung kein Stimmrecht geltend machen.
Was bedeuten die Level 1 bis 3 im Zusammenhang mit den ADRs?
ADRs werden nach bestimmten Stufen klassifiziert. Die Einteilung von gesponserten und nicht gesponserten American Dispostory Receipts spielt dabei keine Rolle. Die drei Stufen, in die sich die ADRs klassifizieren lassen, sind:
Stufe 1
Die Stufe 1 des ADR nutzt ein Unternehmen nicht, um einen Kapitalstock auszubauen. Auf der Stufe 1 ist das Unternehmen noch nicht an einer US-amerikanischen Börse gelistet. Ausländische Unternehmen erhalten hier die Möglichkeit, ausländische Investoren für Ihr Unternehmen zu begeistern. Die Aktionäre gehen aber hier ein vergleichsweise hohes Risiko ein, weil das Unternehmen nicht auf dem US-amerikanischen Finanzmarkt notiert ist.
Stufe 2
Hat ein ausländisches Unternehmen sich an der US-amerikanischen Börse notiert, ist der Level 2 erreicht. Zusätzlich ist eine Registrierung bei der SEC erforderlich. Die SEC (Security and Exchange Commission) ist die US-amerikanische Börsenaufsichtsbehörde, die den Handel auf den US-amerikanischen Finanzplätzen überwacht. Die Behörde fordert für die Notierung an der Börse, dass das Unternehmen umfangreiche Offenlegungspflichten erfüllt. Hierzu zählt z. B. auch, die Rechnungslegung nach US-GAAP.
Stufe 3
Mit der Stufe 3 erfüllt ein ausländisches Unternehmen alle Voraussetzungen, die die SEC fordert, damit die ADRs über eine amerikanische Bank oder auf dem freien US-Finanzmarkt ausgegeben werden können. Damit ein ausländisches Unternehmen diese Stufe der ADRs erreicht, muss es ein umfangreiches Berichtswesen über die Kapitalstruktur und die unternehmerische Tätigkeit in den USA vorlegen.
Vor- und Nachteile der American Depository Receipts
Die American Depository Receipts sind mit den folgenden Vor- und Nachteilen verbunden:
- Die ADRs können ausländische Unternehmen nutzen, um sich auf dem US-amerikanischen Finanzmarkt Kapital zu beschaffen.
- Neben der Möglichkeit, Kapital zu beschaffen, steigert das Unternehmen seinen Bekanntheitsgrad auf dem US-amerikanischen Markt.
- Investoren wird ermöglicht, sich an ausländischen Unternehmen zu beteiligen.
- Für einen Privatanleger sinkt mit der Investition in ADRs das Währungsrisiko.
- Ein Anleger erwirbt nicht direkt einen Firmenanteil. Der Erwerb von ADRs bedeutet für ihn vielmehr, dass er gegenüber der Bank einen Forderungsanspruch geltend machen kann.
- Eine eindeutige Unterscheidung von Stamm- und Vorzugsaktien ist bei den ADRs nicht möglich.
Übungsfragen
#1. In welchem Zusammenhang spielen American Depository Receipts eine Rolle?
#2. Worin unterscheiden sich gesponserte und nicht gesponserte ADRs nicht?
#3. Was gilt nicht für den Level 1 der ADRs?
#4. Welche Aussage zu den ADRs ist nicht korrekt?
Ergebnisse
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