Austauschverhältnisse (Terms of Trade) sind volkswirtschaftliche Kennzahlen, die den Wert der Exporte ins Verhältnis zu dem Wert der Importe setzen. Entscheidend sind die Preise der Exportgüter und der Waren, die in das Land eingeführt werden. Je weiter die Preise der Exportgüter über den Importgütern liegen, desto vorteilhafter gestaltet sich das Verhältnis für den Staat.
In dieser Lektion behandeln wir die Austauschverhältnisse. Du erfährst, wie diese durch den Export und dem Import von Gütern beeinflusst werden und welche vier Varianten dabei unterschieden werden können. Schließlich lernst du die Faktoren kennen, welche die Austauschverhältnisse maßgeblich beeinflussen. Zur Vertiefung deiner Kenntnisse kannst du nach dem Text einige Übungsfragen beantworten.
- Englisch: Terms of Trade | ToT
- Synonyme: Einfuhrtauschverhältnis | internationales Tauschverhältnis
Was solltest du über die Terms of Trade wissen?
Mit der Ermittlung der Terms of Trade bekommt jeder Staat einen detaillierten Überblick über das Verhältnis der Preise für die Waren, die das Land verlassen und jener Produkte, die in das Land eingeführt werden. Der Begriff geht auf den US-amerikanischen Wirtschaftswissenschaftler Frank William Taussig zurück der die Terms of Trade in seinem Werk ”International Trade” (1927) prägte. Er stützte sich dabei auf die Konzepte, die 1844 von den Wissenschaftlern Robert Torrens und John Stuart Mill entwickelt wurden.
Für die Ermittlung der Terms of Trade findet die folgende Formel Anwendung:
Terms of Trade (T) = Exportgüterpreisniveau (E) / Importgüterpreisniveau (I)
Das Austauschverhältnis für diesen Handel lässt sich wie folgt ermitteln:
Die Terms of Trade zeigen, dass dem Wert der Maschine mehr Kilogramm gegenüberstehen, als sie Italiener tatsächlich geliefert haben. Damit übersteigt das Preisniveau des Exportgutes das Preisniveau des Importgutes. Für Deutschland ergibt sich ein gutes Austauschverhältnis, weil sie mehr an dem Handel verdienen.
Terms of Trade in vier Varianten
Die Terms of Trade unterscheiden die folgenden vier Varianten:
- Warenaustauschverhältnis
- Einkommensaustauschverhältnis
- Einfaches Faktoraustauschverhältnis
- Doppeltes Faktoraustauschverhältnis
Warenaustauschverhältnis
Das Warenaustauschverhältnis betrachtet die Warengeschäfte zweier Staaten. Die Preise der Güter, die das eigene Land verlassen (Exportgüter) werden in Relation zu den Gütern gesetzt, die der andere Staat in das eigene Land importiert. Bei den Beziehungen spielen nur die Preise der Güter eine Rolle. Mengenangaben sind für das reine Warenaustauschverhältnis nicht relevant.
Eine andere Bezeichnung ist “Gross Barter Terms of Trade”.
Einkommensaustauschverhältnis
Legen zwei Staaten bei dem Handel mit ihren Erzeugnissen den Fokus auf das Einkommensaustauschverhältnis, findet eine Erweiterung des Warenaustauschverhältnisses statt. Es wird ergänzt um den Mengenindex für die Güter, die der Staat aus dem eigenen Land ausführt. Das Ergebnis der Multiplikation von Mengenindex und Preisindex wird in Relation zu den Preisen der Importgüter gesetzt.
Die anzuwendende Formel lautet:
Das Einkommensaustauschverhältnis wird auch ”Income Terms of Trade” genannt.
Einfaches Faktoraustauschverhältnis
Bei der Analyse des einfachen Faktoraustauschverhältnisses (”Single Factor Terms of Trade”) werden neben dem Preisindex und dem Mengenindex zusätzlich die Veränderungen berücksichtigt, die sich in der Produktivität des Exportlandes ergibt.
Doppeltes Faktoraustauschverhältnis
Das doppelte Faktoraustauschverhältnis analysiert neben der Produktivität des Exportlandes auch die des Importlandes. Im Übrigen ist das doppelte Austauschverhältnis mit den anderen drei Varianten der Terms of Trade identisch.
Eine andere Bezeichnung ist ”Double Factor Terms of Trade”.
Einflussgrößen der Terms of Trade
Reale Austauschverhältnisse werden insbesondere durch die beiden folgenden Faktoren beeinflusst:
- Internationaler Transfer
- Wechselkursänderungen
Internationaler Transfer
Der internationale Transfer beschreibt die Verlagerung der Kaufkraft von einem Staat zum anderen Staat. Negativ wirkt es sich auf das Austauschverhältnis aus, wenn die Nachfrage im Inland nach den importierten Gütern höher ist als die Nachfrage nach den eigenen Gütern. Positiv wirkt es sich dagegen aus, wenn die inländische Nachfrage nach den Importgütern gegenüber der Nachfrage nach dem eigenen Angebot ins Hintertreffen gerät.
Wechselkursänderungen
Wertet ein Staat seine eigene Währung auf, sinken auch die Preise der Güter, die von ausländischen Staaten importiert werden. Auf der anderen Seite steigen die Preise für die Exportgüter, wenn ein anderer Staat auf seine Währung einwirkt.
Weitere Einflussfaktoren
Zu den weiteren Einflüssen der Austauschverhältnisse zählt das Verhältnis von Angebot und Nachfrage für die einzelnen Güter. Durch den Import ausländischer Waren steigt der Konkurrenzdruck der inländischen Unternehmen. Diese müssen ihre Produktionspolitik entsprechend anpassen. Im Idealfall findet eine Spezialisierung der Exportgüter statt. Dies hat den Vorteil, dass damit auch die Investitionstätigkeit der Unternehmen gefordert ist.
Übungsfragen
#1. In welchem wirtschaftlichen Bereich werden die Terms of Trade angewendet?
#2. Wodurch unterscheidet sich das einfache Faktoraustauschverhältnis vom Einkommensaustauschverhältnis?
#3. Was beschreibt der internationale Transfer?
#4. Welcher Vorgang wirkt sich negativ auf das Austauschverhältnis aus?
Ergebnisse
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