Im Kommunismus geht die gesamte Staatsmacht vom Volk aus. Der Kommunismus kennzeichnet sich dadurch, dass die einzelnen Mitglieder der Gesellschaft kein Eigentum haben dürfen. Sie dürfen Güter besitzen, ihnen steht es aber nicht zu, über diese Dinge frei zu verfügen. Eine Volkswirtschaft, die sich im Kommunismus befindet, behandelt alle Menschen gleich. Kommunistische Regierungsformen gibt es heute vorrangig in Asien.
In dieser Lektion wird der Kommunismus behandelt. Du erfährst, welche Bedeutung vom Kommunismus ausgeht und wie er umgesetzt werden soll. Wir zeigen dir, wie sich der Kommunismus vom Sozialismus abgrenzt und welche Kritik es am Kommunismus gibt. Abschließend lernst du einige bekannte Vertreter des Kommunismus kennen. Zur Vertiefung deines Wissens kannst du nach dem Text einige Übungsfragen beantworten.
- Englisch: communism
- Lateinisch: communis
Was solltest du über den Kommunismus wissen?
In einer kommunistischen Gesellschaft geht alle Macht vom Volk aus. Hier gibt es keine Regierung, die Gesetze erlässt und darauf achtet, dass die Mitglieder der Gesellschaft diese Gesetze einhalten. Stattdessen werden wichtige Entscheidungen durch ein Kollektiv getroffen.
Jeder Mensch, der in dieses System eingebunden ist, soll einen Beitrag leisten, der seinen Fähigkeiten entspricht. Die Entlohnung wird im Kommunismus daran gemessen, was der Einzelne notwendigerweise zum Leben braucht. Güter, die im Kommunismus produziert oder aus Bodenschätzen gewonnen werden können, sollen allen Mitgliedern der Gemeinschaft zu gleichen Teilen zur Verfügung stehen.
Wie soll der Kommunismus umgesetzt werden?
Mit dem Kommunismus wird die Idee verfolgt, in einer Welt ohne Kriege und Hunger zu leben. Auch reiche und arme Gesellschaftsschichten spielen im Kommunismus keine Rolle.
Die Umsetzung dieser Idee ist allerdings umstritten. Weil der Kommunismus nicht genügend Anhänger hat, propagieren einige, ihn mit Gewalt durchzusetzen. Zu einer Lösung kommt man aber auch damit nicht, weil der einzelne Mensch Bedürfnisse hat, die dieser Ideologie entgegenstehen.
Abgrenzung: Kommunismus und Sozialismus
Der Kommunismus grenzt sich insbesondere dadurch vom Sozialismus ab, dass für die Erreichung der Ziele radikalere Mittel angewendet werden. Eine neue Ordnung soll nicht durch eine evolutionäre Entwicklung, sondern durch einen radikalen Umsturz herbeigeführt werden.
Kommunisten wollen eine Überflussgesellschaft durch die Einführung von Gemeinschaftseigentum verhindern. Produktionsmittel stehen allen und nicht nur einem Unternehmen zur Verfügung. Durch das gemeinschaftliche Engagement sollen Arbeitsteilung und Leistungsdruck aufgehoben werden. Die Herstellung von Produkten soll in Übereinstimmung mit den Bedürfnissen der Gesellschaft erfolgen. Auch die Verteilung von Konsumgütern wird nicht durch das Verhältnis von Angebot und Nachfrage bestimmt. Im Kommunismus erhält jeder das, was er zum Leben braucht.
Den Sozialismus betrachten die Kommunisten als eine Übergangsphase, die nach der Beseitigung des Kapitalismus eintritt.
Kritik am Kommunismus
Die Kritik am Kommunismus zielt nicht auf die Ziele ab, die verfolgt werden. In der Abschaffung von Überfluss und dem Zwang zur Arbeit sehen auch die Kritiker durchaus Vorteile. Der Kommunismus bietet aber keine tragfähigen Lösungen, um den Idealzustand tatsächlich herstellen zu können.
Aus den kommunistischen Gesellschaftsordnungen, die bekannt sind, lässt sich nicht erkennen, dass die Systeme funktionsfähig sind. Es wurde immer wieder versucht, die Ziele mit Gewalt durchzusetzen. Aber auch dies war nicht zielführend.
Bekannte Vertreter des Kommunismus
Zu den bekanntesten Vertretern des Kommunismus zählten insbesondere die folgenden Personen:
Karl Marx
Karl Marx (1818 bis 1883) war ein Ökonom, der in einer kapitalistischen Gesellschaft keine Vorteile sehen konnte. Er entwickelte den Marxismus, der auf der Grundidee des Kommunismus beruht.
Den Kapitalismus lehnte er mit dem folgenden Grund ab: Das Proletariat erschafft die Güter. An dem erreichten Nutzen werden die Menschen aber nur wenig – wenn überhaupt – beteiligt.
Friedrich Engels
Friedrich Engels (1820 bis 1895) war ein Weggefährte von Karl Marx. Sie erarbeiteten gemeinsam das “Manifest der kommunistischen Partei”, indem sie ihre Thesen gegen den Kapitalismus und für den Kommunismus öffentlich machten. Beide sahen in dem Kommunismus die einzige überlebensfähige Gesellschaftsform.
Wladimir Iljitsch Lenin
Wladimir Iljitsch Lenin (1870 bis 1924) war ein russischer Politiker mit kommunistischen Ansichten. Er war maßgeblich an der Oktoberrevolution (1917) beteiligt. Nach dem Sturz der bürgerlichen Regierung kamen die Bolschewiki unter Lenins Führung an die Macht.
Mao Zedong
Mao Zedong (1893 bis 1976) war ein chinesischer Revolutionär und Mitbegründer der “Kommunistischen Partei Chinas”. Nach der Gründung im Jahr 1921 stieg er parteiintern immer höher auf. Ab 1935 war er die allein dominierende Person.
Che Guevara
Ernesto “Che” Guevara (1928 bis 1967) war ein Revolutionär, der die Thesen von Karl Marx und Friedrich Engels umsetzen wollte. Che Guevara war der Kopf der kubanischen Guerillaarmee, mit deren Hilfe er seine politischen Ziele durchsetzen wollte.
Übungsfragen
#1. Woran kannst du Kommunismus erkennen?
#2. Wer trifft in einer kommunistischen Regierung die Entscheidungen?
#3. Was spielt in einer kommunistischen Volkswirtschaft keine Rolle?
#4. Welche Person ist kein Anhänger des Kommunismus?
Ergebnisse
Sie müssen den Inhalt von reCAPTCHA laden, um das Formular abzuschicken. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten mit Drittanbietern ausgetauscht werden.
Mehr InformationenSie müssen den Inhalt von reCAPTCHA laden, um das Formular abzuschicken. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten mit Drittanbietern ausgetauscht werden.
Mehr InformationenSie müssen den Inhalt von reCAPTCHA laden, um das Formular abzuschicken. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten mit Drittanbietern ausgetauscht werden.
Mehr Informationen