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Produktionsfaktoren

Enthält: Beispiele · Definition · Grafiken · Übungsfragen

Allgemein werden unter Produktionsfaktoren alle Mittel verstanden, die Unternehmen benötigen, um ihre Produkte herzustellen. Dabei sind materielle Faktoren ebenso gemeint wie immaterielle. Produktionsfaktoren lassen sich aus volkswirtschaftlicher Sicht in Boden, Kapital, Arbeit und Wissen aufgliedern. Unter betriebswirtschaftlichen Gesichtspunkten wird in dispositive und Elementarfaktoren unterschieden.

In dieser Lektion lernst Du, nach welchen Kriterien sich Produktionsfaktoren gliedern, und wie sich die einzelnen Betrachtungsweisen abgrenzen lassen. Außerdem weißt Du anschließend, was sich hinter den einzelnen Unterscheidungsattributen verbirgt.

Inhalt dieser Lektion

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  • Warum sind Produktionsfaktoren wichtig?
  • Unterscheidung von Produktionsfaktoren aus volkswirtschaftlicher Sicht
    • Arbeit
    • Boden
    • Kapital
    • Wissen
  • Unterscheidung von Produktionsfaktoren aus betriebswirtschaftlicher Sicht
    • Elementarfaktoren
    • Dispositive Faktoren
  • Übungsfragen
  • Ergebnisse

Warum sind Produktionsfaktoren wichtig?

Produktionsfaktoren bilden die Grundlage zur Fertigung von Gütern und Waren in Unternehmen. Der Einsatz und die Kombination dieser Faktoren muss vor Beginn der Fertigung untersucht werden. Durch die Optimierung können Unternehmen entscheidende Kostenvorteile realisieren bzw. erst ermöglichen.

Unterscheidung von Produktionsfaktoren aus volkswirtschaftlicher Sicht

Die Einteilung der Produktionsfaktoren aus volkswirtschaftlicher Sicht geht auf die Ökonomen Adam Smith und David Ricardo zurück. Gemäß ihrer Lehre wird dabei zwischen mehreren Faktoren unterschieden.

Produktionsfaktoren nach Smith & Ricardo:

  • Arbeit
  • Boden
  • Kapital

Der Faktor Wissen ist erst in den letzten Jahrzehnten dazugekommen.

Produktionsfaktoren: Unterteilung von Produktionsfaktoren
Produktionsfaktoren: Unterteilung von Produktionsfaktoren

Da Produktionsfaktoren knapp und damit Gegenstand wirtschaftlichen Handelns sind, haben diese stets einen Preis. Dieser wird bei Arbeit als Lohn und bei Kapital als Zins bezeichnet. Der Preis des Faktors Boden wird Bodenrente genannt.

Arbeit

Unter Arbeit wird sowohl körperliche als auch geistige Tätigkeit verstanden. Sie ist erforderlich um Waren und Güter in einen nutzbaren oder verkaufsfähigen Zustand zu versetzen. Ihre Motivation ist die Erzielung von Einkommen.

Dabei wird zwischen qualitativer und quantitativer Arbeit unterschieden. Die Qualität beschreibt, mit welcher Fähigkeit oder Begabung diese ausgeführt wird. Unter Quantität ist die reine Arbeitszeit zu verstehen.

Im volkswirtschaftlichen Kontext wird die Spezialisierung der Erwerbstätigen, sprich die Qualität der Arbeit, zunehmend wichtiger, da diese von der Wirtschaft stärker gefordert wird als einfache Tätigkeiten. Diese werden zunehmend mechanisiert ausgeführt.

Die ideale Nutzung des Faktors Arbeit spiegelt sich in Vollbeschäftigung wider. Dieses Optimum wird allerdings selten erreicht.

Qualitative Arbeit als “Humankapital”
Die Summe der qualitativen Arbeit in einer Volkswirtschaft wird auch als “Humankapital” bezeichnet. Grundsätzlich wird damit das Potenzial der Erwerbstätigen wertgeschätzt, mittlerweile ist der Begriff aber eher negativ besetzt, weil der individuelle Aspekt verlorengehe.

Boden

Felder, Gewässer und Bodenschätze ergeben den Produktionsfaktor Boden. Aber auch Licht, Wälder und Naturkräfte zählen dazu.

Der Faktor Boden ist:

  • Unvermehrbar
  • Unzerstörbar
  • Unbeweglich

Der Boden nimmt in Bezug auf Arbeit und Kapital eine Sonderrolle ein. So ist dieser Faktor nicht vermehrbar, aber weitestgehend auch unzerstörbar. Die anderen Faktoren lassen sich untereinander substituieren. Das trifft auf den Boden nicht zu. Er wird in der Volkswirtschaftslehre als konstant angesehen.

