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Sozialismus

Enthält: Beispiele · Definition · Grafiken · Übungsfragen

Der Sozialismus ist eine Gesellschaftsordnung, die für ihre Mitglieder Gerechtigkeit, Solidarität und Gleichheit gewährleisten soll. Der Sozialismus steht im Gegensatz zu einer marktwirtschaftlichen Ordnung. Mit dem Kommunismus verbinden den Sozialismus viele Gemeinsamkeiten.

Sozialismus
Sozialismus

In dieser Lektion wird der Sozialismus behandelt. Du lernst die Bedeutung des Sozialismus kennen und erfährst, was eine sozialistische Marktwirtschaft ist. Nachdem wir den Sozialismus dem Kommunismus und dem Kapitalismus gegenübergestellt haben, zeigen wir dir, was Neo-Sozialismus bedeutet. Zur Vertiefung deines Wissens kannst du nach dem Text einige Übungsfragen beantworten.

Englisch: socialism

Inhalt dieser Lektion

  • Welche Bedeutung hat der Sozialismus?
    • Gleichheit
    • Solidarität
    • Gerechtigkeit
  • Die sozialistische Marktwirtschaft
  • Der Sozialismus und der Kommunismus
  • Der Sozialismus und der Kapitalismus
    • Eigentumsbegriff
    • Unterschiedliche Handlungsmotivation
    • Rezeption in der Gesellschaft
  • Was bedeutet Neo-Sozialismus?
  • Beispiele für sozialistische Staaten
  • Übungsfragen

Welche Bedeutung hat der Sozialismus?

Der Sozialismus hat seinen Anfang im 19. Jahrhundert. Er galt als Gegenbewegung zum Kapitalismus.

Der Sozialismus fußt insbesondere auf den folgenden drei Säulen:

  • Gleichheit
  • Solidarität
  • Gerechtigkeit

Gleichheit

Der Grundsatz der Gleichheit bezieht sich im Sozialismus insbesondere auf die Menschenrechte. Es gibt keine Standesunterschiede. Alle Menschen sind gleich und haben dieselben Rechte und Pflichten.

Solidarität

Die Solidarität im Sozialismus knüpft an die Leistungsfähigkeit der Mitglieder. Wer leistungsfähiger ist, soll denjenigen unterstützen, der dazu nicht in der Lage ist.

Gerechtigkeit

Die Gerechtigkeit zielt auf die Verteilung der Güter ab. Das Marktgeschehen wird nicht durch Angebot und Nachfrage bestimmt. Wer Bedarf anmeldet, soll bekommen, was er braucht.

Die sozialistische Marktwirtschaft

In einer sozialistischen Marktwirtschaft wird der Markt vom Staat reguliert. Der Staat übernimmt die Aufgabe, die Ressourcen zu verteilen und die Preise festzulegen. Im Gegensatz hierzu wird der Markt einer sozialen Marktwirtschaft von dem Verhältnis zwischen Angebot und Nachfrage festgelegt.

Beispiel zu einer sozialistischen Marktwirtschaft
Eine sozialistische Marktwirtschaft wird z. B. in der Volksrepublik China betrieben. Mao Zedong errichtete das System nach dem Vorbild der Sowjetunion. Mit der Einführung der sozialistischen Marktwirtschaft hoffte man in China auf ein möglichst rasches Wachstum der Wirtschaft.

Der Sozialismus und der Kommunismus

Karl Marx und Friedrich Engels vertraten die These, dass der Sozialismus die Vorstufe zu einer kommunistischen Gesellschaftsordnung ist. Ähnlich wie im Kommunismus befinden sich die Produktionsmittel nicht in der Hand privater Unternehmen. Auf diese Weise sollte eine Ausbeutung der arbeitnehmenden Bevölkerung ausgeschlossen werden.

Produktionsmittel, Waren und Güter befinden sich im Eigentum des Staates und werden dem individuellen Bedarf entsprechend verteilt. Mit den drei Säulen des Sozialismus – Gleichheit, Solidarität und Gerechtigkeit – sollen kapitalistische Wirtschaftssysteme zum Wanken gebracht werden.

Im Unterschied zum Kommunismus geht der Sozialismus der Frage nach, wie die einzelnen Mitglieder einer sozialistischen Ordnung umfassend versorgt werden können. Dieses Ziel kann nach Ansicht der Befürworter des Sozialismus nur dann realistisch umgesetzt werden, wenn die erforderliche Leistung von den Mitgliedern erbracht wird, die dazu fähig sind. Im Sinne der Solidarität teilen sie ihren Reichtum mit denen, die keine oder nur wenig Leistung erbringen können.

Der Sozialismus und der Kapitalismus

Sozialismus und Kapitalismus werden als klassische Gegensätze betrachtet. Wo sich beide Vorstellungen unterscheiden, zeigen insbesondere die folgenden Punkte.

