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Bezugsquellenermittlung

Enthält: Beispiele · Definition · Grafiken · Übungsfragen

Bei der Bezugsquel­len­er­mit­tlung han­delt es sich um einen Bestandteil der Beschaf­fungs­mark­t­forschung. Die Bezugsquel­len­er­mit­tlung hat das Ziel, alle poten­ziellen Liefer­an­ten aufzus­püren und zu lis­ten. Es herrscht eine Abgren­zung zur Liefer­an­ten­be­w­er­tung und der Liefer­an­te­nauswahl. Mit dem Begriff der Bezugsquel­len­er­mit­tlung wird auss­chließlich die Tätigkeit der Liefer­an­ten­find­ung und ‑auflis­tung beschrieben.

Wir erläutern dir in dieser Lek­tion die Ziele und die Auf­gaben der Bezugsquel­len­er­mit­tlung. Du erfährst, wie ein Unternehmen poten­zielle Liefer­an­ten auf­spürt und welche Infor­ma­tion­squellen hier­für in Anspruch genom­men wer­den müssen. Abschließend kannst du dein Wis­sen anhand von Übungsauf­gaben überprüfen.

  • Syn­onyme: Liefer­quel­len­er­mit­tlung | Liefer­an­ten­suche
  • Englisch: sup­ply source determination

Inhalt dieser Lektion

  • Warum ist eine Bezugsquel­len­er­mit­tlung wichtig?
  • Ziel der Bezugsquellenermittlung
  • Durch­führung der Bezugsquellenermittlung
    • Begren­zung der Bezugsquellen
    • Infor­ma­tion­squellen
      • Interne Infor­ma­tion­squellen
      • Externe Infor­ma­tion­squellen
  • Übungs­fra­gen

Warum ist eine Bezugsquellenermittlung wichtig?

Ein Unternehmen kann aus unter­schiedlichen Grün­den Verän­derun­gen im Bestell­prozess durch­führen müssen. Dies ist beispiel­sweise der Fall, wenn der eigentliche Liefer­ant nicht mehr zur Ver­fü­gung ste­ht oder wenn Eng­pässe herrschen. Außer­dem ist es möglich, dass ein Liefer­ant die Kosten anhebt, weshalb sich das Unternehmen stets über Alter­na­tiv­en informieren sollte. 

Die Bezugsquel­len­er­mit­tlung dient dazu, dass ein Unternehmen bei einem Aus­fall von Liefer­an­ten nicht ohne Alter­na­tiv­plan dasteht.

Ziel der Bezugsquellenermittlung

Die Bezugsquel­len­er­mit­tlung dient dazu, die Beliefer­ung im Unternehmen sicherzustellen, indem poten­zielle Liefer­an­ten aufge­spürt wer­den. Ein Eng­pass bei der Liefer­ung kann zum Pro­duk­tion­sstill­stand führen, was die Unternehmen­sziele gefährden kön­nte. Um im Not­fall vor­bere­it­et zu sein, muss ein Unternehmen Alter­na­tiv­en zur Hand haben. 

Hier kann durch die Bezugsquel­len­er­mit­tlung in kürzester Zeit ein alter­na­tiv­er Liefer­ant beauf­tragt wer­den, sodass die Pro­duk­tion prob­lem­los fort­ge­führt wird. Das Ziel der Bezugsquel­len­er­mit­tlung ist let­z­tendlich eine fer­tige Liste, die poten­zielle Liefer­an­ten aufzeigt.

Beispiel: Grund für eine Bezugsquellenermittlung
Die “Hüt­ten­stadt AG” ist Her­steller von Küchen aus der eige­nen Werk­statt. Die Elek­trogeräte, wie beispiel­sweise Herde, wer­den nicht selb­st pro­duziert, son­dern zugekauft. Das Unternehmen set­zt bish­er auf eine Part­ner­schaft mit der “Hüb­n­er KG”, die auf Elek­trogeräte spezial­isiert ist. 

Lei­der kon­nte die Hüb­n­er KG in den let­zten Wochen mehrfach den Bestel­lun­gen nicht nachkom­men, sodass die Hüt­ten­stadt AG ihre Küchen nicht aus­liefern kon­nte. Das Unternehmen hat sich daraufhin entschlossen, eine Bezugsquel­len­er­mit­tlung durchzuführen, damit für zukün­ftige Lief­er­eng­pässe bei der Hüb­n­er KG Alter­na­tiv­en zur Ver­fü­gung stehen.

