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Entscheidung bei Sicherheit

Enthält: Beispiele · Definition · Formeln · Grafiken · Übungsfragen

Von einer Entscheidung bei Sicherheit spricht man, wenn alle Parameter zur Entscheidungsfindung bekannt sind. Dazu gehören neben den Handlungsalternativen, den Ergebnissen und den Umweltzuständen auch die Eintrittswahrscheinlichkeiten der jeweiligen Zustände.

In diesem Kapitel lernst du, was Entscheidungen bei Sicherheit sind, wann sie eine Rolle spielen und welche Entscheidungsregeln sich anwenden lassen. Mit unseren Übungsaufgaben kannst du dein Wissen über Entscheidungen bei Sicherheit gleich im Anschluss testen!

Inhalt dieser Lektion

Toggle
  • Wann spielen Entscheidungen bei Sicherheit eine Rolle?
  • Warum sind Entscheidungen bei Sicherheit wichtig?
  • Unterschiedliche Entscheidungsregeln für Entscheidungen bei Sicherheit
    • Das Dominanzprinzip
    • Die Lexikographische Ordnung
    • Die Gewichtung von Zielen
    • Die Körth-Regel
    • Zielprogrammierung
  • Vorteile und Nachteile des Modells der Entscheidung bei Sicherheit
  • Übungsaufgaben
  • Ergebnisse

Wann spielen Entscheidungen bei Sicherheit eine Rolle?

Das Treffen von Entscheidungen ist in der unternehmerischen Praxis allgegenwärtig.

Unterscheiden kann man folgende Arten von Entscheidungen:

Entscheidung bei Sicherheit: Arten von Entscheidungen
Entscheidung bei Sicherheit: Arten von Entscheidungen

Im Gegensatz zu den beiden anderen Arten, sind bei Entscheidungen unter Sicherheit alle entscheidungsrelevanten Faktoren im Vorfeld bekannt. In der Realität kommt dieser Umstand relativ selten vor.

Trotz der relativen Seltenheit des Vorkommens von Entscheidungen bei Sicherheit in der Praxis bieten die Theorien und Entscheidungsregeln hierzu eine Möglichkeit, wie eindimensionale Entscheidungen unter Unsicherheit in eine mehrdimensionale Entscheidung bei Sicherheit überführt werden können.

Beispiel
Ein Unternehmen möchte Entscheidungen zum übergeordneten Ziel der Gewinnmaximierung treffen.

Da nicht alle Umstände, die dieses Ziel beeinflussen, bekannt sind, wird das Ziel in mehrere Unterziele aufgeteilt. Eine Maßnahme, um zur Gewinnmaximierung beizutragen, ist die Eröffnung neuer Filialen. Dies stellt eine Entscheidung bei Sicherheit dar, da die entsprechenden Parameter (wie Infrastruktur, Kaufkraft am Standort und Kosten) bekannt sind.

Warum sind Entscheidungen bei Sicherheit wichtig?

Die Transformation von Entscheidungen unter Unsicherheit in multikriterielle Entscheidungen bei Sicherheit bietet eine bessere Entscheidungs- und Handlungsgrundlage, da sämtliche Parameter bekannt sind. Anhand der unterschiedlichen Entscheidungsregeln können somit fundierte Entscheidungen getroffen unter sicheren Annahmen getroffen werden, die entsprechend auf das übergeordnete Ziel einzahlen.

Beispiel
Theo, Max und Paul wollen einen schönen Urlaub buchen. Sie sind sich aber noch unsicher über das Reiseziel.

Mögliche Reiseziele:

  • Theo möchte nach Italien (a1) fahren.
  • Max bevorzugt Spanien (a2).
  • Paul hingegen will lieber nach Ägypten (a3).

Allen drei sind folgende Kriterien wichtig:

  • z1 = angenehme Temperaturen
  • z2 = gutes Essen
  • z3 = geringer Preis

Zusätzlich werden die entsprechenden Kriterien für die jeweiligen Handlungsalternativen mit einer Punktzahl von 1-10 bewertet, wobei 1 der schlechteste und 10 der beste Wert ist.

Um ihren gemeinsamen Urlaub zu planen, stellen sie folgende Entscheidungsmatrix auf:

z1 = angenehme Temperaturenz2 = gutes Essenz3 = geringer Preis
a1 = Italien894
a2 = Spanien976
a3 = Ägypten757

Um sich für das passende Reiseziel zu entscheiden, stehen Theo, Max und Paul verschiedene Entscheidungsregeln zur Verfügung.

Unterschiedliche Entscheidungsregeln für Entscheidungen bei Sicherheit

Um auch bei Entscheidungen bei Sicherheit fundierte Entscheidungen treffen zu können, können unterschiedliche Entscheidungsregeln angewendet werden.