Außerdem ist er immobil. So lässt er sich bei erhöhtem Bedarf nicht einfach von einem Gebiet ins andere transferieren.

Zum Produktionsfaktor Boden gibt es drei Betrachtungsweisen. Er kann einerseits zum Anbau (Anbauboden, z. B. Nahrungsmittel) und andererseits zum Abbau (Abbauboden, z. B. Rohstoffe) genutzt werden. Zusätzlich wird er als Standort (Standortboden, z. B. als Lebensraum) bezeichnet.

Kapital

Kapital wird oft fälschlich mit finanziellem Kapital gleichgesetzt. Tatsächlich hat dieser Produktionsfaktor drei Dimensionen.

Dimensionen von Kapital:

  • Als Geldkapital werden die finanziellen Mittel gesehen. Mit Geld kann Sachkapital erworben werden und wird deshalb auch als dessen Vorstufe bezeichnet.
  • Sachkapital kann mit Geldkapital erworben werden. Dieser auch als Realkapital bezeichnete Faktor umfasst Maschinen und Anlagen, aber auch Gebäude sowie Werkzeuge. Immaterielle Güter werden hier ebenso dazugezählt wie Lagerbestände an Halb- und Fertigwaren.
  • Unter Sozialkapital versteht man die Infrastruktur einer Region, aber auch Bildungseinrichtungen wie Schulen und Universitäten oder das Gesundheitswesen. Allgemein unterstützt Sozialkapital die Gesellschaft.

Kapital entsteht aus dem Zusammenspiel von Arbeit und Boden. Dieser Produktionsfaktor ist nicht von Anfang an vorhanden. Deshalb nennt man das Kapital auch abgeleiteten oder derivaten Faktor.

Wissen

Insgeheim wird das Wissen, welches erst in den letzten Jahrzehnten an Bedeutung gewann, als der wichtigste aller Produktionsfaktoren angesehen. Der technologische Fortschritt wird immer wesentlicher bei der effizienten Erstellung von Gütern und Waren.

Im Vergleich zu den anderen Faktoren ist Wissen allerdings schwer zu messen.

Verwendung des Produktionsfaktors Wissen
In der gängigen Literatur wird der Produktionsfaktor Wissen unterschiedlich gebraucht. So ist unter anderem auch von Bildung oder technischem Fortschritt zu lesen. Auch als Erfahrung wird er gelegentlich bezeichnet. Die Bedeutung ist aber stets vergleichbar.

Unterscheidung von Produktionsfaktoren aus betriebswirtschaftlicher Sicht

Im Vergleich zur volkswirtschaftlichen Betrachtungsweise ist die Einteilung aus betriebswirtschaftlicher Sicht zeitlich viel später einzuordnen. Sie geht auf den deutschen Wirtschaftswissenschaftler Erich Gutenberg (1897 – 1984) zurück.

Der Grund für diese unterschiedlichen Betrachtungsweisen liegt in der Komplexität betrieblicher Zusammenhänge. Arbeit, Boden, Kapital und Wissen bilden die Voraussetzungen betrieblichen Handelns nur unzureichend ab. Die betriebswirtschaftliche Sicht ist deshalb komplexer.

In der nachfolgenden Grafik werden die Produktionsfaktoren und deren Zuordnung deutlich:

Produktionsfaktoren: Betriebliche Produktionsfaktoren
Produktionsfaktoren: Betriebliche Produktionsfaktoren

Nach Gutenberg teilen sich die Produktionsfaktoren grob in Elementarfaktoren und dispositive Faktoren.

Elementarfaktoren

Elementarfaktoren bezeichnen die Faktoren, welche direkt für die Produktion von Waren und Gütern benötigt werden.

Bedeutung der Elementarfaktoren:

  • Von ausführender Arbeit wird immer dann gesprochen, wenn eine Tätigkeit ohne eigenen Entscheidungsspielraum vorliegt. So zählen einfache Montagearbeiten oder die Arbeit am Fließband dazu.
  • Betriebsmittel sind die materiellen Faktoren, mit deren Hilfe die Produktion der Güter stattfindet. Neben Maschinen und Anlagen zählen auch Gebäude zu den Betriebsmitteln.
  • Zu den Werkstoffen gehören Rohstoffe. Aber auch sämtliche Hilfs- und Betriebsstoffe sind diesem Produktionsfaktor zugeordnet. Zusammenfassend sind Werkstoffe alle Materialien, welche für die Fertigung von Waren und Güter benötigt werden.

Dispositive Faktoren

Die dispositiven Faktoren sind stets immateriell. Sie sorgen für ein optimales Zusammenwirken von Werkstoffen, Betriebsmitteln und ausführender Arbeit, sprich, den Elementarfaktoren.

