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Kontokorrent

Enthält: Beispiele · Definition · Grafiken · Übungsfragen

Der Kontokorrent ist ein Instrument, das im Geschäftsverkehr und bei der Überziehung eines Girokontos eingesetzt wird. Die Vertragsparteien nutzen es, um ihre Forderungen und ihre Schulden gegeneinander aufzurechnen. Ein Kontokorrent wird aber auch als Kredit gewährt, wenn ein Kontoinhaber sein Guthaben auf einem Girokonto überzieht.

In diesem Text behandeln wir den Kontokorrent. Du erfährst, was hinter einem Kontokorrent steckt und welcher Zweck damit verfolgt wird. Nachdem du weißt, wie der Kontokorrent in der Praxis funktioniert und was nicht unter einem Kontokorrent erfasst wird, zeigen wir dir anhand eines Beispiels, wie der Kontokorrent funktioniert. Abschließend informieren wir dich darüber, was ein Kontokorrentkredit ist und welche Alternativen es dazu gibt. Damit du dein Wissen zum Kontokorrent festigen kannst, beantwortest du zum Abschluss einige Übungsfragen.

Synonym: Verrechnungsweise zwischen den Forderungen und Verbindlichkeiten zweier Vertragsparteien

Inhalt dieser Lektion

Toggle
  • Was solltest du über den Kontokorrent wissen?
  • Welcher Zweck wird mit einem Kontokorrent verfolgt?
  • Wie sieht der Kontokorrent in der Praxis aus?
  • Wie wird ein Kontokorrentkonto in der Buchhaltung behandelt?
  • Was wird nicht unter einem Kontokorrent erfasst?
  • Was ist ein Kontokorrentkredit und welche Alternativen gibt es?
  • Übungsfragen
  • Ergebnisse

Was solltest du über den Kontokorrent wissen?

Der Kontokorrent stellt für Privatleute und Unternehmen eine Finanzierungsform dar, die im § 355 HGB (Handelsgesetzbuch) gesetzlich geregelt ist. Es handelt sich hierbei um eine Aufrechnung von Forderungen und Verbindlichkeiten, die zwei Parteien gegeneinander haben. Bei einem Kontokorrent ist es also üblich, dass der Gläubiger gleichzeitig als Schuldner gegenüber seinem Vertragspartner auftritt.

Unüblich ist dagegen, dass eine Bank oder ein anderer Gläubiger den Kontokorrent stundet oder ganz davon zurücktritt.

Typische Merkmale bei der Festlegung eines Kontokorrents sind:

  • Die Festlegung eines festen Kreditrahmens
  • Die Vereinbarung von Kreditzinsen

Welcher Zweck wird mit einem Kontokorrent verfolgt?

Mit der Vereinbarung eines Kontokorrents werden insbesondere die folgenden Zielsetzungen verfolgt:

  • Die geschäftliche Beziehung wird gestärkt, weil beide Parteien zu ihrem Recht kommen.
  • Die Zahlungen zwischen den beiden Vertragsparteien werden vereinfacht.
  • Der Gläubiger kann mithilfe des Kontokorrents seine Ansprüche gegen den Schuldner besser absichern.
Kontokorrent
Kontokorrent

Wie sieht der Kontokorrent in der Praxis aus?

In der Praxis findest du den Kontokorrent beispielsweise, wenn du bei deiner Bank ein Girokonto einrichtest. Hierauf werden alle deine Einnahmen – z. B. dein monatliches Gehalt oder deine Mieteinnahmen – und deine Ausgaben erfasst. Das Ergebnis eines Buchungstages wird in einem Saldo zusammengefasst. Hiermit wird die Aufrechnung der Forderungen und Schulden dargestellt, die zwischen dir als Kunden und der Bank besteht. Je nachdem, wie der Saldo ausfällt, kannst du Gläubiger einer Forderung oder Schuldner einer Verbindlichkeit sein. Vereinbarst du für dein Girokonto einen Dispositionskredit – kurz: Dispo –, kannst du dein Konto überziehen. In der Bankenlehre spricht man in diesem Fall von einem Kontokorrentkredit.

Beispiel
Du hast bei deiner Hausbank ein Girokonto eröffnet und für den Fall der Kontoüberziehung einen Dispositionskredit vereinbart. Als Einzahlungen bucht die Bank jeden Monat dein Gehalt auf das Girokonto.

Die Auszahlungen werden durch deine privaten Ausgaben dargestellt. Am Ende eines Monats ergibt sich für dich ein positiver Saldo. Der zwischen dir und der Bank geltende Kontokorrent besagt, dass du der Gläubiger einer Forderung bist, die du gegen die Bank geltend machen kannst.

Wäre der Saldo negativ, würde sich der Sachverhalt umkehren. In diesem Fall wärst du ein Schuldner, der einen Kontokorrentkredit in Anspruch nimmt. Für die Bereitstellung des Geldes musst du zusätzlich Zinsen zahlen.

Wie wird ein Kontokorrentkonto in der Buchhaltung behandelt?

Kontokorrentkonten tauchen auch in der Buchhaltung eines Unternehmers auf. Hier werden sie als separate Verrechnungskonten geführt. Hat der Unternehmer gegenüber einem Vertragspartner eine Forderung, wird das Kontokorrentkonto als Debitorenkonto geführt. Muss er dagegen eine Schuld gegenüber einem Lieferanten tilgen, wird das Kontokorrentkonto als Kreditorenkonto in der Buchhaltung erfasst. Im Übrigen unterscheidet sich das Kontokorrentkonto in der Buchhaltung nicht von einem anderen Kontokorrent. Auch hier ergibt sich am Ende ein Saldo, der dem Unternehmer Auskunft darüber gibt, ob eine Forderung oder Schuld noch besteht oder nicht.