Zu den Entscheidungsregeln zählen:

  • Dominanzprinzip
  • Lexikographische Ordnung
  • Gewichtung von Zielen
  • Körth-Regel
  • Zielprogrammierung

Das Dominanzprinzip

Dominiert eine der Handlungsalternativen die anderen, so ist diese vorzuziehen. Dominanz liegt dann vor, wenn die Alternative in allen Bereichen mindestens genauso gut ist wie die anderen und in mindestens einem besser. In unserem Beispiel liegt keine Dominanz einer der Handlungsalternativen vor.

Die Lexikographische Ordnung

Bei dieser Entscheidungsregel werden die Ziele zuallererst in eine Rangordnung gestellt, d.h. nach Wichtigkeit geordnet. Entscheiden Theo, Max und Paul also, dass der Preis das wichtigste Kriterium für Ihren Urlaub ist, so geht die Reise nach Ägypten. Würde sich hier eine Gleichheit zwischen zwei der Handlungsalternativen zeigen, so würde man nachfolgend das zweitwichtigste Ziel betrachten usw.

Die Gewichtung von Zielen

Auch bei der Entscheidungsregeln nach der Gewichtung der Ziele wird unter den Zielen (Kriterien) eine Rangordnung erstellt. Für jedes Ziel wird ein Gewichtungsfaktor zwischen 0 und 1 festgelegt, wobei die Summe aller Gewichtungsfaktoren 1 ergibt. Die jeweils gewichteten Ergenisauspärgungen werden anschließend summiert.

Unserem Reise-Trio aus dem Beispiel ist der Preis am wichtigsten, daher erhält dieser den Faktor 0,5. Angenehme Temperaturen sind fast genauso wichtig, daher werden sie mit einem Faktor von 0,4 gewichtet. Das Essen ist weniger wichtig, daher erhält es nur den Faktor 0,1.

Es ergibt sich also folgende Rechnung:

  • a1 = (8 x 0,4) + (9 x 0,1) + (4 x 0,5) = 6,1
  • a2 = (9 x 0,4) + (7 x 0,1) + (6 x 0,5) = 7,3
  • a3 = (7 x 0,4) + (5 x 0,1) + (7 x 0,5) = 6,8

Nach dieser Entscheidungstheorie würden sich die drei also für Spanien (a2) entscheiden.

Die Körth-Regel

Bei der Körth-Regel wird das bestmögliche Worst-Case-Szenario ausgewählt. Hierzu wird jeder Wert durch den bestmöglichen Wert einer jeden Spalte dividiert. Der daraus entstandene niedrigste Wert bildet das Minimum einer jeden Zeile. Das höchste Spaltenminima zeigt die Handlungsalternative mit dem am wenigsten schlimmsten Ergebnis an.

Zum Verständnis die Rechnung anhand unseres Beispiels:

z1 = angenehme Temperaturenz2 = gutes Essenz3 = geringer PreisZeilenminimum
a1 = Italien8 / 9 = 0,899 / 9 = 14 / 9 = 0,440,44
a2 = Spanien9 / 9 = 17 / 9 = 0,786 / 9 = 0,670,67
a3 = Ägypten7 / 9 = 0,785 / 9 = 0,567 / 9 =0,780,56

Zielprogrammierung

Bei der Zielprogrammierung wird steht die Handlungsalternative im Vordergrund, welche die geringste Abweichung zum bestmöglichen Wert aufweist. In unserem Beispiel war der bestmögliche Wert 10.

Um die Abweichungen zu ermitteln gehen wir folgendermaßen vor:

z1 = angenehme Temperaturenz2 = gutes Essenz3 = geringer PreisSumme der Abweichungen
a1 = Italien10 - 8 = 210 - 9 = 110 - 4 = 69
a2 = Spanien10 - 9 = 110 - 7 = 310 - 6 = 48
a3 = Ägypten10 - 7 = 310 - 5 = 510 - 7 = 311

Der geringste Wert der gesamten Abweichung ist hierbei die beste Alternative. Dementsprechend würden sich unsere drei Jungs für den urlaub in Spanien entscheiden.

Vorteile und Nachteile des Modells der Entscheidung bei Sicherheit

Vorteile:

  • Entscheidungen zur Zielerreichung unter Unsicherheit können in Entscheidungen bei Sicherheit transferiert werden.
  • Anhand der Entscheidungsregeln können fundierte Entscheidungen getroffen werden.
Nachteile:

  • Unterschiedliche Entscheidungsregeln können zu unterschiedlichen Ergebnissen führen.
  • Entscheidungen unter totaler Sicherheit kommen in der Realität nur äußerst selten vor.

Übungsaufgaben

 

#1. Was versteht man unter Entscheidungen bei Sicherheit?

#2. Welche Entscheidungsregeln können angewandt werden, um Entscheidungen bei Sicherheit zu treffen?

#3. “Die Körth-Regel versucht das bestmögliche Szenario auszuwählen.” – Diese Aussage ist:

#4. “Die lexikographische Ordnung berücksichtigt zuerst nur das wichtigste Kriterium” – Diese Aussage ist:

#5. “Die Zielgewichtung versucht alle Kriterien nach ihrer jeweiligen Wichtigkeit zu berücksichtigen” – diese Aussage ist:

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