Durchführung der Bezugsquellenermittlung

Die Bezugsquel­len­er­mit­tlung ist eine ein­fache, aber dur­chaus aufwendi­ge Recherc­hear­beit. Es muss zunächst eine Begren­zung der Bezugsquellen vorgenom­men wer­den, ehe die Bezugsquel­len­er­mit­tlung anhand von inter­nen und exter­nen Infor­ma­tion­squellen erfol­gen kann. 

Abschließend wird eine Liste mit allen poten­ziellen Liefer­an­ten erstellt. Im näch­sten Schritt würde die Liefer­an­ten­be­w­er­tung erfolgen.

Die Liefer­an­ten­be­w­er­tung

Damit die Ergeb­nisse aus der Bezugsquel­len­er­mit­tlung ver­w­ert­bar gemacht wer­den kön­nen, erfol­gt eine Liefer­an­ten­be­w­er­tung. Hierzu legt ein Unternehmen Fak­toren fest, wonach es seine poten­ziellen Liefer­an­ten bew­erten möchte. Zunächst müssen noch die notwendi­gen Infor­ma­tio­nen durch Ange­bote einge­holt werden. 

Da jedes Unternehmen unter­schiedliche Anforderun­gen an seine Liefer­an­ten stellt, kön­nen keine all­ge­me­ingülti­gen Aus­sagen getrof­fen wer­den. Jedes Unternehmen gewichtet Fak­toren wie Kosten, Schnel­ligkeit, Inno­va­tion, Zuver­läs­sigkeit, etc. anders und find­et durch die erre­icht­en Punk­te den passenden Lieferanten.

Begrenzung der Bezugsquellen

Da nicht jed­er mögliche Liefer­ant auch ein poten­zieller Part­ner ist, muss zunächst eine Def­i­n­i­tion erfol­gen, die in jedem Unternehmen anders ausse­hen kann. Ein Fak­tor ist beispiel­sweise die lokale Begren­zung. Ist der Trans­port schwierig zu organ­isieren oder muss dieser schnell erfol­gen, so ist eine weltweite Suche nach poten­ziellen Liefer­an­ten nicht sin­nvoll, son­dern sollte einge­gren­zt werden. 

Ein zweit­er Aspekt ist das Pro­duk­tange­bot. Das suchende Unternehmen muss klar fes­tle­gen, welche Pro­duk­te der Liefer­ant im Ange­bot haben sollte. Weit­er­hin ist es rat­sam, die Qual­ität einzubeziehen, welche sich beispiel­sweise in Prüf­siegeln ausweisen kann. Besitzt ein Liefer­ant die fest­gelegten Qual­itäts­stan­dards nicht, kommt er für eine Zusam­me­nar­beit nicht infrage. 

Ein weit­er­er Fak­tor ist der Preis. Ist ein Liefer­ant zu teuer und somit unwirtschaftlich, kann dieser von Beginn an aus­geschlossen werden.

Informationsquellen

Sind die Gren­zen gezo­gen, kann die Bezugsquel­len­er­mit­tlung starten, wofür Infor­ma­tion­squellen benötigt wer­den. Diese kön­nen einen inter­nen oder exter­nen Ursprung haben.

Interne Informationsquellen

Interne Infor­ma­tion­squellen liegen bere­its im Unternehmen vor und müssen nicht mehr recher­chiert wer­den. Es ist darauf zu acht­en, dass die Infor­ma­tio­nen auf ihre Aktu­al­ität hin über­prüft werden. 

