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Schuldscheindarlehen

Enthält: Beispiele · Definition · Grafiken · Übungsfragen

Ein Schuldscheindarlehen ist ein langfristiger und großvolumiger Kredit, welcher von Banken, Versicherungen oder anderen Kapitalgebern an Unternehmen oder öffentliche Einrichtungen ausgegeben wird. Als Gegenleistung erhält der Kreditgeber einen Schuldschein vom Schuldner, in dem die vereinbarten Konditionen festgelegt sind.

Wir zeigen dir in diesem Kapitel, warum Schuldscheindarlehen wichtig sind und was man darunter versteht. Außerdem gehen wir auf die Vor- und Nachteile eines Schuldscheindarlehens ein und geben dir die Möglichkeit dein Wissen zu diesem Thema mit Hilfe unserer Übungsaufgaben zu testen.

Inhalt dieser Lektion

  • Warum ist ein Schuldscheindarlehen wichtig?
  • Was versteht man unter einem Schuldscheindarlehen?
    • Voraussetzungen für die Aufnahme eines Schuldscheindarlehens
  • Vor- und Nachteile eines Schuldscheindarlehens
  • Übungsfragen

Warum ist ein Schuldscheindarlehen wichtig?

Insbesondere für kleine und mittlere Unternehmen, aber auch öffentliche Einrichtungen sind Schuldscheindarlehen eine beliebte Möglichkeit, um benötigte finanzielle Mittel über Fremdkapital zu beschaffen. Der größte Vorteil von Schuldscheindarlehen gegenüber anderen Möglichkeiten der Beschaffung von Fremdkapital ist die unkomplizierte und unbürokratische Verfahrensweise.

Die Laufzeiten, das Volumen und die Stückelung können individuell gestaltet werden. Besonders für Betriebe, die über eine nicht ausreichend ausgeprägte Finanzkraft und Größe für die Ausgabe von Anleihen verfügen, sind Schuldscheindarlehen ein beliebtes Mittel der Fremdfinanzierung.

Meist weisen sie ein Volumen von mehr als 10 Million Euro auf, da sie vielfach für größere Investitionen genutzt werden. Außerdem sind sie vergleichsweise kostengünstig. Aus diesem Grund können sie auch genutzt werden, um Anleihen zu refinanzieren.

Was versteht man unter einem Schuldscheindarlehen?

Ein Schuldscheindarlehen ist ein Kredit von Banken, Kapitalsammelstellen oder Versicherungen, welcher gegen einen Schuldschein an Unternehmen oder eine Organisation aus dem öffentlichen Sektor ausgegeben wird.

Schuldscheindarlehen zeichnen sich durch folgende Merkmale aus:

  • Volumen meist im Bereich von mehreren Millionen Euro, bis hin zu über einer Milliarde
  • Laufzeiten individuell gestaltbar, meist zwischen 2-10 Jahren
  • Zinssätze liegen meist 0,25 – 0,5 Prozentpunkte höher als bei vergleichbaren Anleihen
  • übliche Stückelung zwischen 50.000 – 500.000 €
  • keine Emissionskosten, da keine Platzierung am offenen Kapitalmarkt erfolgt
  • Vereinbarung über einen außerbörslichen Kreditvertrag
Schuldscheindarlehen
Schuldscheindarlehen
Beispiel
Ein bekanntes Beispiel für die Nutzung von Schuldscheindarlehen ist der Autokonzern Porsche. Im Jahr 2016 nahm der Autobauer ein Darlehen mit einem Volumen von 1,1 Milliarden Euro über Schuldscheindarlehen auf. Knapp die Hälfte davon wurden von internationalen Investoren geordert.

Voraussetzungen für die Aufnahme eines Schuldscheindarlehens

Um ein Schuldscheindarlehen aufnehmen zu können, muss der Darlehensnehmer ein Kaufmann im Sinne des §1 HGB sein. Der Kreditvertrag zwischen Darlehensgeber und Darlehensnehmer fungiert als Schuldschein. Dieser hält die Eigenschaften und Konditionen des Kredites schriftlich fest, sodass beide Seiten eine Garantie für das vereinbarte Geschäft haben.

Der Schuldschein verbleibt solange beim Kreditgeber, bis der Kreditnehmer das Darlehen vollständig und vertragsgemäß zurückgezahlt hat. Ist die vertragsgemäße Rückzahlung geleistet, hat der Darlehensnehmer das Recht auf Aushändigung des Schuldscheins.

Vor- und Nachteile eines Schuldscheindarlehens

Gerade im Vergleich mit Anleihen bieten die Schuldscheindarlehen einige Vorteile für Unternehmen, die frisches Fremdkapital benötigen.

Diese sind:

Vorteile:

  • niedrige Kosten und Gebühren
  • geringer Aufwand bei Beschaffung und Verwaltung
  • kein externes Rating notwendig
  • geringere Darlehenssummen sind möglich
  • keine Platzierung am offenen Kapitalmarkt notwendig, dadurch können Emmissionskosten gespart werden
  • Investoren mit langfristigem Anlagehorizont können gewonnen werden
Nachteile:

  • es wird eine gute Bonität des Darlehensnehmers erwartet
  • leicht höhere Zinssätze gegenüber Anleihen
  • feste Laufzeiten, vorzeitige Tilgungen sind nicht möglich
  • Schuldscheine sind nicht an der Börse handelbar

Insgesamt bieten Schuldscheindarlehen dem Kreditnehmer wesentliche Vorteile bei der Beschaffung von Fremdkapital. Aus diesem Grund werden Schuldscheindarlehen nicht nur bei Unternehmen sondern auch bei Organisationen des öffentlichen Sektors immer beliebter.

Übungsfragen

#1. Was versteht man unter einem Schuldscheindarlehen?

#2. Für wen ist ein Schuldscheindarlehen besonders attraktiv?

#3. “Die Beschaffung von Fremdkapital über Schuldscheindarlehen ist mit einem geringen bürokratischen Aufwand verbunden.” - diese Aussage ist:

#4. “Nach Abschluss des Kreditvertrages kann der Darlehensnehmer die Herausgabe des Schuldscheins verlangen.” - Diese Aussage ist:

#5. “Schuldscheindarlehen müssen am offenen Kapitalmarkt platziert werden.” - diese Aussage ist:

Fertig

Ergebnis

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