Bedeutung der dispositiven Faktoren:

  • Die Leitung beschreibt die Gesamtheit aller Managementtätigkeiten, also der Leitungsfunktionen der Geschäftsführung. Darunter fällt auch die Verantwortung über sämtliches Handeln, die bei der Leitung liegt.
  • In der Planung geht es vorrangig um die Erstellung von Plänen um die Zielsetzung zu erreichen. Dabei wird versucht Unwägbarkeiten abzuschätzen und Schritte vorauszuahnen.
  • Organisation ist die Ausarbeitung von Prozessschritten für die betriebliche Leistungserstellung und die zugehörige Verwaltung. Gleichzeitig werden Regeln sowie Hierarchien geschaffen.
  • Der Faktor Kontrolle, beschreibt die Überwachung der Prozesse und Abläufe, aber auch der Zielstellung. Damit soll die Erreichung der geplanten Ergebnisse erreicht werden.

Übungsfragen

 

#1. Was zählt NICHT zu den Produktionsfaktoren nach Gutenberg?

#2. Schulen und Universitäten werden dem Produktionsfaktor Wissen hinzugerechnet.

#3. Welche volkswirtschaftlichen Produktionsfaktoren lassen sich untereinander substituieren?

#4. Welche Aussage zu dispositiven Faktoren ist richtig?

#5. Welche Aussage zu volkswirtschaftlichen Produktionsfaktoren ist richtig?

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Häufig gestellte Fragen zu Produktionsfaktoren

Damit ein Unternehmen Güter und Waren fertigen kann, setzt es die Produktionsfaktoren ein. In der Volkswirtschaftslehre gab es zunächst die drei Produktionsfaktoren Boden, Arbeit und Kapital. Daneben ist in den letzten Jahrzehnten mit der Bildung noch ein weiterer Produktionsfaktor entstanden.

  • Beispiele für den Produktionsfaktor Boden sind der Grund und Boden, auf dem Produktionsstätten eines Unternehmens stehen und die Bodenschätze – z. B. Erdöl oder seltene Erden -, die das Unternehmen als Rohstoff für die Herstellung der Güter verwendet.
  • Ein Beispiel für Arbeit ist die Arbeitskraft, die ein Arbeitnehmer dem Arbeitgeber zur Verfügung stellt.
  • Zum Produktionsfaktor Kapital gehören nicht nur die finanziellen Mittel eines Unternehmens, sondern auch die Maschinen und Anlagen, in denen das Kapital langfristig gebunden ist.
  • Als Produktionsfaktor Bildung wird das menschliche Können und Wissen oder auch der technische Fortschritt bezeichnet.

Pauschal lässt sich nicht beantworten, welcher Produktionsfaktor am wichtigsten ist. Fehlt einem Unternehmen z. B. der Produktionsfaktor Arbeit, können die anderen drei Produktionsfaktoren auch nicht voll ausgeschöpft werden.

Optimal ist es daher, wenn ein Unternehmen von allen vier Produktionsfaktoren profitieren kann. In diesem Fall wird das Kapital verwendet, um Rohstoffe einzukaufen und Arbeitnehmer zu beschäftigen. Die Arbeitnehmer bringen ihr Wissen und Können bei der Erbringung ihrer Arbeitskraft ein. Das Unternehmen achtet auf den technischen Fortschritt, der sich im Output eines Produktionsprozesses wiederfindet.

Die elementaren Produktionsfaktoren grenzen sich von dem dispositiven Faktor ab. Hierunter sind die administrativen Aufgaben zu verstehen, die in einem Unternehmen anfallen. Hierzu zählen z. B. die Geschäftsführung oder die Planung und Überwachung eines Produktionsprozesses.

Die elementaren Produktionsfaktoren beziehen sich auf die Elementarfaktoren. Dies sind neben der ausführenden Arbeit die verwendeten Betriebsmittel und Werkstoffe.

Zu den Produktionsfaktoren zählen alle Mittel, die ein Unternehmen einsetzt, um einen Produktionsprozess in Gang zu bringen.

Betriebsmittel und Werkstoffe benötigt das Unternehmen, um Güter und Waren herstellen zu können. Zu den Betriebsmitteln zählen alle Güter, die das Unternehmen im Produktionsprozess einsetzt. Sie können öfter verwendet werden. Hierzu zählen z. B. eine Lagerhalle oder eine Fertigungsstraße. Zu den Werkstoffen gehören alle Materialien, die in einem Produktionsprozess verarbeitet werden. Deshalb ist hier nur eine einmalige Verwendung möglich.

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