Eigentumsbegriff

Im Kapitalismus ist das Privateigentum geschützt. Die Produktionsmittel stehen den Unternehmen für eine uneingeschränkte Nutzung zur Verfügung. Im Kapitalismus ist ein Unternehmen berechtigt, eine Maschine zu verkaufen, wenn diese keinen Nutzen mehr für den eigenen Betrieb bringt.

Der Sozialismus steht in einem krassen Gegensatz zu der Denkweise des Kapitalismus. Der Sozialismus kennt kein privates Eigentum – zumindest dann nicht, wenn es um Produktionsmittel geht. Hier gibt es ausschließlich das gesellschaftliche Eigentum. Die Eigentumsrechte des Staates werden notfalls mit Enteignungen durchgesetzt.

Unterschieden wird teils in:

  • Volkseigentum
  • Gruppeneigentum (z. B. von Genossenschaften)
  • Individuelles Eigentum (z. B. in kleinen Handwerksbetrieben)

Unterschiedliche Handlungsmotivation

Auch die Handlungsmotive sind in den Gesellschaftsformen unterschiedlich. Während im Kapitalismus ein egoistisches und individualistisches Denken das Handeln bestimmt, wird die Gesellschaft im Sozialismus durch gemeinnützige Aktionen gestützt. Adam Smith, ein Vertreter des Kapitalismus, stellte die These auf, dass eine Gemeinschaft nur dadurch unterstützt wird, dass jeder nach dem strebt, was für ihn am besten ist. Diesem setzen die Befürworter des Sozialismus entgegen, dass Egoismus nicht zielführend ist. Der Gemeinschaft wird nur dann geholfen, wenn sie von jedem Einzelnen unterstützt wird.

Der Sozialismus vertritt den Gedanken, dass soziales Handeln auch soziale Sicherheit für die Arbeitnehmerschaft bringt. Diesem Argument kann der Kapitalismus nichts entgegensetzen. Die Befürworter unterstreichen aber, dass die soziale Sicherheit auch für die oberen Gesellschaftsschichten nicht durch den Kapitalismus gewährleistet werden kann. Wer ein Unternehmen führt, muss sich gegen den sozialen Abstieg ebenso zu Wehr setzen, wie seine Mitarbeiter in der Produktion.

Rezeption in der Gesellschaft

Folgende Grafik zeigt, dass die positiven und negativen Meinungen zum Sozialismus nahe beieinander liegen.

Sozialismus & Kapitalismus: Positive Meinungen der Gesellschaft im internationalen Vergleich
Sozialismus & Kapitalismus: Positive Meinungen der Gesellschaft im internationalen Vergleich

Was bedeutet Neo-Sozialismus?

Der Neo-Sozialismus entstand in den 1970er Jahren. Er grenzt sich vom Realsozialismus und von der Sozialdemokratie ab. Der Neo-Sozialismus verdankt es den Studentenbewegungen, dass sich die Einstellung der Gesellschaft zum Kalten Krieg und zu anderen politischen Maßnahmen drastisch änderte.

Auf Dauer konnte sich der Neo-Sozialismus aber nicht durchsetzen. Weil der Kapitalismus für die Menschen immer mehr an Bedeutung gewann, hat der Neo-Sozialismus heute nur noch weniger Anhänger. Die wiederum glauben an die Zukunft des Sozialismus und suchen nach neuen Wegen, um ihre ideologischen Gedanken für die Gesellschaft durchzusetzen.

Beispiele für sozialistische Staaten

Diese Staaten werden in der Wissenschaft als sozialistische Staaten angesehen (Auswahl). Die Ausprägung sozialistischer Merkmale unterscheidet sich teils, ebenso wie die ideologische Ausrichtung.

Historische sozialistische Staaten

  • Deutsche Demokratische Republik (1949 – 1990)
  • Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken (1922 – 1991)
  • Arabische Republik Libyen (1969 – 2011)
  • Republik Chile (1970 – 1973)

Gegenwärtige sozialistische Staaten

  • Demokratische Republik Madagaskar
  • Republik Kuba
  • Bolivarische Republik Venezuela
  • Volksrepublik Bangladesch
  • Demokratische Volksrepublik Korea (Nordkorea)
  • Demokratische Republik Vietnam

Übungsfragen

#1. Welche drei Säulen kennt der Sozialismus?

#2. Mit welcher Gesellschaftsordnung verbinden den Sozialismus Gemeinsamkeiten?

#3. Welche Gesellschaftsordnung vertritt die These, dass der Gemeinschaft am besten geholfen ist, wenn jeder für sich strebt?

#4. Welche Verbindung gibt es zwischen dem Sozialismus und dem Kapitalismus?

Fertig

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