Beim Single Sourcing kauft das Unternehmen Material und Waren von einem einzigen Lieferanten ein. Weil dies mit einem hohen Einkaufsvolumen verbunden ist, ist das einkaufende Unternehmen bei der Preisverhandlungen in einer besseren Position. So können z. B. Preisnachlässe und Rabatte als Vorteile des Single Sourcing genutzt werden.
In dieser Lektion erklären wir dir, was Single Sourcing bedeutet. Wir zeigen dir, wie Single Sourcing aussieht und welche Vor- und Nachteile für ein Unternehmen mit dem Einsatz dieser Beschaffungsstrategie verbunden sind. Abschließend erfährst du, welche Beschaffungsstrategien es neben dem Single Sourcing gibt. Um dein Wissen zu vertiefen, kannst du nach dem Beitrag einige Übungsfragen beantworten.
Deutsch: Ein-Lieferanten-Beschaffungsstrategie
Warum solltest du Single Sourcing kennen?
Single Sourcing bedeutet, dass ein Unternehmen bei der Beschaffung von Material und Waren seinen Fokus bewusst auf nur einen einzigen Lieferanten legt. Um das Single Sourcing praktisch umsetzen zu können, sollte der Lieferant in der Lage sein, alle Produkte zu liefern, die das einkaufende Unternehmen für den Produktionsprozess benötigt.
Single Sourcing setzt auf eine langfristige Verbindung zwischen dem Lieferanten und dem einkaufenden Unternehmen. Hierzu ist es erforderlich, dass beide Unternehmen ihre Organisation genau aufeinander abstimmen. Der Lieferant muss die für den Produktionsprozess benötigten Güter zu dem Zeitpunkt liefern können, zu dem das einkaufende Unternehmen diese benötigt. Dies erfordert neben einer möglichst genauen Vorhersage des Lieferdatums eine hohe Kooperationsbereitschaft.
Vor- und Nachteile des Single Sourcing
Wie bei jeder anderen Beschaffungsstrategie muss ein Unternehmen bei Einsatz des Single Sourcing Nachteile einkalkulieren. Diesen Nachteilen stehen aber auch einige Vorteile entgegen.
- Bei Abnahme großer Mengen profitiert das Unternehmen von Rabatten und Preisnachlässen
- Das Lieferungsverfahren kann automatisiert werden. So wird z. B. gewährleistet, dass die Güter rechtzeitig für einen Produktionsprozess zur Verfügung stehen.
- Der Lieferant profitiert von einem festen Auftragsverhältnis.
- Sowohl für den Lieferanten als auch für das einkaufende Unternehmen ist das Single Sourcing mit einem geringen innerbetrieblichen Aufwand verbunden.
- Fehler bei der Bestellung kommen so gut wie nie vor.
- Die Transportkosten sind für das einkaufende Unternehmen überschaubar.
- Zwischen dem einkaufenden Unternehmen und seinem einzigen Lieferanten besteht ein großes Abhängigkeitsverhältnis.
- Das Risiko eines Produktionsausfalls erhöht sich.
- Das einkaufende Unternehmen verpasst unter Umständen technische Neuerungen oder Innovationen bei der Verbesserung der Produkte, die es für den eigenen Produktionsprozess benötigt. Die kann sich nachteilig auf die Qualität der Produkte auswirken.
Welche Beschaffungsstrategien können alternativ eingesetzt werden?
Neben dem Single Sourcing kann das Beschaffungsmanagement eines Unternehmens auch eine andere Beschaffungsstrategie wählen. Abhängig davon, welche Vorteile der Betrieb bei Beschaffung von Waren und Material umsetzen oder welche Nachteile vermieden werden sollen, können andere Beschaffungsstrategien zum Einsatz kommen.
Diese Beschaffungsstrategien unterscheidet die BWL:
Dual Sourcing
Bei Dual Sourcing kann sich das einkaufende Unternehmen beim Bezug der Güter zwischen zwei verschiedenen Lieferanten entscheiden. Diese Lieferanten können – müssen aber nicht zwingend – in Konkurrenz zueinander stehen. Vorteilhaft ist diese Methode der Beschaffungsstrategie insbesondere dann, wenn ein Unternehmen die Lieferung zu besonderen Konditionen anbietet oder ein Lieferant einen Produktionsausfall hat und es deshalb zu Produktionsschwierigkeiten kommen kann.
Multiple Sourcing
Die größten Unterschiede bestehen zwischen dem Single Sourcing und dem Multiple Sourcing. Beim Multiple Sourcing kann ein einkaufendes Unternehmen unter mehreren Lieferanten wählen. Dies bedeutet, dass ein Unternehmen beim Bezug der Güter unabhängiger ist und ein geringeres Ausfallrisiko hat, wenn bei einem Lieferanten die Produktion stillsteht.
Local Sourcing
Local Sourcing kommt für ein Unternehmen in Betracht, wenn es seinen Umsatz aus dem Verkauf regionaler Produkte bezieht. Das Unternehmen muss keine langen Transportwege in Kauf nehmen und kann die innerbetriebliche Organisation auf stabile wirtschaftliche Verhältnisse aufbauen. Ein zusätzlicher Vorteil kann darin bestehen, dass die bezogenen Produkte frischer sind. Daher dürfte Local Sourcing besonders für Unternehmen interessant sein, die in der Lebensmittelindustrie tätig sind.
Global Sourcing
Ein Unternehmen, das für den Einkauf seiner Produkte den weltweiten Markt nutzt, setzt als Beschaffungsstrategie das Global Sourcing ein. Weil Unternehmen aus verschiedenen Ländern in Konkurrenz zueinander stehen, profitiert das einkaufende Unternehmen von geringen Einkaufspreisen. Auf der anderen Seite müssen aber auch höhere Transportkosten einkalkuliert werden. Globaler Einkauf bedeutet auch, dass das Unternehmen einen längeren Zeitraum bei der Lieferung der Produkte berücksichtigen muss.
Übungsfragen
#1. Was bedeutet Single Sourcing?
#2. Welche Aussage ist nicht korrekt?
#3. In welchem Fall bietet das Dual Sourcing dem Unternehmen mehr Vorteile als das Single Sourcing?
#4. Welche Beschaffungsstrategie bietet einem Unternehmen in der Lebensmittelindustrie Vorteile, wenn das Ziel die Frische der Produkte ist?
Ergebnisse
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