Kapazität im betriebswirtschaftlichen Sinne bestimmt das Nutzungspotenzial eines Produktionsfaktors. Kapazität bezieht sich auf die Produktionsfaktoren Boden und Arbeit. Mit der Kapazität wird z. B. gemessen, wie viel Maschinen, Werkzeuge und Personal in einem Produktionsprozess maximal zur Verfügung stehen. Ein Unternehmen zeigt seine Kapazität u.a. in den Produktionsstätten, die dem Betrieb zur Verfügung stehen. Bei der Bestimmung der Kapazität spielt die Zeit eine maßgebliche Rolle.
In dieser Lektion wird die Kapazität behandelt. Du erfährst, wie wichtig die Bestimmung der Kapazität in einem Unternehmen ist und welche Arten der Kapazität unterschieden werden können. Nach einem Berechnungsbeispiel für die Ermittlung der Kapazität, wirst du darüber informiert, wie sich ein Kapazitätsengpass vermeiden lässt. Um dein Wissen zu vertiefen, kannst du nach dem Text einige Übungsfragen beantworten.
Englisch: capacity
Warum ist die Kapazität in der Betriebswirtschaft wichtig?
Mit der Kapazität wird das Leistungsvermögen eines Unternehmens bestimmt. Dies bedeutet, dass eine bestimmte Anzahl von Aufträgen in einer vorgegebenen Zeit erledigt werden kann.
Fallen Arbeitskräfte oder Produktionsmaschinen aus, kann es schnell zu Kapazitätsengpässen kommen. Möchte der Unternehmer den wirtschaftlichen Erfolg des Unternehmens sichern, muss er gegensteuern. Gleiches gilt, wenn die Kapazität für die Erledigung eines bestimmten Auftrags nicht ausreicht. Hier muss der Unternehmer Maßnahmen ergreifen, die die Kapazität steigern.
Für die Erledigung des Auftrags muss der Unternehmer seine Kapazität steigern. Hierzu hat er zwei Möglichkeiten. Er bestimmt, dass sie eine Mitarbeiterinnen Überstunden machen oder er erweitert die Kapazität durch die Einstellung einer oder zwei Schneiderinnen.
Welche Arten der Kapazität lassen sich unterscheiden?
Die Kapazität bestimmt das Leistungsvermögen eines Unternehmens.
Die Kapazität lässt sich in zwei folgenden Arten unterscheiden:
- qualitative Kapazität
- quantitative Kapazität
Qualitative Kapazität
Die qualitative Kapazität bestimmt den sachlichen Aspekt des Leistungsvermögens. Sie bezieht sich auf die Mitarbeiter, die Betriebsmittel und die Betriebsstätten, die einem Unternehmen zur Verfügung stehen.
Hinsichtlich der Mitarbeiter kann die Kapazität anhand der Ausbildung, seiner Fähigkeiten oder seiner Motivation festgelegt werden. Die qualitative Kapazität von Betriebsmitteln ist abhängig von der Verfügbarkeit und der Beschaffenheit dieser Mittel. Das Leistungsvermögen einer Betriebsstätte kann anhand der Gebäudeart und der möglichen Anordnung der Betriebsmittel festgelegt werden.
Quantitativen Kapazität
Mit der quantitativen Kapazität wird der zeitliche Rahmen des unternehmerischen Leistungsvermögens festgelegt. Eckpunkte für die Festlegung der Kapazität können Terminvorgaben, der Ort des Einsatzes und die Dauer des Einsatzes sein.
Formel: Kapazität berechnen
Die Kapazität einer Produktionsmaschine kann ein Unternehmer anhand der Herstellerdaten ermitteln. Weiß er, dass die Maschine 20 Produkte in einer Stunde herstellen kann, ermittelt sich die Kapazität für einen achtstündigen Arbeitstag wie folgt:
Bei dieser Überlegung muss der Unternehmer kalkulieren, dass sich die vom Hersteller angegebene Maximalkapazität durch Abnutzung mit den Jahren einschränken wird. Ebenfalls muss er bedenken, dass die Maschine gewartet werden muss oder aus anderen Gründen ausfallen kann In diesen Zeiten wird die Maximalkapazität der Maschine nicht erreicht.
Die Kapazität des Jahres ermittelt sich wie folgt:
Die tägliche Kapazität der Maschine wird wie folgt ermittelt:
Die tägliche Kapazität der Maschine beträgt 120 Fluggäste.
Abwandlung zu Beispiel 2
Drei Sitze der Maschine müssen ausgetauscht werden. In dieser Zeit können maximal 27 Fluggäste mit der Maschine fliegen.
Dies wirkt sich auf die tägliche Kapazität wie folgt aus:
Aufgrund des Kapazitätsengpasses können maximal 108 Fluggäste täglich befördert werden. Wie viele Fluggäste tatsächlich fliegen, spielt für die Bestimmung der Kapazität keine Rolle.
Wie lässt sich ein Kapazitätsengpass vermeiden?
Durch Ausfall von Personal oder Maschinen kann es täglich zu einem Kapazitätsengpass in einem Unternehmen kommen. Um diese zu vermeiden, muss der Unternehmer eine strenge Engpassplanung verfolgen. Dies bedeutet, der Unternehmer kalkuliert, dass Engpässe auftreten können.
Geeignete Gegenmaßnahmen sind das Beschaffen von Personal oder eine sorgfältige Kapazitätsplanung. Der Unternehmer geht hierbei nicht von der Maximalkapazität einer Maschine aus. Er sorgt dafür, dass die Kapazität aller Maschinen nicht voll ausgelastet ist. Fällt eine Maschine aus, können die anderen deren Produktion mit übernehmen.
Übungsfragen
#1. Was wird mit der Kapazität gemessen?
#2. Auf welchen der Produktionsfaktoren bezieht sich die Kapazität nicht?
#3. Welches Merkmal spielt bei der quantitativen Kapazität keine Rolle?
#4. In einem Flugzeug haben maximal 50 Fluggäste Platz. Was spielt für die Ermittlung der Kapazität keine Rolle?
#5. Bei einem Zeitungsverlag werden täglich 10.000 Zeitungen von vier Maschinen gedruckt. Wie hoch ist die tägliche Kapazität, wenn alle Maschinen denselben Output haben und eine Maschine ausfällt?
Ergebnisse
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