Als Realkapital werden in der Volkswirtschaftslehre jene Investitionsgüter bezeichnet, welche allein der Produktion weiterer Güter und Dienstleistungen dienen. Es handelt sich dabei um gebundenes, fest in den Betrieb investiertes Kapital, das sowohl dem Anlage- als auch Umlaufvermögen zugerechnet werden kann. Dadurch stellt es den Gegenpol zum Geldkapital dar.
Wir geben Dir in dieser Lektion einen Überblick darüber, welche Güter zum Realkapital zählen und wie es sich von anderen Arten des Kapitals abgrenzen lässt. Zum Schluss bieten wir Dir noch eine Reihe an Übungsfragen, um Dein neu erworbenes Wissen auf die Probe zu stellen.
Warum ist Realkapital wichtig?
Da es sich beim Realkapital um die Summe der Betriebsmittel handelt, besitzt es sowohl in der VWL als auch der BWL eine hohe Relevanz und taucht in deren Terminologie häufig auf.
Unterscheidung Realkapital und Sachkapital
Die Begriffe “Realkapital” und “Sachkapital” werden nicht immer einheitlich verwendet. So gibt es Autoren und Professoren, die beide Begriffe synonym verwenden. Andere wiederum Teilen Realkapital in Sachkapital und Wissenskapital auf. Das Wissenskapital lässt sich wiederum in Humankapital und Strukturkapital unterteilen. In dieser Lektion sind die Begriffe Sachkapital und Realkapital in ihrer Bedeutung identisch.
Was genau ist unter Realkapital zu verstehen?
Im volkswirtschaftlichen Sinne stellt Realkapital den Produktionsfaktor Kapital dar, in dessen Bereich die folgenden Güter fallen:
Es handelt sich beim Realkapital also um fest investiertes Kapital und wird in der Praxis auch als Industriekapital bezeichnet. Nicht unter diesen Begriff fallen immaterielle Wirtschaftsgüter wie beispielsweise Patente und Konzessionen.
Realkapital entsteht folglich durch Investitionstätigkeiten, wobei der Vorgang der Investition den Übergang von Geldkapital in Sachkapital darstellt. Ein kennzeichnendes Merkmal des Realkapitals besteht darin, dass es sich nicht kurzfristig in liquide Mittel umwandeln lässt, weswegen es für kurzfristige Finanzierungen nicht zur Verfügung steht.
Realkapital unterliegt Wertschwankungen, wie sie beispielsweise durch Abnutzung, Beschädigung oder Alterung entstehen können. Um die Produktivität seines Unternehmens aufrecht zu halten, muss regelmäßig Geldkapital in Sachkapital umgewandelt werden. Auch wenn das Sachkapital dabei einen mitunter erheblichen Anteil an den Gesamtwerten des Unternehmens darstellen kann, bleibt es ein Produktionsfaktor.
Realkapital in der Volkswirtschaftslehre
Realkapital entsteht, wenn Geldkapital durch Investitionstätigkeit in Güter umgewandelt wird. Diese Güter wurden in vorhergehenden Produktionsprozessen hergestellt, um anderen Unternehmen als Produktionsmittel zu dienen.
Dementsprechend werden Konsumgüter per Definition nicht zum Realkapital gezählt. Typischerweise handelt es sich bei den Investoren um Unternehmen, die in Vermögenswerte (Anlage- oder Umlaufvermögen) investieren, um dadurch ihre Produktivität zu steigern oder zu erhalten. Anhand dieser Produktivität und der Höhe des Realzinses wird auch die Nachfrage nach Sachkapital bestimmt. Aber auch der Staat kann als Investor auftreten, indem er beispielsweise in den Bau neuer Infrastruktur (z. B. Straßenbau) investiert.
Die Investition wird sowohl durch Eigenmittel als auch Fremdkapital gestemmt. Beide Komponenten sind Geldkapital, welches im Zuge des Investitionsprozesses in Realkapital in Form der neuen Produktionslinie umgewandelt werden.
Übungsfragen
#1. Welche der folgenden Aussagen ist richtig?
#2. Von welchen der folgenden Faktoren ist die Nachfrage nach Sachkapital abhängig?
#3. Welche der folgenden Güter gehören nicht zum Realkapital?
#4. Wird wird Realkapital in der Literatur auch noch unterteilt?
Ergebnisse
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