Beim despotischen Führungsstil nimmt der Vorgesetzte oder Chef eine klare Abgrenzung zu seinen Mitarbeitern vor. Er trifft alle Entscheidungen allein und delegiert die Aufgaben an seine Mitarbeiter. Diese führen die Anweisungen lediglich durch und haben kein Mitspracherecht.
In diesem Text stellen wir dir den despotischen Führungsstil vor. Du erfährst, was sich hinter dem Begriff verbirgt und was ihn mit dem patriarchalischen Führungsstil verbindet. Abschließend zeigen wir dir, von welchen Führungsstilen sich der despotische Führungsstil abgrenzt. Um deinen Wissensstand zum despotischen Führungsstil zu erweitern, kannst du nach dem Beitrag einige Übungsfragen beantworten.
Englisch: despotic management style | despotic leadership style
Warum solltest du den despotischen Führungsstil kennen?
Jedes Unternehmen lebt von den Entscheidungen, die täglich getroffen werden. Hierbei geben Vorgesetzte oder Chefs Aufgaben weiter, die die Mitarbeiter auf den unteren Ebenen ausführen müssen. Dabei können unterschiedliche Führungsstile verwendet werden.
Beim despotischen Führungsstil grenzt der Vorgesetzte die Entscheidungsfindung klar ab. Die Führungskräfte treffen ihre Entscheidung allein. Sie beratschlagen sich nicht mit ihren leitenden Angestellten oder anderen Verantwortlichen. Die Mitarbeiter nehmen die Entscheidungen entgegen und führen sie aus. Ein eigener Entscheidungsspielraum steht ihnen – wenn überhaupt – nur eingeschränkt zu.
Der despotische Führungsstil erweist sich dann als vorteilhaft, wenn zeitkritische Sachverhalte es erfordern, dass eine Person im Unternehmen klare und schnelle Entscheidungen trifft.
Despotischer Führungsstil und patriarchalischer Führungsstil – Gemeinsamkeiten und Unterschiede
Der despotische Führungsstil gehört mit dem patriarchalischen Führungsstil zu den autoritären Führungsstilen. Gemeinsam haben beide, dass eine Person alles entscheidet und die entsprechenden Anordnungen an die Mitarbeiter weiterleitet.
Trotzdem grenzt sich der despotische Führungsstil vom patriarchalischen Führungsstil ab. Denn beim patriarchalischen Führungsstil möchte der Vorgesetzte seine Mitarbeiter überzeugen. Deshalb erlaubt er ihnen, Fragen zu den Anordnungen zu stellen. Diese Möglichkeit ist beim despotischen Führungsstil nicht vorgesehen.

Welche Führungsstile grenzen sich von dem despotischen Führungsstil ab?
Der despotische Führungsstil grenzt sich insbesondere von den folgenden Führungsstilen ab:
- Bürokratische Führungsstil
- Partizipativer Führungsstil
- Kooperativer Führungsstil
- Laissez-faire Führungsstil
Bürokratischer Führungsstil
Beim bürokratischen Führungsstil orientiert sich der Vorgesetzte streng an die Regeln, die sich aus Gesetzen, Verordnungen und anderen Rechtsnormen ergeben. Welche Aufgabe jeder Mitarbeiter erledigen muss, ergibt sich aus den Stellenbeschreibungen und internen Dienstanweisungen. Der bürokratische Führungsstil ist häufig in Behörden und Ämtern zu finden. In einem wirtschaftlichen Unternehmen wird er so gut wie nie angewendet.
Partizipativer Führungsstil
Beim partizipativen Führungsstil werden die Mitarbeiter in die Entscheidungsfindung involviert. Die Arbeitnehmer entwickeln Lösungen, die von dem Vorgesetzten angenommen, abgelehnt oder abgeändert werden können. Der Vorteil dieses Führungsstils liegt darin, dass sich die Mitarbeiter zum größten Teil selbst kontrollieren und eigenverantwortlich tätig werden. Dies hat einen nachhaltigen Effekt auf die Motivation der Arbeitnehmer. Faktisch lässt sich der Vorgesetzte bei seiner Entscheidungsfindung von den Mitarbeitern beeinflussen.
Kooperativer Führungsstil
Auch bei dem kooperativen Führungsstil arbeitet ein Vorgesetzter eng mit seinen Mitarbeitern zusammen, um wichtige Entscheidungen für das Unternehmen zu treffen. Vorteilhaft ist dies, weil die Teamarbeit gefördert wird und eine offene Kommunikation geführt wird. Durch die Wertschätzung, die die Mitarbeiter erleben, steigert sich deren Leistungsbereitschaft. Nachteilig stellt sich der kooperative Führungsstil dar, weil viele Meinungen aufeinander treffen und einzelne Mitarbeiter sich schnell übergangen fühlen könnten.
Laissez-faire Führungsstil
Hier gesteht ein Vorgesetzter seinen Mitarbeitern die volle Gestaltungsfreiheit bei der Erledigung ihrer Aufgaben zu. Das Team trifft eigenständig die Entscheidungen und kontrolliert sich selbst. Die Unternehmensführung steht dem Team beratend zur Seite.
Der Vorteil des laissez-fairen Führungsstils besteht darin, dass mit Übertragung der Eigenverantwortung auch die Motivation der Arbeitnehmer steigt. Die Mitarbeiter arbeiten selbstständig und entwickeln eigenständig innovative Lösungen. Nachteilig wird dieser Führungsstil dann, wenn nicht jeder Mitarbeiter eigenständig arbeitet und auf die Anweisungen eines Vorgesetzten angewiesen ist.
Übungsfragen
#1. Was trifft auf einen despotischen Führungsstil zu?
#2. Welcher Führungsstil gehört neben dem despotischen Führungsstil auch zum autoritären Führungsstil?
#3. Wodurch grenzt sich der despotische Führungsstil vom bürokratischen Führungsstil ab?
#4. Welcher Unterschied besteht zwischen dem despotischen Führungsstil und dem partizipativen Führungsstil?
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