Interne Infor­ma­tion­squellen:

  • vorhan­dene Kataloge
  • vorhan­dene Angebote
  • Artikelka­rteien (Sor­ti­ment mit hin­ter­legten Lieferanten)
  • Liefer­an­tenkarteien (Beste­hen­der Lieferantenstamm)

Vorteile der inter­nen Informationsquellen:

  • schnell ver­füg­bar
  • bere­its Bew­er­tung aus bish­eri­gen Aufträ­gen möglichen
  • schnelle Zuord­nung zu Pro­duk­ten möglich

Nachteile der inter­nen Informationsquellen:

  • eventuell ver­al­tet
  • stark begren­zt
  • nicht inno­v­a­tiv
Beispiel: Bezugsquel­len­er­mit­tlung mit inter­nen Informationsquellen
Die “Hüt­ten­stadt AG” hat ihre Bezugsquel­len­er­mit­tlung durchge­führt und dabei aus Zeit­grün­den auf interne Infor­ma­tion­squellen geset­zt. Aus vorhan­de­nen Ange­boten und Kat­a­lo­gen erstellt das Unternehmen eine Liste von poten­ziellen Liefer­an­ten, die für die Hüb­n­er KG ein­sprin­gen könnten.

Wenige Wochen später meldet die Hüb­n­er KG tat­säch­lich Insol­venz an und die Hüt­ten­stadt AG wählt aus den Liefer­an­ten der Bezugsquel­len­er­mit­tlung eine Alter­na­tive aus. Durch die Beschränkung auf interne Infor­ma­tion­squellen ver­passt das Unternehmen jedoch einen wichti­gen Inno­va­tion­ssprung bei der neuesten Gen­er­a­tion von Ein­bauher­den, sodass die Absatz­zahlen deut­lich abgenom­men haben. Die Hüt­ten­stadt AG sieht ein, dass sie bei der Bezugsquel­len­er­mit­tlung nicht auf externe Infor­ma­tion­squellen hätte verzicht­en sollen.

Externe Informationsquellen

Die exter­nen Infor­ma­tion­squellen müssen recher­chiert und durch­sucht wer­den. Es han­delt sich um Infor­ma­tio­nen, die für das Unternehmen neu sind und somit Chan­cen, aber auch Nachteile mit sich bringen. 

Die exter­nen Infor­ma­tion­squellen kön­nen noch in primär und sekundär unter­schieden wer­den. Die primären Infor­ma­tion­squellen recher­chiert ein Unternehmen selb­st, während es sich bei sekundären Infor­ma­tion­squellen auf Dat­en ver­lässt, die bere­its vor­ab ange­fer­tigt wur­den und häu­fig kostenpflichtig im Inter­net zur Ver­fü­gung stehen.

Marktforschung (Primär- und Sekundär)
Mark­t­forschung (Primär- und Sekundär)

Externe Infor­ma­tion­squellen:

  • Inter­net mit Suchmaschinen
  • Messen und Ausstellungen
  • Besuche durch Außen­di­en­st­mi­tar­beit­er der Lieferanten
  • Indus­trie- und Handelskammern
  • Außen­han­del­skam­mern der jew­eili­gen Staaten
  • Wirtschaftsabteilun­gen der deutschen Botschaften
  • Geschäft­sreisen
  • Gelbe Seit­en
  • Pro­beliefer­un­gen
  • Tipps aus Geschäftsbeziehungen
  • Liefer­an­ten­verze­ich­nisse im Internet
  • Fachzeitschriften
  • Anzeigen in Zeitungen
  • Prospek­te und Werbebroschüren

Vorteile der exter­nen Informationsquellen:

  • neue und inno­v­a­tive Informationen
  • weltweite Suche dank Inter­net möglich
  • per­sön­lich­er Kon­takt auf Messen, Geschäft­sreisen, etc.
  • spez­i­fizierte Suchen dank Inter­net möglich
  • im Nor­mal­fall aktuell

Nachteile der exter­nen Informationsquellen:

  • Lis­ten häu­fig kostenpflichtig
  • Suchaufwand
  • keine Erfahrun­gen mit den Lieferanten
  • Suchergeb­nisse manipulierbar
  • hoher Zeitaufwand für Geschäft­sreisen, Messen, etc.

Übungsfragen

#1. Was beinhaltet die Bezugsquellenermittlung? 

#2. Was gehört NICHT zu den internen Informationsquellen? 

#3. Die Informationen aus sekundären Informationsquellen hat ein Unternehmen während der Bezugsquellenermittlung selbst recherchiert und analysiert. 

#4. Ein Vorteil der internen Informationsquellen ist … 

Fer­tig

Ergebnis

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