Was wird nicht unter einem Kontokorrent erfasst?

Nicht auf dem Kontokorrentkonto werden die Forderungen oder Verbindlichkeiten erfasst, die besonders hoch sind. In diesem Fall stellt der Gläubiger eine separate Rechnung. Damit möchte er sicherstellen, dass er den ausstehenden Betrag zeitnah vereinnahmen kann. Auch eine Zahlungsverpflichtung, die unmittelbar nach der Leistungserbringung fällig wird, erfasst ein Unternehmer nicht auf dem Kontokorrentkonto, das als Verrechnungskonto in der Buchhaltung geführt wird.

Was ist ein Kontokorrentkredit und welche Alternativen gibt es?

Ein Kontokorrentkredit erhältst du als Privatmann oder als Unternehmer, wenn du dein Konto überziehst. Kennzeichnend ist, dass du den Kontokorrentkredit in Anspruch nehmen kannst, ohne dass du die Zustimmung der Bank eingeholt hast. Dieses legt zuvor einen Kreditrahmen fest, bis zu dessen Höhe du dein Konto überziehen kannst. Zinsen musst du nur bezahlen, wenn du dein Girokonto überziehst. Die Bank berechnet allerdings Gebühren, die bei der Einrichtung und für die Führung eines Girokontos entstehen.

Übungsfragen

 

#1. Was ist kein Kennzeichen eines Kontokorrents?

#2. Wo spielt der Kontokorrent keine Rolle?

#3. Was wird auf einem Kontokorrentkonto erfasst?Was wird auf einem Kontokorrentkonto erfasst?

#4. Welche Aussage ist nicht korrekt?

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FAQ zum Kontokorrent

Der Kontokorrent kennzeichnet eine geschäftliche Beziehung und setzt voraus, dass wenigstens eine der beteiligten Parteien ein Kaufmann im Sinne des Handelsrechts ist. Die Forderungen und Verbindlichkeiten, die gegenüber dem anderen Vertragspartner bestehen, können mittels des Kontokorrents gegeneinander aufgerechnet werden. Den sich hierbei ergebende Saldo muss der Schuldner dem Gläubiger erstatten.

In der Praxis wird für die Inanspruchnahme eines Kontokorrents in der Regel das Girokonto bei einer Bank verwendet. Dies ist möglich, weil die Bank die Voraussetzungen eines Kaufmanns nach dem HGB erfüllt.

Ein Kontokorrentkonto wird eingerichtet, um Ein- und Auszahlungen, Überweisungen oder Daueraufträge zu tätigen. Aus diesem Grund kann das Kontokorrentkonto auch als Verrechnungskonto bezeichnet werden. Es bietet einem Kontoinhaber insbesondere den Vorteil, dass die Kontobewegungen tagesaktuell nachverfolgt werden können.

Ein Kontokorrentkonto ist z. B. das Girokonto, das du bei deiner Bank eingerichtet hast. Ist dieses Girokonto mit einem Dispositionskredit ausgestattet, kannst du von deinem Kontokorrentkonto mehr Geld abheben, als tatsächlich vorhanden ist. Die Bank verlangt für die Überziehung des Kontokorrentkontos Zinsen.

Der Kontokorrentkredit ist ein Kredit, den eine Bank dir einräumt. Der Kontokorrentkredit wird in der Regel für das Girokonto gewährt, das du bei dieser Bank führst. Um den Kontokorrentkredit in Anspruch zu nehmen, überziehst du dein Konto. Hierfür setzt die Bank, die für die Führung deines Girokontos verantwortlich ist, einen Kreditrahmen fest, der dir anzeigt, bis zu welchem Betrag du dein Konto überziehen kannst. Wenn du diese Möglichkeit der Kreditaufnahme für dich in Betracht ziehst, musst du damit rechnen, dass die Zinsen häufig höher sind, als wenn du bei derselben Bank ein Darlehen aufnehmen würdest.

Aus rechtlicher Sicht ist der Unterschied zwischen einem Kontokorrentkonto und einem Darlehen sehr dünn. Denn auch ein Kontokorrentkonto ist ein Darlehen, das du von deiner Bank erhältst. Im Unterschied hierzu steht der genaue Kreditbetrag bei dem Kontokorrentkredit nicht fest. Für die Inanspruchnahme eines Darlehens kommt es aber auf deine Zahlungsfähigkeit an. Diese spielt wiederum keine Rolle, wenn du einen Kontokorrentkredit in Anspruch nimmst. Ein weiterer Unterschied besteht darin, dass der Kontokorrentkredit über dein Girokonto geführt wird. Nimmst du ein Darlehen auf, richtet die Bank in der Regel ein separates Girokonto ein.

Nehmen eine Privatperson oder ein Unternehmer die Möglichkeiten eines Kontokorrentkontos in Anspruch, werden bei der Rückzahlung häufig hohe Kreditzinsen fällig. Deshalb überlegen viele sich eine andere Möglichkeit, um mit einem Kredit eine Investition zu finanzieren. Als Alternativen stehen die folgenden Lösungen zur Auswahl: Factoring, Leasing, Beteiligungskapital oder Crowdfunding. Das Crowdfunding eignet sich besonders für kleinere und mittlere Unternehmen. Größere Unternehmen und Konzerne beteiligen sich dagegen gerne mit einer Kapitaleinlage an einem anderen Unternehmen.

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